Newsticker

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


Links vom Weg ins Dorf erstreckte sich, so weit man blicken konnte, das Weingelege. Der Wein wuchs ebenerdig bis an den Straßenrand. Es gab auch einen Baum, der einen baumlangen Schatten warf. Gleich da, wo dieser aufhörte, saß oder lag etwas in den Furchen des Weingeleges, etwas mit langen Ohren. Ich wußte nicht, ob man damit vernünftig reden konnte.Irgendwann traute ich mich nicht mehr an dem Etwas mit den langen Ohren vorbei, das da tagein tagaus in den Furchen neben dem Weg lag. Es war mir nicht länger möglich, ins Dorf zu gehen.

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Ich weiß nicht, ob ich es früher bereits einmal erwähnt habe, aber in unserer Freizeit arbeiteten wir daran, uns an die Nebenwirkungen der Medikamente zu gewöhnen, die wir hauptberuflich einnahmen.

 


 

Aus der Literatur:

"Der letzte Bus ist bereits abgefahren und der nächste wird erst in gut zehn Stunden kommen. A. beschließt, ein weißes Spannbettlaken zu kaufen."

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 Zur Vereidigung der Ameisenkönigin brauchte er einen neuen Kopf. 

 


 

Sie hatten damals kein Geld für Gedanken und gingen in den Keller, um mit den dunklen Händen im Schatten zu spielen.  

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Dr. Lateiner hatte auch den Teil des Gehirns entdeckt, der speziell für das Hören von Cellokonzerten in liegender Haltung zuständig ist und dieses überhaupt erst ermöglicht. 

 


 

"Ich kann die Bedienungsanleitung für mich nicht finden, fühle mich aber immer angesprochen, wenn es keine Tomatensuppe gibt."

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Ohne Überschrift gültig

N. wollte nachsehen, ob sich jemand um die Schüler kümmerte. Um zu ihrer Unterkunft zu gelangen, suchte er die rückwärtige Tür auf, mußte aber feststellen, daß sie abgeschlossen war. Nun blieb ihm nichts übrig, als aus dem Fenster des Unterrichtsraums zu klettern. Kaum hatte er diesen betreten, blieb er wie festgenagelt stehen. Seinem Blick bot sich nichts von dem, was er an diesem Ort gewohnt war. Die Fenster waren schwarz verhüllt, und kränklich-dämmriges Licht fiel auf einen großen Haufen Erde und Schutt am Boden des von sämtlichem Mobiliar entblößten Zimmers. Wer hatte diese Verwüstung nur angerichtet? Und wozu? Seinen schwächlichen Schülern konnte N. die Tat nicht anlasten, für sie wären die angehäuften Materialien viel zu schwer gewesen. Während er sich über all das wunderte, überfiel ihn ganz unvermittelt eine befremdliche Erinnerung. Bilder von hohen Erdhaufen, ja Gebirgen aus aufgeworfener Erde waren es. Dort war er unterwegs gewesen, bergauf und bergab – aber wo und wann sollte das gewesen sein? Er sah in die Höhe. Das dürftige Licht ging von einem gewölbten, irgendwie hölzern anzusehenden Himmel aus, der sich da befand, wo eigentlich die Zimmerdecke hätte sein müssen. Aus dem Gipfel des Schutthaufens ragte ein Metallrohr, an seinem Ende von einem altmodischen Wasserhahn gekrönt. Sollte N. hinaufsteigen, um nachzusehen, ob der Hahn dicht war? Er hatte tropfende Hähne immer gehaßt, es aber nie vermocht, Dichtungen auszuwechseln. Jetzt würde er also auch nichts ausrichten können und ersparte sich den mühsamen Aufstieg.

"Hierher!" rief eine Stimme hinter N. Er wandte sich um. In einer Ecke des so überraschend umgestalteten Raums lag ein gut zwei Meter langes Kanalisationsrohr von einem so großen Durchmesser, daß ein ausgewachsener Mensch hineinkriechen konnte. Ein kleiner Junge streckte seinen Kopf aus der Öffnung. "Kommen Sie! Kriechen Sie herein! Schnell!" rief er – nein, es ist alles gelogen. Entschuldigung.

