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"Kinder sind für den Standort Deutschland brandgefährlich!"

Friedrich Merz hat sich beim CDU-Wahlkampfauftakt in Münster abfällig über Vizekanzler Robert Habeck geäußert. Der habe als "Kinderbuchautor" von Technologie keine Ahnung und solle es Forschern überlassen, Lösungen für die Klimakrise zu finden. TITANIC konnte Herrn Merz am Rande der Veranstaltung unter einem Vorwand (Möpkenbrot gratis) weglocken und den CDU-Chef dazu ausführlich befragen.

TITANIC: Hallo, Herr Merz! Warum sollte ein Schriftsteller für Jugendliteratur kein guter Politiker sein?

Merz: Schauen Sie, dieser ganze "Man sieht nur mit dem Herzen gut"-Quatsch ist anatomisch betrachtet völliger Unsinn und darüber hinaus für den Wirtschaftsstandort Deutschland brandgefährlich. Wissen Sie, wie viele Unfälle mit teuren Sachschäden seit Veröffentlichung des "Kleinen Prinzen" von Kindern verursacht wurden, die mit geschlossenen Augen durch den Straßenverkehr tappen?

TITANIC: Nein. Sie?

Merz: Na, selbstverständlich. Sehr, sehr viele. Darüber hinaus tragen die Lütten fast nichts zur Wirtschaftsleistung bei und ihr Beitrag zum Bruttosozialprodukt ist allenfalls marginal. Die Kosten für Spielzeuge, Klamotten, Unterbringung und Beschulung tragen nämlich ausschließlich deren Eltern. Da staunen Sie, was?

TITANIC: Wohl kaum. Haben Sie Robert Habeck mit Ihrer Äußerung nicht eher geadelt? Viele Kinderbuchautoren aus den 1950ern sind in Deutschland noch immer hoch angesehen.

Merz: Ach, papperlapapp! Die sind doch mittlerweile aus dem gesellschaftlichen Leben so gut wie verschwunden. Oder wann haben Sie Nulpen wie James Krüss, Otfried Preußler und Max Kruse zuletzt bei einer Podiumsdiskussion oder einem öffentlichen Empfang gesehen?

TITANIC: Sorry, aber sind die nicht alle tot?

Merz: Eine gute Metapher, danke. Für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes sind diese Versager tatsächlich wie tot, und das völlig zurecht. Mir kommt Erich Kästner als linksliberaler Sozialdemokraten-Versteher auch nicht ins Haus. Das wäre ja noch schöner, haha!

TITANIC: Der philosophische und intellektuelle Input von Kinderbüchern soll für viele Erwachsene prägend gewesen sein. Haben Sie vielleicht insgeheim Angst davor, dass der Vizekanzler das Feld damit quasi von hinten aufrollt?

Merz: Das ist tatsächlich ein Riesenproblem. Aus kindlichen Lesern werden irgendwann Volljährige, die schon früh im Leben von Robert Habeck dogmatisiert wurden und dann womöglich mit einem Affen und einem Pferd im Wahlbüro aufkreuzen. Wenn diese anthroposophisch angehauchten Schwurbler dann noch nicht mal ordentlich haftpflichtversichert sind, zahlt die Rechnung für das zerdepperte Inventar am Ende der Staat.

TITANIC: Antoine de Saint-Exupéry, der geistige Vater des "Kleinen Prinzen", soll ein ausgezeichneter Flieger gewesen sein. Haben Sie als Pilot nicht wenigstens für den ein bisschen Bewunderung übrig?

Merz: Der wurde im Krieg über der Nordsee abgeschossen und ist seitdem nie wieder aufgetaucht. Vor dieser Leistung habe ich natürlich Respekt. Sollte Herr Habeck das auch irgendwann hinbekommen, nehme ich meine Kritik an ihm natürlich zurück.

TITANIC: Herr Merz, vielen Dank für das Gespräch.

PH

Kategorie: Allgemein



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Briefe an die Leser

 Wie Ihr Euch als Gäste verhaltet, liebe »Zeit online«-Redaktion,

ist uns wirklich schleierhaft. Immerhin empfehlt Ihr allen guten Besucher/innen, beim Verlassen des Gästezimmers »mehr als eine Unterhose« anzuziehen. Da drängen sich uns einige Fragen auf: Ist Euch im Höschen öfters kalt? Ist das wieder so ein Modetrend, den wir verpasst haben? Gibt es bei Eurem Gastgeber keine Toilette und Ihr müsst vorbeugen?

Und wie trägt man überhaupt mehr als eine Unterhose? Muss man sich Buxen in aufsteigenden Größen kaufen oder reicht ein erhöhter Elastan-Anteil? Wie viele Schlüpferlagen empfiehlt der Knigge?

Denkbar wäre etwa, bei engen Freund/innen zu zwei, bei Geschäftskolleg/innen jedoch zu mindestens fünf Slips zu greifen. Aber wie sieht es aus bei der nahen, aber unliebsamen Verwandtschaft?

Trägt zur Sicherheit immer mindestens drei Stringtangas: Titanic

 Ex-VIVA-Moderator Mola Adebisi!

Im »Dschungelcamp« gaben Sie Ihre Meinung zum Thema Geschlechterrollen zum Besten: »Ich möchte nicht das tun, was eine Frau tut, das kann ich auch nicht. Und eine Frau soll auch nicht das tun, was ein Mann tut. Das geht auch nicht.« Männer sollten beispielsweise nicht als Hebammen arbeiten, denn eine Frau würde ein Kind anders lieben als ein Mann.

