Life & Style mit Antonia Stille
Life: Plastiktüten – broke oder woke?
Das Thema Umwelt und Klima ist im wahrsten Sinne des Wortes ein heißes Eisen, das ich eigentlich nur ungern anfasse. Man könnte ja auch einfach das schöne Wetter genießen, sich an den Strand legen und sich mal ernsthaft mit den neuen Insta-Filtern auseinandersetzen, aber na ja: Das ist eben Deutschland, wo sich jetzt alle an einem Thema aufzuhängen scheinen, das alles andere als Pinterest-tauglich ist. Plastiktüten – bah. Schon seit Jahren werden mir zwischen Essensfotos und Schnappschüssen gut beleuchteter Einkaufspassagen Bilder von aufgeschnittenen Walmägen mit Plastikmüll drin in den Insta-Feed gespült. Dabei war ich dem WWF nur wegen der süßen Panda-Pics gefolgt. Never judge a book by its cover … Aber zurück zu den Plastiktüten: Svenja Schulze von der Regierung will sie verbieten lassen und das finden einige Leute uncool und einige Leute cool. Demokratie! Einer von den Leuten, die das uncool finden, ist Philipp Krohn von der FAZ, dem eine Wassermelone heruntergefallen ist. Es hätte sogar Plastiktüten gegeben, um die Melone zu tragen, aber der Mann ist trotzdem wütend auf Svenja Schulze. Politik ist manchmal echt kompliziert. Ich kann ihn aber verstehen. Er will sich die Freiheit nicht nehmen lassen, den wissenschaftlichen Fortschritt der Menschheit im Alltag zu präsentieren, denn am Ende ist Plastik nichts anderes als das. Homo sapiens pride! Im übrigens sollten wir alle mehr darauf achten, milieuangepasst einkaufen zu gehen. Wie sähe das denn aus, wenn ich mit meiner Louis Vuitton in den Kaufland gehe? Nein, nein. Dann lieber Plastiktüten. Die werden ja am Ende sogar von den Walen wiederverwertet. Oder habt ihr schon mal einen Blauwal eine Louis-Vuitton-Tasche essen sehen? Eben.
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