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TITANIC Jahresrückblick (II)

März

Die besten Momente vom Großen Zapfenstreich für Christine Lambrecht

  • Der Moment, als Lambrecht während Ihrer Ansprache zum x-ten Mal vom "Witzig, witzig…" singenden Shanty-Chor aus "Inas Nacht" unterbrochen wurde
  • Der Moment, als vier Bundeswehr-Hubschrauber auf dem Bendlerblock landeten, aus denen jeweils ihr Sohn, ihr Neffe, ihre beste Freundin und ihr Frisör ausstiegen
  • Der Moment, in dem der Kanzler Lambrecht zum Dank für ihr Engagement ein Paar Stilettos in Camouflage-Farben überreichte und sie damit zu Tränen rührte
  • Der Moment, als sie die anwesenden Gäste entsetzte, indem sie zum Salut für sich selbst unkontrolliert mit einem riesigen Maschinengewehr in die Luft ballerte
  • Der Moment, als kurz danach die Reste eines chinesischen Spionageballons vom Himmel fielen
  • Der Moment, als im Verlauf von Lambrechts nicht enden wollender Rede die erste Fackel ausging
  • Der Moment, in dem während des Abspielens ihres Musikwunsches "Niemals geht man so ganz" plötzlich Unruhe unter Offizieren und Rekruten aufkam
  • Der Moment, als die nicht eingeladene Fraktion der CDU jenseits der Absperrung anfing, lautstark "Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen!" zu grölen.

Königlicher Spaß
Charles III. ist mit seiner Frau Camilla zum Staatsbesuch in Deutschland eingetroffen. Dem britischen Monarchen wurde gemäß Protokoll ein standesgemäßer Empfang bereitet. Bereits bei seiner Ankunft am BER ballerte sich Ihro Hoheit traditionell 21 Berliner Weiße mit Schuss ins gekrönte Haupt („Salute!“). Das offizielle Begrüßungszeremoniell erfolgte daraufhin am Brandenburger Tor mit den obligatorischen militärischen Ehren, wobei auf die zunächst geplante Erschießung von 25 Taliban-Kämpfern aus urheberrechtlichen Gründen letztendlich verzichtet wurde. Missbilligende Zwischenrufe aus der Menschenmenge („God save the Queen!“) waren mit Ausnahme von angebrachten Majestätsbeleidigungen unerwünscht. Feierlich ging es schließlich am Abend beim Staatsbankett im Schloss Bellevue zu. 130 geladene Gäste in den Trikots der englischen Mannschaften aus der Königsklasse und mit gebundenen Windsorknoten durften es sich am All-you-can-eat-Buffet bei Hamburger Royal TS, Prinzregententorte und König Pilsener gut gehen lassen. Höhepunkt des Dinners war die Gesangsdarbietung des „The King“-Imitators Campino. Wie untertänigst erwartet, hatten am Ende der Veranstaltung alle Anwesenden schön einen in der Krone, entblößten wie bei englischen Gelagen üblich ihre Adelsgeschlechter und traten sich gegenseitig in die Kronjuwelen. Am heutigen Donnerstag steht für Charles dann ein Ausflug zum Berliner Naturkundemuseum zur T-Rex-Ausstellung auf dem Programm.

April

Bahn zahlt Kunden Rekordsumme
Medienberichten zufolge musste die Deutsche Bahn Reisenden 2022 wegen der Auswirkungen von Verspätungen und Zugausfällen über 92 Millionen Euro an Entschädigungen überweisen. Darauf entfielen die höchsten Geldbeträge:

→ Geburt, erste Schritte und Einschulung des eigenen Kindes verpasst
Vom mittlerweile neu verheirateten Partner enteignet und für tot erklärt worden
Beim Transport im brandenburgischen Schienenersatzverkehr von der Pferdekutsche gefallen und 80 Kilometer zu Fuß vor Wölfen geflüchtet
Aus lauter Verzweiflung in den Zug nach Hogwarts eingestiegen
Im Rahmen der Bauarbeiten zu Stuttgart 21 versehentlich eingemauert worden
Während des Wartens auf freier Strecke ("Liebe Fahrgäste, es geht gleich weiter!") vergreist oder verstorben

Fast richtige Schlagzeile (20.04.)
German Sehnsucht: Helmut Kohl wäre heute 93 Jahre und 17 Tage alt geworden

Kategorie: Allgemein



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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Lieber Jörg Metes (5.1.1959–16.6.2024),

Du warst der jüngste TITANIC-Chefredakteur aller Zeiten. Du warst der Einzige, der jemals eine klare Vorstellung davon hatte, wie das ideale Heft aussehen musste, und hast immer sehr darunter gelitten, dass sich Deine Utopie nur unzureichend umsetzen ließ. Aus Mangel an Zeit und an Mitarbeiter/innen, die bereit waren, sich Nächte um die Ohren zu schlagen, nur um die perfekte Titelunterzeile oder das richtige Satzzeichen am Ende des Beitrags auf Seite 34 zu finden.

Legendär der Beginn Deiner satirischen Tätigkeit, als Du Dich keineswegs über einen Abdruck Deiner Einsendung freutest, sondern Robert Gernhardt und Bernd Eilert dafür beschimpftest, dass sie minimale Änderungen an Deinem Text vorgenommen hatten. Das wurde als Bewerbungsschreiben zur Kenntnis genommen, und Du warst eingestellt. Unter Deiner Regentschaft begann die Blütezeit des Fotoromans, Manfred Deix, Walter Moers und Michael Sowa wurden ins Blatt gehievt, und manch einer erinnert sich noch mit Tränen in den Augen daran, wie er mal mit Dir eine Rudi-Carrell-Puppe vor dem iranischen Konsulat verbrannt hat.

Nach TITANIC hast Du viele, die ihr Glück weder fassen konnten noch verdient hatten, mit Spitzenwitzen versorgt und dem ersten deutschen Late-Night-Gastgeber Thomas Gottschalk humortechnisch auf die Sprünge geholfen. Und dass River Café, eine deutsche Talkshow, die live aus New York kam, nur drei Folgen erlebte, lag bestimmt nicht an Deinen Texten. Auf Spiegel online hieltest Du als ratloser Auslandskorrespondent E. Bewarzer Dein Kinn in die Kamera, und gemeinsam mit Tex Rubinowitz hast Du das Genre des Listenbuches vielleicht sogar erfunden, auf jeden Fall aber end- und mustergültig definiert, und zwar unter dem Titel: »Die sexuellen Phantasien der Kohlmeisen«. Und diese eine Geschichte, wo ein Psychiater in ein Möbelhaus geht, um eine neue Couch zu kaufen, und der Verkäufer probeliegen muss, wo stand die noch mal? Ach, in der TITANIC? Sollte eigentlich in jedem Lesebuch zu finden sein!

Uns ist natürlich bewusst, dass Du auch diesen Brief, wie so viele andere, lieber selber geschrieben und redigiert hättest – aber umständehalber mussten wir das diesmal leider selbst übernehmen.

In Liebe, Deine Titanic

 Augen auf, »dpa«!

»Mehrere der Hausangestellten konnten weder Lesen noch Schreiben« – jaja, mag schon sein. Aber wenn’s die Nachrichtenagenturen auch nicht können?

Kann beides: Titanic

 Kleiner Tipp, liebe Eltern!

Wenn Eure Kinder mal wieder nicht draußen spielen wollen, zeigt ihnen doch einfach diese Schlagzeile von Spektrum der Wissenschaft: »Immer mehr Lachgas in der Atmosphäre«. Die wird sie sicher aus dem Haus locken.

Gern geschehen!

Eure Titanic

 Hände hoch, Rheinmetall-Chef Armin Papperger!

Laut einem CNN-Bericht lagen deutschen und US-amerikanischen Geheimdiensten Hinweise zu russischen Plänen für einen Angriff auf Sie vor. So etwas nennt man dann wohl »jemanden mit seinen eigenen Waffen schlagen«!

Mörderpointe von Titanic

 Moment, Edin Hasanović!

Sie spielen demnächst einen in Frankfurt tätigen »Tatort«-Kommissar, der mit sogenannten Cold Cases befasst ist, und freuen sich auf die Rolle: »Polizeiliche Ermittlungen in alten, bisher ungeklärten Kriminalfällen, die eine Relevanz für das Jetzt und Heute haben, wieder aufzunehmen, finde ich faszinierend«, sagten Sie laut Pressemeldung des HR. Ihnen ist schon klar, »Kommissar« Hasanović, dass Sie keinerlei Ermittlungen aufzunehmen, sondern bloß Drehbuchsätze aufzusagen haben, und dass das einzige reale Verbrechen in diesem Zusammenhang Ihre »Schauspielerei« sein wird?

An Open-and-shut-case, urteilt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dialog auf Augenhöhe

Zu meinen Aufgaben als Marketingexperte in einem modernen Dienstleistungsunternehmen gehört es unter anderem, unzufriedene Kunden zu beschwichtigen. Vor kurzem beschwerte sich einer von ihnen darüber, dass wir in unseren Texten immer dieselben Bausteine verwenden. Die Mail ließ mich ganz irritiert zurück. Ein Glück, dass wir für genau solche Anfragen gleich fertige Antworten haben.

Andreas Maier

 Reifeprozess

Musste feststellen, dass ich zum einen langsam vergesslich werde und mir zum anderen Gedanken über die Endlichkeit allen Lebens mache. Vor meiner Abreise in den Urlaub vergaß ich zum Beispiel, dass noch Bananen in meiner Obstschale liegen, und dann dachte ich zwei Wochen darüber nach, wie lange es wohl dauert, bis die Nachbarn wegen des Geruchs und der Fliegen aus meiner Wohnung die Kripo alarmieren.

Loreen Bauer

 Beim Aufräumen in der Küche

Zu mir selbst: Nicht nur Roger Willemsen fehlt. Auch der Korkenzieher.

Uwe Becker

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.08.2024 Papenburg, Kleines Theater Max Goldt
30.08.2024 Cloppenburg, Kulturbahnhof Max Goldt
30.08.2024 Schleswig, NORDEN – das Kulturfestival Ella Carina Werner
01.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«