Inhalt der Printausgabe

Abgefahrene Satire unter Volldampf:

Gute Kunden warten Stunden!

Ein Streik muß durch Deutschland gehen! Aber nicht so ein schlapper, wie ihn die Lokführergewerkschaft gerade aufführt. Der fehlen einfach die Eier! Melancholische Streikimpressionen aus dem deutschen Herbst 2007.

Für Oliver Nagel erfüllt sich ein Kindheitstraum: Einmal mit einer Mülltüte bekleidet sich vor dem Frankfurter Hauptbahnhof die Beine in den Bauch stehen! »Andere wollten Lokführer werden – ich lieber Mitglied bei der Gewerkschaft der Lokführer, die seit 135 Jahren freundlich, kompetent und zuverlässig die Interessen ihrer Mitglieder in über 200 Ortsgruppen vertritt. Einfach toll!« Entsprechend gut gelaunt steht der sympathische Mittvierziger neben sich, als Gewerkschaftsführer Gsella den ersten Kampfgesang anstimmt: »Bürger, laßt das Gaffen sein /schmeißt ein Ökoei auf dieses Schwein!« Gemeint: Hartmut Mehdorn, der neue Freund von Maybrit Illner. Gegen diese »Sauerei« protestiert Gsella aufs schärfste und verknüpft seinen Protest geschickt mit Forderungen wie »Mehdorn hat die Chance verpennt   /   jetzt wollen wir 62 Prozent!« oder »Alle Räder drehn sich weiter / steigt der Lokführer auf der Einkommensleiter«. Um seinen gespenstischen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat der irre Demagoge eine Mehdorn-Zielscheibe anfertigen lassen, auf die Streiksympathisanten rohe Eier werfen können. Manche treffen sogar die Zielscheibe, die meisten jedoch GDL-Hausmeister Hardy Biermüller.

»Macht Schweinerei / werft ein Ei!« Der Pöbel läßt sich nicht lange bitten

So ein Streik ist eigentlich ganz einfach: 1 ­Flasche Alkohol, 7 Mülltüten mit GDL-Logo, 1 Bollerwagen mit der Aufschrift »Schienenersatzverkehr«, 7 Buttons mit der Aufschrift »Gute Kunden warten Stunden«, außerdem Schilder, Mehdorn-Zielscheibe plus Eier und ein Schaubild mit Zugunglücken, verursacht durch unterbezahlte Lokführer – schon ist einem die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit alles andere als sicher. Dazu bedarf es noch einiger lautstark vorgetragener Agitprop-Lyrik: »Nur den Reichen gehört die Welt / deshalb wollen wir mehr Geld!« Ein Mann, dessen rotes Freizeittrinkergesicht gut zu seiner hellbraunen Lederjacke paßt, erzählt mit strengem Nordseeküstenakzent, er sei mal bei der Hapag-Lloyd in der Seefahrt gewesen: »Ich bin durch Philipinos ersetzt worden, das kann euch auch blühen! Dann streikt mal schön, wenn’s denn sein muß!« Muß.

»Egal wie dieser Mensch ist«, zeigt ein sympathischer Halbglatzenträger auf unser schon reichlich eiverklebtes Mehdornposter, »das macht man nicht.« – »Wir wollen nun mal pola­risieren!« antwortet Aktionsnovize Fischer schon genauso abgefeimt wie ein ganzganz alter Hase. »Da kann man noch so sehr polarisieren wollen – das ist brutal.« »Wir wollen«, wird Fischer nun unversehens offiziell, »einen Tarifvertrag, mit dem wir leben können!« Der Mittfünfziger gibt sich uneinsichtig: »Was wäre denn, wenn Sie das auf dem Foto wären und alle würden werfen?« »Dann würde ich mitwerfen«, scherzkekst Genosse Gärtner, der wie angenagelt bei der Rumflasche steht.