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Altes Portrait 


 

Beim Welterbauer (Noch neuere und unkenntlichere Bearbeitung)  

Ich besuchte meine neue Brieffreundin. Sie wohnte hinter der Kreissäge beim Welterbauer. Das war ein Mann, der Welten erbaute oder errichtete, je nachdem. Meine Freundin erklärte mir: »Ich glaube, es ist seine verbriefte Aufgabe im Schöpfungsplan. Da kann man nichts machen.« 
Ich wurde neugierig: »Wo ist er denn, der Welterbauer?« – »In seiner Werkstatt. Er errichtet wieder irgend eine Welt.« Aus der Werkstatt hörte man gedämpft die Stimme des Welterbauers: »Es wird! Es wird! Eine kleine Welt ohne Fehl!« Dann folgte ein lauter Knall, und der Welterbauer fluchte: »Jetzt muß ich mir wieder die Hände waschen!« Die Tür ging auf, und der Welterbauer trat heraus. »Nanu?« wunderte er sich. »Besuch bei meinem kleinen Mädchen? Nun ja, so sind die jungen Leute! Hätte unsereins nur ein Zehntel dieser Energie! Haben Sie je mit dem Gedanken gespielt, eine Welt zu errichten? Für den Fall, daß Sie es einmal probieren wollen, rate ich Ihnen, mit ganz einfachen Welten anzufangen.« Ärgerlich fiel ihm meine neue Brieffreundin ins Wort: »Das will doch niemand hören!«

 


 

Sauerkraut Sauberkeit 

 

 

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 Vom Rauchen auf der Straße 


 

Von der Nachgiebigkeit, Teil 2

Plötzlich verunsichert, sah ich den Jungen an, der regungslos, die Hände auf dem Rücken, dastand, dann sah ich wieder die Frau an, die so viel mehr zu wissen schien als ich. Unter ihrem stechenden Blick kam ich mir jetzt wie ein Trottel vor und schämte mich für meinen hirnlosen Wutausbruch. Um nichts in der Welt wollte ich einen schlechten Eindruck auf diese Frau machen. In der Absicht, um Verständnis für meine »emotionale Entgleisung« zu werben, berichtete ich unaufgefordert von dem Maschinenbruch, von dem unvorstellbaren Bild der Verwüstung, das ich mir den ganzen Tag hatte ansehen müssen. Ich schilderte, wie die Atmosphäre solch immenser Schadhaftigkeit mein inneres Gefüge bedroht hatte, wie ich hatte fürchten müssen, alle Fähigkeiten einschließlich der des Autofahrens und der Gutachtenerstellung einzubüßen. Sie ließ mich zappeln und sagte kein Wort dazu. Da geriet ich in Panik und verlegte mich unwillkürlich auf ein widerwärtig anbiederndes Loben des von mir so schwer verdächtigten Knaben: »Vielleicht wird Ihr Sohn auch einmal Sachverständiger und begutachtet dann noch viel größere Schäden als ich. Er ist zweifellos technisch interessiert.« 
»Allerdings. Zeig’s ihm«, sagte sie zu dem Jungen, der daraufhin vortrat und mir ein aufgeschlagenes altes Micky-Maus-Heft präsentierte. Er zeigte auf eine illustrierte Anzeige, mit der eine englische Spielzeugfirma für ein bestimmtes Modellauto warb. »So möchte ich Ihr Auto umbauen«, sagte er, indem er auf die Abbildung tippte. »Dieses Modell fasziniert mich so sehr! Sehen Sie nur die verstellbaren Sitze und hier den Hund! Ich könnte es schaffen!«  
Daß mein nunmehr schrottreifer PKW jemals auch nur annähernd so aussehen könnte wie der auf dem Bild, war völlig ausgeschlossen. Doch da die Mutter ihren Sohn in seinem Glauben unterstützte, gab ich nach. Zum Dank liehen sie mir den Tretroller, damit ich nach Hause fahren konnte. Ich wollte ihn dann schon ganz dreist als Ersatz für das ruinierte Auto behalten, aber mein Chef meinte, damit könne ich unmöglich in den Außendienst.

 


 

 

 

Der Künstler und sein Schirm bei der Neuberechnung des Einheitswerts

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Etwas misstrauisch, Claus-Christian Carbon,

Psychologieprofessor, stimmt es uns, wenn Sie im Spiegel fordern, dass Politik und E-Auto-Hersteller für mehr bezahlbare Elektromodelle sorgen. Wo ist der Haken? Wollen Sie die mit Strom aus fossilen Brennstoffen betreiben? Oder wandert vielleicht Kohle von der E-Auto-Lobby in Ihre Taschen?

Interessiert sich brennend für die Antwort:

Ihre Titanic

 Waaaas, Klaas Heufer-Umlauf?

Waaaas, Klaas Heufer-Umlauf?

»Nirgendwo, auf keiner Demo der Welt, ist die Stimme so laut wie in der Wahlkabine!« haben Sie zum Thema Europawahl im Podcast von Anne Will behauptet. Haben Sie Ihre Wahlstimme denn schon immer mündlich abgegeben? Und das auch Ihren Fans ans Herz gelegt? Das würde zumindest die niedrige deutsche Wahlbeteiligung auf EU-Ebene erklären!

Lauthals grüßt Titanic

 Höchst bedauerlich, Verkehrsunternehmen RVSOE,

dass Dir der Fachkräftemangel – wie so vielen anderen Unternehmen auch – zu schaffen macht. Also leuchtet es uns schon ein, dass Du bei der Suche nach neuem Personal nicht wählerisch sein kannst. Aber sag mal: Wie ernst ist es Dir mit der Aussage, dass sich »auch Quereinsteiger« melden könnten, um Deine Busse zu steuern? Passen die denn überhaupt durch die schmalen Türen?