Und das wird von einer Hebamme ja schließlich gefordert, dass sie Kinder nicht einfach fachgerecht zur Welt bringt, sondern sie auch liebt.

Aber wenn Ihnen so viel daran liegt, die Tätigkeitsbereiche von Männern und Frauen zu trennen, warum haben Sie sich dann ein Metier gesucht, in dem sie gleichermaßen vertreten sind, Adebisi? Nämlich hauptberuflich im Dschungelcamp rumzusitzen?

Fragt sich, auch wenn sie das nicht tun soll: Titanic

 Puh, Lars Klingbeil!

Gerade wollten wir den Arbeitstag für beendet erklären und auch die SPD mal in Ruhe vor sich hin sterben lassen, da quengeln Sie uns auf web.de entgegen, dass es »kein Recht auf Faulheit gibt«. Das sehen wir auch so, Klingbeil! Und halten deshalb jeden Tag, an dem wir uns nicht über Ihren Populismus lustig machen, für einen verschwendeten.

Die Mühe macht sich liebend gern: Titanic

 Philipp Bovermann (»SZ«)!

Früher hatten Sie Angst vor der Klimakatastrophe. Heute sind Sie Mitte dreißig und haben dazugelernt: »Ich kann heute nur noch darüber staunen, wie wenig tief mich die Tatsache bekümmert, dass der Planet überhitzt, dass Arten verschwinden, Ökosysteme kollabieren, Regenwälder brennen, Meeresböden sich in Wüsten verwandeln. Menschen werden sterben, Menschen sterben schon heute, das Leid der Tiere sprengt alle Vorstellungskraft – aber jetzt stehe ich auf meinem Balkon, habe mir ein Leben aufgebaut, mit einem tollen Job, einer tollen Frau, einer tollen Tochter, unten auf dem Teich schwimmt eine Entenfamilie vorbei, und geblieben ist nur die sanfte Sorge, dass ich mir zu wenig Sorgen mache. Ich grusele mich vor mir selbst. Aber nur ein winziges bisschen.« Denn »vielleicht ist es rational, wegen des Klimawandels ruhig zu bleiben und sich auf das Leid im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Welt wird schon nicht gleich untergehen.«

Nein, Kollege Bovermann, wird sie nicht, jedenfalls Ihre nicht. An den Menschen in Südostasien oder Osteuropa, betroffen von einem exemplarischen Regen aus der neuen Klimagegenwart, schwimmen derweil keine Entenfamilien, sondern ihre toten Töchter vorbei, während Sie sich so arg auf das Leid im Hier und Jetzt konzentrieren, dass es alle Vorstellungskraft sprengt.

Vorm ewigen Jungspießer gruselt’s da ein bisschen: Titanic

 Gott sei dank, »Focus«!

Du schreibst: »Fleischkonsum sinkt, Mitarbeiter fehlen. Fachkräftemangel trifft die Wursttheke«. Aber sieh es doch mal positiv, lieber Focus: Es wäre doch viel schlimmer, wenn aufgrund des hohen Fleischkonsums die Mitarbeiter/innen verschwinden würden …

Grüße aus der Fleet Street schickt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Aus der militärgeschichtlichen Forschung

Feldjäger sind auch nur Sammler.

Daniel Sibbe

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

 Obacht!

Die Ankündigung von Mautgebühren ist furchterregend, aber so richtig Gänsehaut bekomme ich immer erst, wenn bei Google Maps als »Warnhinweis« auftaucht: »Diese Route verläuft durch Österreich.«

Norbert Behr

 Reality-TV

Bei der Fernsehserie »Die Nanny« gibt es diese eine Szene, in der die Mutter der Nanny, Sylvia Fine, in einem Pariser Restaurant mit dem Kellner kommunizieren will. Da sie kein Französisch spricht, nutzt sie zum Austausch ausschließlich den Text des französischen Kinderliedes »Frère Jacques«: Mit »Frère Jacques« ruft sie den Kellner, mit »Ding-ding-dong« fordert sie einen neuen Kaffee und so weiter. In der Serie klappte das sehr gut, und als Kind fand ich es auch ausgesprochen lustig, war mir allerdings sicher, dass das in der Realität nie funktionieren würde – bis es mir selbst gelang. Das kam so: Im Fitnessstudio wartete ein junger Mann am Tresen vergeblich auf einen Trainer. Vergeblich, weil er die im Tresen eingelassene Klingel nicht betätigt hatte. Nun hatte ich ihn während des Trainings Französisch sprechen hören, sprach allerdings selbst keines. Da ich aber der Einzige war, der sein vergebliches Warten bemerkte, ging ich schließlich hin, zeigte auf die Klingel und sagte »Sonnez les matines! Sonnez les matines!« Er verstand sofort und klingelte ausgiebig. Kurz darauf erschien der Trainer und ließ ihn hinaus. Da soll noch mal einer sagen, Fernsehen würde im Leben nicht helfen.

Karl Franz

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

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Das schreiben die anderen

  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
Titanic unterwegs
01.10.2024 Oldenburg, Kunstverein Bernd Eilert mit Franziska Augstein
01.10.2024 Erfurt, Franz Mehlhose Ella Carina Werner
03.10.2024 Bernried am Starnberger See, Buchheim Museum Rudi Hurzlmeier u. v. a.: »SCHUBLADENWERKE«
04.10.2024 Greiz, Sommerpalais Hauck & Bauer