Ein älterer Herr hat volles Verständnis für unsere Protestbewegung: Er sei selber von Mehdorn rausgeworfen worden. Früher habe er bei der Bahnhofsmission gearbeitet, die sei jetzt aufgelöst. Dort sei jetzt eine Bäckerei! Streikmuffel Tietze macht sich sofort zu einer dreistündigen Exkursion auf, um diesen Sachverhalt zu überprüfen. Ein zorniger Herr von der (echten) GDL, der die Aktion von der ersten Minute an beobachtet, fotografiert und pausenlos telefoniert, spricht von »Schweinerei« und »Amtsanmaßung«: »Ihr schadet der GDL!« Im übrigen seien wir gar nicht von der Gewerkschaft: Bei echten Streiks trage man Uniformen, keine Mülltüten, und wenn doch, sei der Aufdruck farbig, nicht schwarzweiß. Er habe gerade mit der Pressesprecherin Schubert telefoniert, der sei nichts bekannt. Und niemals würde man es zulassen, daß Fotos des eigenen Vorgesetzten mit Eiern beworfen werden. Wie zum Beweis protestiert ein weiterer Passant gegen das Eierwerfen: »Das Ei ist doch mehr wert als der Mehdorn. Das sind doch Lebensmittel!« Streik­riese Rürup kann ihn beruhigen: »Die stammen doch nur von so ganz kleinen Legehennen, die in engen Käfigen zusammengepfercht sind.« Erleichtert greift der Herr zum Ei.

Ausweislich unserer Fragebögen würden von zwölf Befragten, falls auch der Güterverkehr vom Streik betroffen wäre, ein Drittel auf Schmuck, Wohnwagen und Süßigkeiten verzichten, ein weiteres Drittel auf Reiterzubehör, Gedichtbücher und Kühlschränke, aber nur zwei Kunden auf Milch und drei auf Windeln (Mehrfachnennungen waren möglich).

 

 

»Wer die Sau ins Schwarze trifft / ist am Ende voll bekifft!« Streikführer Gsella ist nicht zu bremsen. »Bürger laßt das Gaffen sein / schmeißt ein Ei auf diesen Typ! Mehdorn ist ein Millionär / deshalb wollen wir viel mehr!« – »Mehdorn ist wie ein kleiner Junge!« kräht ein Passant in schon erstaunlich oranger Funktionskluft. »Die Merkel hat er um Hilfe gebeten, die Merkel! Dabei haben die sooo viel Geld!« Grund genug für Gsella, noch eine Schippe draufzulegen: »Mehdorn, sagen wir ganz barsch / ist ein totaler Riesenarsch!« Und, um das Interesse der Bahnhofsplatzpassanten an den noch reichlich vorhandenen Eiern ein bißchen aufzumöbeln: »Kuba-Rum kriegt, wer was schmeißt/und den Mehdorn zusammenscheißt!« Ein Kunde, den die aktuelle Bahn­politik scheint’s aufs Derangiergleis gebracht hat, zieht ein Handy aus der Tasche und spricht aus dem Stegreif einen Dada-Monolog hinein, in dem es irgendwie um die Farbe von Ang. Merkels Jacke geht derart, die Jacke habe beim wohl Treffen mit Mehdorn »Telekomfarbe« gehabt und eben nicht »Bahnfarbe« usw., »das war Telekompink! Telekompink war das!« Und bevor wir noch von der Jackenfarbwahl der Bundeskanzlerin auf den weiteren Verlauf des Bahnkonflikts schließen können, erwischt uns der mental Herausgeforderte mit einem immerhin verständlichen Vorschlag: »Ich will, daß die Wechselschicht wegkommt und die Leute ein Familienleben haben!« Und will im übrigen wissen: »Habt ihr eigentlich Hausverbot gekriegt? Ich habe bei der IHK Hausverbot!« Um dann elegant die Kurve zu kriegen: »Falsche Farbe! Die Jacke hatte die falsche Farbe!!«

Streik ist nicht schön. Doch die Wartezeit läßt sich sinnvoll nutzen mit:

  • Besuch von Freunden
  • Aufräumen der Wohnung
  • Ausschlafen
  • Sex
  • Autowaschen

