Humorkritik | Oktober 2011
Oktober 2011
Feyne Sache
Tina Fey ist in den USA ein Star und eine der wenigen Frauen im Comedy-Geschäft, die sich als Autorin, Darstellerin und Produzentin durchsetzen konnten. Hierzulande ist sie leider nur ein Geheimtip, einem weitläufigeren Publikum wohl nur durch die Sarah-Palin-Parodie bekannt, mit der sie den amerikanischen Wahlkampf im Jahr 2008 begleitete.
Dabei hat Tina Fey nicht nur mit der von ihr konzipierten und maßgeblich geschriebenen Serie »30 Rock« (TITANIC 10/2007) bewiesen, daß sie vor allem hervorragende Situationskomik schaffen kann, sie vermochte nun auch auf dem Buchmarkt zu reüssieren: In ihrem Bestseller »Bossypants« (Reagan Arthur Books) schildert sie Kindheit und Karriere unter Komödianten. Dabei beschreibt sie eindrucksvoll, welche Mühe es macht, ihre drei Rollen – Entertainerin, Mutter, Chefin – unter einen Hut zu bringen. Als ihr erstes Kind auf die Welt kam, kehrte sie schon nach acht Wochen ans Set von »30 Rock« zurück. Wie sie der Presse erklärte, sei sie durch einen Vertrag an den Sender NBC gebunden. Mit ihrer Tochter habe sie hingegen nur eine mündliche Absprache.
Wer die englische Sprache beherrscht und auf durchaus komische Art erfahren möchte, wie Tina Fey sich von den Anfängen auf Improvisationsbühnen über den Chefautorenposten bei »Saturday Night Live« bis zu »30 Rock« in einem Männergeschäft behauptet hat, lege sich dieses Buch bitteschön zu.