Das ahnungslose Portrait (2)
Madeleine Albright, amerikanische Politikerin von dieser einen Partei – was wir* über sie wissen, was wir nicht wissen.
Diese Frau (Schuhgröße 48, das entspricht etwa 2 Fuß) war schon bei ihrer eigenen Geburt unbequem – also ein Mensch wie alle anderen auch. Aber einer, der stets gern aneckte, wo es bei anderen rund geht.
Der Name, der ihr (Madeleine Albright) in die Wiege gelegt wurde, kommt aus dem Englischen: Albright. "All" heißt "ganz" und "bright" heißt "hell", auf Deutsch wäre das also etwa "Mädelein Ganz Hell", bzw. noch deutscher: MAGDA GANZHELL. Auf Französisch hieße sie Cafégebäck Toutelle, auf Italienisch vielleicht Mademoiselles Albondigas, weil Europa längst ein "Schmelztigel" (Begriff aus dem Schulunterricht des vergangenen Jahrtausends) ist wie die USA. Dort aber wurde Frau Albright zu ihrem Glück geboren – so konnten von Anfang an viele in ihrer Umgebung ihren Namen krorekt aussprechen.
Ihre Familie hatte Geld, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Aber das ist ja oft total subjektiv. Sie war jedenfalls behütet genug, um Interessen zu finden, und herausgefordert genug, um Kampfgeist zu entwickeln. So fand sie früh über den Mittelweg in die Politik. In der Highschool bereits gewann sie einen Kompromisswettbewerb, indem sie sich trotz besserer Argumente zur Zweitplatzierten erklärte.
Später war sie Ministerin bei einem Bush oder Clinton oder Obama, wahrscheinlich Außenministerin. Aber daran erinnert man sich auch nur so halb, weil sie wenigstens nicht einer dieser tausend austauschbaren weißen Christenmänner ist, die unter einem Bush oder Clinton oder Obama Minister waren.
Zwischendurch fand sie Zeit, die Dinge zu tun, die amerikanische Politikerinnen tun. Sie hat Bücher geschrieben. Sie war in Talkshows (1984 erster Gastauftritt in der Fernsehsendung "Euer verrückter Steve", mit dem verrückten Steve). Sie hat Reden gehalten. Gespräche geführt. Ist zu Konferenzen geflogen. Aber auch mal gelaufen. Je nachdem, wie weit weg die Konferenzen waren. Sie wurde auch mal gefahren. Den Bus nahm sie dagegen selten. Sie soll mindestens einmal auf einem Schiff gewesen sein. Ihr Verhältnis zu Fahrrädern gilt dagegen als noch unzureichend erforscht. Skateboards, E-Bikes und diese kleinen Rollen für Schuhe, die eine Weile in waren, dürften ihr eher fremd geblieben sein.
Schrullig: Bis heute unterhält die eingefleischte Schottenrockträgerin eine Brieffreundschaft mit einem Shetlandpony (Quelle: "Encyclopedia of the most curios pen pals", vergriffen, eventuell zvab.com?), hier ein kleiner Auszug:
Hü hott, Grüß Gott,
ich muss gerade an dich denken ;) Haha, und natürlich kannst du auch kein Wort von dem verstehen, das ich dir schreibe. Das wäre ja verrückt! Aber es tut mir einfach gut, auf diese Art meine Gedanken zu ordnen ... und deshalb möchte ich dich jetzt und hier fragen: Möchtest du mich heiraten?
In galoppierender Liebe
Deine Maddie
Sie ist trotzdem Mutter von 3 Töchtern und 2 Söhnen – her Kids are Albright, heißt es.
*Elias Hauck und Tim Wolff, die diesmal sogar einmal kurz gegoogelt haben – wenn auch nichts zu Madeleine Albright
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