Da wir das mit dem Hausverbot bei der IHK eher nicht mehr hinkriegen, probieren wir es im Hauptbahnhof. »Achtung, Achtung, die sieben Trottel in den Mülltüten werden gebeten, sich bei der Bahnpolizei zu melden!« Auf diese Durchsage warten wir leider vergeblich, auch wenn sich angesichts von uns sieben Trotteln in Mülltüten dann doch ein halbes Dutzend Bahnpolizisten und Wachleute einfindet; das aber gar nicht daran denkt, uns auflagenwirksam aus dem Bahnhof zu dreschen, sondern sich lieber erst mal anhört, was Dr. Gsella so zu fordern hat: »Hopp, hopp, hopp / Mehdorn Eierkopp! Und auch das nicht zu vergessen: / Wir woll’n künftig Stewardessen!« Streikdokumentarist Hintner schießt Fotos und bekommt plötzlich die ganze Härte der faschistischen Staatsmacht zu spüren: »Wenn Sie das Foto veröffentlichen wollen, dann müssen Sie mich aber bitte vorher fragen, ja?« mahnt der irgendwie ­Sicherheitsvorsitzende. »Ich nehme mein Recht am eigenen Bild wahr. Sie müssen mich fragen!« »Alle finden, Mann und Frau: / Mehdorn ist ’ne blöde Sau!« gibt sich Gsella konziliant und zieht seinen Protesttrupp in Richtung Ausgang, wo sich ein letzter Bahnangestellter kein bißchen an dem ungezogenen Lärm stört.

»Was ihr da wollt, ist viel zuviel«, merkt ein Schwarzgewandeter kritisch an, »aber Mehdorn ist ein A***loch.« Das sagt Gsella doch die ganze Zeit! Weswegen auch völlig zu Recht wie aus dem Nichts ein Ei auf den vitalen Bahn­lenker platscht. »Eine Nullnummer ist der, eine Nullnummer!« kreischt der junge Mann in der orangen Jacke, der seine scheint’s reichlich bemessene Tagesfreizeit in Rufweite unseres Aktionsareals totschlägt. Das muß man dem mittlerweile völlig haltlosen Gsella nicht dreimal sagen: »Bürger laßt das Weggehen sein / kommt nur und bewerft das Schwein!« Aber bevor es ins endgültig Menschen- und damit im Prinzip ja auch Mehdornverachtende geht, lenkt der alte alte Mann der deutschen Aktionssatire ein: »Wir sind gar nicht GDL / tun nur so, hey, fuck to hell!«

»Fünf Minuten dürfen Sie noch, dann wäre es schön, wenn Sie den Bahnhof verlassen.«

Aus dem Fragebogen: »Folgende Strecken könnten meinetwegen ruhig ausfallen: Frankfurt – Leipzig (4 Nennungen), Frankfurt – Dresden (3), Frankfurt – Gera (3), Frankfurt – Cottbus (6!), Frankfurt – Rostock (3), Frankfurt – Frankfurt (Oder) (4)«.

Ein feiner Herr im schwarzen Mantel reckt begeistert den Daumen nach oben und hat Verständnis für unseren Streik: »Sie hätten also kein Problem damit, für den Streik auch zu warten?« – »Kein Problem, kein Problem!« – »Würden Sie auch warten, wenn kein Streik wäre?« – »Ja, natürlich, kein Problem.« Ein junger Mann, der kein Ei werfen möchte, weil er bei der Bahn »abhängig beschäftigt« ist, betrachtet betroffen die Schautafel mit den Zugunglücken durch unterbezahlte Lokführer von Eschede bis Bad Kleinen. »Bei Eschede gab es aber ein Problem mit der Radaufhängung, oder? Das hat doch mit den Lokführern gar nichts zu tun?« – »Ja, es geht auch eher darum zu polarisieren.« Dem Doktoranden Fischer fällt tatsächlich nichts Originelleres ein. »Sind Sie Lokführer? Vielleicht wissen Sie das: Wo im ICE ist es eigentlich am sichersten, wenn zwei Züge zusammen­prallen?« Ein fix zusammengeschwurbeltes Referat über Scherkräfte, Hebelgesetze und negative Dialektik überzeugt den unverschämten Fragensteller, sich besser nicht in den hinteren oder vorderen Zugteil zu setzen, im mittleren sei es nach wie vor am sichersten. Es sei denn, man fahre Regionalbahn: »Die haben noch die alten Leichtmetallfelgen« (Fischer). Und wahrscheinlich Breitreifen. Akademiker!

Während der irre Farbexperte von eben es sich in unserem Bollerwagen bequem gemacht hat und von Streikbegleiterin Werner durch Frankfurt gezogen wird, nähert sich, als wir schon einpacken, ein kleiner alter Mann mit Ledermütze: »Die Bahn gehört allen, da darf man nicht die Leute ausbeuten. Es zieht das Ansehen Deutschlands in den Schmutz. Darf man das sagen: Es zieht das Ansehen Deutschlands in den Schmutz? Ich finde, man muß es sagen.« Und zwar jeder auf seine Weise: »Lieber Frankfurter, lieber Hesse / schmeiß ein Ei in Mehdorns Fresse!«

Man muß es sagen.

