Newsticker

Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Mut zur DNA-Lücke

Mutierte Kakerlaken auf Malle, overpowerte Ameisen im Sendegebiet des SWR, amerikanische Kühe mit Vogelgrippe: Was zum Geier ist da los? Und wie konnte Volker Bouffier sein Schuppenkleid so lange verbergen? TITANIC wagt den Leistungskurs Bio und fragt: Welche Mutationen* hält die Tierwelt noch für uns bereit?

Das zentralasiatische Murmeltier (Mormelossi centralasiatis): Dereinst eingeschleppt als lebendiges Souvenir von rücksichtslosen Backpackern, hat sich dieser Nager schnell an unsere Breiten angepasst. Innerhalb von nur einem Jahrzehnt hat sich seine Körperform von kugelrund zu quaderförmig verändert (Keimbahnmutation). So ist Mormelossi centralasiatis kaum noch von einem (alpinen) Felsblock zu unterscheiden. Das erschwert die Jagd auf die Plagegeister. Besondere Gefahr birgt die Tatsache, dass die Erdhörnchenartigen unsere Berge untergraben. Wenn sie nicht gestoppt werden, besteht Einsturzgefahr. Für den gesamten Alpenraum!

Das nordafrikanische Dromedar (Camelius magrebsiensis): Kurioses Tier, kuriose Reise: Die Dromedare wurden laut Bundesamt für Verfassungsschutz von sogenannten "Flüchtlingen" über das Mittelmeer nach Europa "geschleust". Durch eine spontane Mutation nach der Migration erlangten sie die Gabe, Alkohol in ihrem Höcker zu speichern. Das galt bis dato für Tiere aus dem muslimischen Kulturkreis als unmöglich. Die Initiative "Alkohol? Kenn dein Limit!" sieht diesen Wegfall der Artenfahne – Quatsch! – Artenschranke mit großer Besäufnis, haha.

Der südkanadische Schwarzfußiltis (Ilstissus lumberjackus): Weil sie ihn für einen herkömmlichen Marder hielt, brachte Gertrud M. (83, Frankfurt-Bockenheim) einen Schwarzfußiltis aus ihrem Urlaub auf Vancouver Island mit. Dass der flinke Wicht ihr hernach ruckzuck ausbüxen würde, hätte sie kaum ahnen können. Nachdem sich das Tier zwei Jahre im Flachdach über einer Zeitungsredaktion aufgehalten hatte, kam es zu einer induzierten Mutation: Durch Angstschweiß-, Kaffee- und Laserdruckerdämpfe entwickelte es die verblüffende Fähigkeit, Maden im Enddarm zu züchten und diese auch lebendig auszuscheiden. So wurde der Iltis Vater von tausenden Engerlingen. Gertrud M.: "Einfach nur niedlich!"

Der osttibetische Wanzenmolch (Molchatis erectionus): Von weißen Buddhisten als heiliges Tier verehrt, brachte uns der Klimawandel (offeneres Klima gegenüber weißen Buddhisten) ein vermehrtes Aufkommen der schleimigen Kreaturen. Aber auch die Molche machten sich hier breit. Sie sind von Natur aus die Tiere mit der höchsten Selbstbefriedigungsrate (knapp vor Seepferdchen). Mit dem "Schuppern" bauen sie Stress und ihre unendliche Geilheit ab. Eine Mutation im Alpha-Gen, ausgelöst durch westlichen Feminismus, sorgte dafür, dass die Molche betaisiert wurden und sich der NoFap-Bewegung anschließen mussten. "Seitdem sind sie permanent superhorny!" (Birgit Kelle in Bild der Frau)

Französische Molluske-Zucchini (Schleimensosis zucchi): Kranke Männer (Franzosen) haben die Zucchini mit einer Nacktschneckenart gekreuzt, um Frankreich unter dem Motto "Das Beste aus zwei Welten" ein neues Nationalgericht aufzutischen. Allerdings ging das schief: Frankenreichs Monster brachen aus dem Labor in Boulogne-sur-Mer aus und liegen seither, optisch nicht unterscheidbar, zwischen normalen Zucchinis bei Aldi le Sud. Für Menschen, die sich vegetarisch ernähren möchten, ein unhaltbarer Zustand: "Für mich als Mensch, der sich vegetarisch ernähren möchte, ein unhaltbarer Zustand. Merde!" konstatiert Jacques X. (55) aus dem 19. Arrondissement von Paris.

Kaledonischer Kanal-Kaiserpinguin (Pingi watscheli): Ein Schicksal, das betroffen macht: Die possierlichen Tierchen haben die omnipräsente Kinder-Pingui-Werbung (genau, die mit dem Watscheln) gesehen, was sofortige Chromosomenmutationen auslöste. Die Pinguine wirkten kurz wütend, fortan nur noch desillusioniert und depressiv. Das wurde zum Problem für Zoos in ganz Europa. Bis dato sind alle Versuche, ihnen (den Pinguinen, nicht den Zoos) die Lebensfreude wiederzugeben, gescheitert.

*Hätten Sie’s gewusst? "Mutation" kommt vom lateinischen "mute", dem "Mut zur lautlosen Modifikation".

Martin Weidauer

Kategorie: Allgemein



Eintrag versenden Newstickereintrag versenden…
Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden.

optionale Mitteilung an den Empfänger:

E-Mail-Adresse des Absenders*:

E-Mail-Adresse des Empfängers*
(mehrere Adressen durch Semikolon trennen, max. 10):

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Genau so war es, lieber »Tagesspiegel«!