Ist schon längst ausgestiegen: Titanic

 Grüß Gott, Jan-Christian Dreesen!

Als Vorstandsvorsitzender vom FC Bayern München fanden Sie nach dem Ausscheiden aus der Champions League gegen Real Madrid die richtigen Worte: »Das ist das, was die FC-Bayern-Familie auszeichnet – dass wir nach so bitteren Niederlagen stärker als zuvor zurückkommen. Das ist das, was wir als unseren Mia-san-mia-Reflex bezeichnen.«

Wir sind, Dreesen, medizinisch und anatomisch nicht so firm. Aber dieser »Mia-san-mia-Reflex« – ist das jener, der 2017 dafür sorgte, dass Sie sich bei einem Jagdunfall den eigenen Zeigefinger weggeballert haben? Klick-peng!

Mia san neugierig: Titanic

 Bisher unbekannte Seiten, Josef Ackermann,

ehemaliger Chef der Deutschen Bank, zeigten Sie im Interview mit der Bunten, der Sie erzählten, dass Ihre Familie für Sie relevanter sei als all der schnöde Zaster: »Liebe ist viel wichtiger als Geld.« Was man halt so erzählt, wenn einem mindestens drei Immobilien gehören und es etwas dauert, die Millionen auf dem Konto zu zählen.

Auch Ihr Blick nach unten ist milder geworden, weil Sie so viel von Ihrer Frau gelernt haben: »Sie hat mich weicher und sensibler gemacht gegenüber Menschen, die nicht so leistungsfähig sind.« Was Ihren Heiligenschein allerdings etwas trübt, ist Ihr Umgang mit Autos. Große bräuchten Sie nicht mehr, aber: »Im Tessin fahre ich den Fiat Cinquecento, den ich meiner Frau geschenkt habe.« Voll den sensiblen Menschenfreund raushängen lassen, dann aber der eigenen Frau das Auto wegnehmen?

So richtig scheinen Sie Berufs- und Privatleben doch noch nicht trennen zu können, bilanziert Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Neuer Schüttelreim

Soeben in fünf Minuten erzwungener Wartezeit vor dem Limette-Minze-Mandarine-Aufguss die ausführliche Saunaordnung meines Stadtteilschwimmbades an der Wand studiert. In dem peniblen Regelwerk unter anderem erfahren, dass in den Räumlichkeiten neben Wäschewaschen und anzüglichen Bemerkungen auch Kratzen und »Schweißschaben« verboten sind, was immer das sein mag. Sofort Gedichtidee gehabt: »Wer denkt sich ein Wort aus wie Schweißschaben? / Das waren bestimmt diese« – na, ihr könnt es euch ja denken.

Mark-Stefan Tietze

 Für Ethnologen

Gibt's so was wie Brautstraußfangen auch bei Begräbnissen?

Wolfgang Beck

 Energievampir

Wie groß doch der Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt und dem auf dem Land ist, fiel mir wieder auf, als ich mit meiner Tante vom Hof telefonierte und wir uns über unsere Erschöpfung austauschten: Ich erklärte mir meine große Müdigkeit damit, dass ich den Tag zuvor in der Therapie eine neue Erkenntnis gewonnen hatte, gegen die ich mich aber noch sperre. Das verbrauche natürlich schon viel Energie, außerdem wolle sich mein Gehirn so wenig mit der neuen Erkenntnis beschäftigen, dass es lieber in die Schläfrigkeit flüchte. Sie wiederum begründete ihre Mattheit mit den Worten: »Ich glaube, mich hat was gebissen, das müde macht.«

Laura Brinkmann

 Sicher ist sicher

Geschäftemachen über das Portal Kleinanzeigen ist eine sehr geheime Sache. Natürlich mailt man nur mit Spezialadresse, unter Pseudonym, am besten ohne Anrede und Gruß, denn das lässt zu viele Rückschlüsse zu. Ich bin nun dazu übergegangen, für den Transport der Ware das Nummernschild des Autos zu überkleben, außerdem trage ich eine venezianische Halbmaske und einen schwarzen Umhang, den ich nach der Übergabe verbrenne.

Miriam Wurster

 Alte Grabräuber-Weisheit

Das letzte Hemd hat keine Taschen und man kann ins Grab nichts mitnehmen. Was man aber sehr wohl kann: aus dem richtigen Grab viel herausholen.

Jürgen Miedl

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
18.08.2024 Aschaffenburg, Kunsthalle Jesuitenkirche Greser & Lenz: »Homo sapiens raus!«
01.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst »POLO«
01.09.2024 Düsseldorf, Goethe-Museum Hans Traxler: »Traxler zeichnet Goethe«