Welche Forderungen würden Sie unterstützen?

  • kostenlose Hotelübernachtung am Zielort
  • goldene Applikationen an der Dienstuniform
  • Applaus bei der Zieleinfahrt
  • in schönen Städten: Recht auf Stadtbesichtigung, Schrittempo
Stefan Gärtner/Oliver Nagel

ausgewähltes Heft

Aktuelle Cartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Mal wieder typisch, Bundespolizei!

Du testest gerade den Einsatz von Tasern, hast Dir in einem vertraulichen Bericht aber eingestehen müssen, dass diese ihre Mannstoppwirkung oder gleich das ganze Ziel gerne mal verfehlen. Ein Grund für das Versagen der Taser ist wohl: eine »offene Softshell-Jacke«. Und das ist ja mal wieder typisch! Wer muss sich um Polizeigewalt in Taserform also keine Sorgen machen? Gutsituierte Krautwurst-Teutonen in ihren ewigen Softshell-Jacken! Komm, Bundespolizei, Rassismus kannst Du doch auch weniger auffällig, weiß aus anders gekleideter Quelle

Deine Titanic

 Und aber apropos, brigitte.de!

»Diese Angewohnheit schadet deinem Gehirn mehr, als du denkst« – eigentlich ist uns das als Vorlage zu billig. Aber schwer fällt uns der Verzicht schon!

Gewohnheitsmäßig nicht Deine Titanic

 Bei Dir, »O₂ Surftown MUC«,

handelt es sich um eine künstliche stehende Welle im tiefsten Bayern. Und es ist natürlich nur recht und fair, dass Bayern als Bundesland mit Alpenzugang nun Strandsport anbieten kann, nachdem ja auch durch Skihallen in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen beide Meere mit Deutschlandzugang längst mit Bergsportnähe ausgestattet sind.

Wie viel Energie es kostet, das Wasser für die Wellen und den Schnee jeweils auf die richtige Temperatur und in die entsprechenden Formen zu bringen, ist dabei auch egal, denn letztlich ist die ganze Angelegenheit ja klimafreundlich as fuck: Braucht doch jetzt niemand mehr quer durch Deutschland zu reisen, um einem für die Umgebung untypischen Angeberhobby nachzugehen.

Zur Eindämmung weiterer Kurz- und Fernreisen sind daher sicherlich auch schon die nächsten Naturerlebniswelten in Planung! Wir denken da etwa an die »Saharaworld Schwarzwald«, das »Urwalderlebnis Wattenland«, »Wildwasserkajaktouren am Ku’damm«, »Hochseeangeln in der Sächsischen Schweiz« oder »Indoorparagliding im Zollverein Essen«.

Grüßt Dich hoffnungsvoll aus dem Korallenrifftauchparadies Frankfurt: Titanic

 Hello, »Zeit«!

»Wenn Berlin das New York Deutschlands ist, dann ist München das deutsche Los Angeles«, schreibst Du. Aber wenn München das deutsche Los Angeles ist, ist Hamburg dann auch das deutsche Miami? Und Wolfsburg das deutsche Detroit? Und die Zeit die deutsche New York Post? Und so ein Städtevergleich deutscher Unsinn?

Fragt aus dem deutschen Frankfort (Kentucky) Titanic

 Herzlichen Glückwunsch, lieber Fundus!

Herzlichen Glückwunsch, lieber Fundus!

Die erste Handlung der neugegründeten TITANIC-Redaktion im Jahr 1979, noch vor dem Einrichten, Möbelaufbauen und Bieröffnen, bestand darin, einen Raum zu erkiesen, in dem in Zukunft alle für Fotoromane und Bilderstrecken benötigten Kleidungsstücke und Gegenstände aufbewahrt werden sollten. Dieser füllte sich dann zur großen Verwunderung der Mitarbeiter/innen im Handumdrehen mit geschmacklosen Kleidungsstücken, ausgeleierten Sexpuppen und Naziuniformen unbekannten Ursprungs.

So malt sich zumindest die aktuelle Redaktion heute, 45 Jahre später, Deine Entstehungsgeschichte aus, lieber Fundus! Denn Du bist fürs Büro unabdingbar und wirst von Heftkenner/innen als wichtigster und titanischster Raum der Bundesrepublik gehandelt.