»Die Trauer um die Mauertoten erinnert uns daran, was es bedeutet, Hoffnung, Mut und letztlich das eigene Leben für ein Leben in Freiheit zu opfern«, mahnst Du am Jahrestag des Mauerbaus. Ja, wer kennt sie nicht, die ganzen Menschen, die die Hoffnung auf ein besseres Leben und den Mut, ihr Leben zu riskieren, längst aufgegeben haben, um dann an der Mauer zu sterben, wiederaufzuerstehen und ein gutes Leben im freien Westen zu führen? Mögen sie und Deine Formulierungsgabe in Frieden ruhen, Tagesspiegel!

Herzliches Beileid schickt Titanic

 Etwas unklar, mallorquinische Demonstrant/innen,

war uns, warum wir Euch bei den Demos gegen den Massentourismus immer wieder palästinensische Flaggen schwenken sehen. Wir haben lange darüber nachgedacht, welchen logischen Zusammenhang es zwischen dem Nahostkonflikt und Eurem Anliegen geben könnte, bis es uns einfiel: Na klar, Ihr macht Euch sicherlich stark für eine Zwei-Staaten-Lösung, bei der der S’Arenal-Streifen und das West-Malleland abgeteilt werden und der Rest der Insel Euch gehört.

Drücken die diplomatischen Daumen: Eure Friedenstauben von Titanic

 U sure, Jürgen Klopp?

U sure, Jürgen Klopp?

Nachdem Sie Ihren Posten beim FC Liverpool niedergelegt haben, halten Sie sich in Sachen Zukunftspläne bedeckt. Nur so viel: »Ich werde irgendwas arbeiten. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen.«

Keine Ahnung, wie Sie sich den typischen Alltag im Ruhestand so vorstellen, Kloppo. Doch wenn Menschen fortgeschrittenen Alters Nachwuchs zeugen, heißt das Ergebnis – zumindest in den meisten Fällen – »Kinder« und nicht »Enkelkinder«.

Schwant Böses: Titanic

 Hoffentlich klappt’s, Künstlerin Marina Abramović (77)!

Sie wollen gern mindestens 103 Jahre alt werden. Alt zu sein sei in der Kultur des Balkans, im Gegensatz zu der Nordamerikas, etwas Großartiges. Sie seien »neugierig wie eine Fünfjährige« und wollen noch schwarze Löcher und Außerirdische sehen.

Wir wollen auch, dass Sie Außerirdische sehen bzw. dass die Außerirdischen Sie sehen, Abramović. Wenn Sie die Extraterrestrischen, die, wie wir aus diversen Blockbuster-Filmen wissen, nichts Gutes im Schilde führen, mit einer Ihrer verstörenden Performances voll Nacktheit, Grenzüberschreitung und Selbstgefährdung begrüßen, wenden sie sich vielleicht doch von uns ab.

Kommt stets in Frieden: Titanic

 Kopf einschalten, »Soziologie-Superstar« Hartmut Rosa (»SZ«)!

Wahrscheinlich aus dem Homeoffice von der Strandbar tippen Sie der SZ dieses Zitat vor die Paywall: »Früher waren zum Beispiel die beruflichen Erwartungen, wenn man zu Hause war, auf Standby. Heute kann man andersherum auch im Büro natürlich viel leichter nebenbei private Kommunikation erledigen. Man kann nichts mehr auf Standby schalten, selbst im Urlaub.«

Ihr Oberstübchen war beim Verfassen dieser Zeilen ganz offenbar nicht auf Standby, denn dieser Begriff bezeichnet laut dem Cambridge Dictionary »something that is always ready for use«. Also sind wir gerade im Urlaub und im Feierabend heutzutage für den Job immer im Standby-Modus – also auf Abruf –, anders als bei der Arbeit, wo wir »on« sind, und anders als früher, wo wir dann »off« waren und daher alles gut und kein Problem war.

Dagegen dauerhaft abgeschaltet sind Ihre Hardwarespezis von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wahre Männer

Auto verkauft, weil das gute Olivenöl zu teuer geworden ist.

Uwe Becker

 Meine Mitbewohnerin

legt Dinge, die nicht mehr so ganz intakt sind, in Essig ein. Dabei ist es egal, ob es sich um verkalkte, schmutzige oder verschimmelte Dinge handelt. Ich würde bei ihr den Verbrauch von Salzsäure in den kommenden Jahren intensiv beobachten – gerade falls ihr Partner unerwarteterweise verschwinden sollte.

Fia Meissner

 Aus einer Todesanzeige

»Wer sie kannte, weiß was wir verloren haben.« Die Kommasetzung bei Relativsätzen.

Frank Jakubzik

 Steinzeitmythen

Fred Feuerstein hat nie im Steinbruch gearbeitet, er war Rhetoriker! Er hat vor 10 000 Jahren zum Beispiel den Whataboutism erfunden und zu seiner Losung erhoben: »Ja, aber … aber du!«

Alexander Grupe

 Unwirtliche Orte …

… sind die ohne Kneipe.

Günter Flott

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer
24.09.2024 Oldenburg, Jasper-Haus Bernd Eilert
24.09.2024 Stade, Stadeum Hauck & Bauer und Thomas Gsella