Und das völlig zu Recht: In Dir hängt der edle, von Martina Werner aus der Modemetropole London importierte Leopardenfellmantel (unecht) direkt neben der Kiste mit der dubiosen Aufschrift inklusive seltsamer Anführungszeichensetzung »Brüste, Propellermütze, ›Muslim‹, Jude, Papst, Kippa«. Hier steht die Thermoskanne, aus der beim Öffnen ein Dildo hervorschießt, neben der Kleiderstange mit dem penibel gebügelten Messdienerkostüm.

Hier befindet sich das ekligste Make-up der Welt, das einmal an einem Akne- und Staublungenausbruch bei der gesamten Belegschaft schuld war, als es bei einem der vielen gescheiterten Aufräumversuche herunterfiel und in alle Atemwege und Poren gelangte. Hier steht der Kistenstapel, dessen unterster Karton mit »Frauke Petry« beschriftet ist, der darüber mit »Clown«, und den obersten ziert die Aufschrift »Pferd«. Und nur hier liegt die SS-Uniform herum, die schon im Stuttgarter Haus der Geschichte bewundert werden konnte.

Nicht nur stehst Du für die geniale Dialektik der (alten) TITANIC, Du fungierst auch als Seismograf des Zeitgeistes: Die immer größer werdende Verklemmtheit der Redaktion lässt sich daran ablesen, dass das in Versalien geschriebene »Sex« auf dem ehemaligen Sexkarton mittlerweile durchgestrichen ist. Stattdessen befinden sich in der Kiste laut Aufschrift »Wolle, Seile, Kordel, Nähzeug«. O tempora! Auch Deine Unordnung, in der sich selbst die erfahrensten Angestellten nicht zurechtfinden, lässt sich symbolisch verstehen, erinnert sie doch stark an die Gesprächsführung während einer durchschnittlichen Titelkonferenz.

Du hast schon viel mediale Aufmerksamkeit bekommen, Fundus: Du wurdest für die Vice abgelichtet und im Musikexpress abgebildet – im Grunde hast Du alles erreicht!

Nur eines fehlte Dir – bis jetzt: eine Laudatio von Deiner eigenen Redaktion. Deshalb nun endlich, geehrter Fundus: Alles Gute zum 45jährigen Bestehen! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Schmettert Dir ein kräftiges »Vivat, vivat!« entgegen:

Für immer Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Schattenseite des Longevity-Trends

Ob ich mit fast 60 noch mal Vater werden sollte? Puh, wenn das Kind 100 ist, bin ich schon 160!

Martin Weidauer

 Krass, krasser, Kasse

Wenn ich im Alltag mal wieder einen Kick suche, gehe ich kurz nach Feierabend oder samstags bei einem Discounter einkaufen. Finde ich dort eine richtig lange Kassenschlange vor, stelle ich mich nicht etwa an, sondern lege meine Einkäufe auf die nicht besetzte Kasse daneben. Hier beginnt der Nervenkitzel: Werde ich wie der letzte Idiot erfolglos auf die Öffnung der neuen Kasse warten oder wie ein allwissender Gott über den gewöhnlichen Einkäufern schweben? Mehr Spannung geht nicht. Anfängern rate ich allerdings, sich erst nach dem Schrillen, mit dem im Supermarkt Kollegen gerufen werden, an der leeren Kasse anzustellen. So kann man sich mit ein paar sicheren Erfolgen langsam an das freie Anstellen herantasten.

Karl Franz

 Bibelfest

Ich habe letztens geträumt, dass ich Teil einer christlichen Punk-Band war. Unser größter Hit: »Jesus muss sterben, damit wir leben können«.

David Sowka

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Obacht!

Die Ankündigung von Mautgebühren ist furchterregend, aber so richtig Gänsehaut bekomme ich immer erst, wenn bei Google Maps als »Warnhinweis« auftaucht: »Diese Route verläuft durch Österreich.«

Norbert Behr

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 28.10.:

    Das Schweizer Nachrichtenportal Watson preist den aktuellen Titel der Novemberausgabe im "Chat-Futter" an.

Titanic unterwegs
31.10.2024 Hamburg, Zinnschmelze Ella Carina Werner
01.11.2024 Oschatz, Thomas-Müntzer-Haus Thomas Gsella und Hauck & Bauer
05.11.2024 Sylt, Feuerwache Tinnum Gerhard Henschel
05.11.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview«