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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 

 


 

Abend mit Beleuchtung
(Version von 2021)

"Moment mal", sage ich, "gerade eben war es doch noch hell." Die Psychologin hebt kurz die Augen von ihren Notizen. "Es ist Abend", erwidert sie ohne jede Emotion. Wahrscheinlich notiert sie dann: "Zeigt sich erstaunt über das Vergehen der Zeit." Ich spreche mehrmals ungläubig das Wort "Abend" aus, dabei nähere ich mich dem Fenster, um in die Dunkelheit hinauszusehen. Sofort fällt mir etwas auf. "In der Hecke wohnt wieder jemand", merke ich an. "Woher wollen Sie das wissen?" fragt die Psychologin. "Da ist Licht", sage ich wahrheitsgemäß, denn in der Hecke ist nach langer Zeit wirklich wieder Licht. Nicht sehr hell, aber doch so, daß man dabei lesen könnte. "Wieviel Watt?" will die Psychologin wissen. Das ist beileibe keine leichte Frage. Daher frage ich zurück: "Sind mehrere Antworten möglich?" ­– "Nein." Weh mir! 40 Watt? 60 Watt? 25 Watt? Fieberhaft arbeitet mein infolge der Belastung schrumpfendes Hirn, kommt aber zu keinem wünschenswerten Ergebnis. Das fieberhafte Arbeiten verzehrt nur noch mehr zerebrale Substanz. Wenn ich so weitermache, werde ich in wenigen Minuten gezwungen sein, ohne Gehirn zu denken! Ich muß sofort damit aufhören und jemanden anrufen, der mir helfen kann. Aber wer sollte das sein? Wen kenne ich, wen hätte ich je gekannt? Mir fällt nur die Firma ein, bei der ich vor langer Zeit einmal gearbeitet habe. Doch da wird sicher niemand mehr sein, der sich an mich erinnert, außerdem ist es schon Abend. Wegen der hereindrängenden Dunkelheit kann ich obendrein die Buchstaben und Zahlen im Telephonbuch nicht lesen. Man müßte Licht haben, eine Glühbirne zum Leuchten bringen, wie die neuen Bewohner der Hecke es tun. Wahrscheinlich ist es eine 40er Birne. Aber da kann man sich leicht täuschen, besonders auf eine solche Entfernung. Also vielleicht eher 60 Watt? Oder wäre das schon zu hell zum Lesen? Bevor ich zu raten anfange, sage ich lieber gar nichts. Ich nehme an, die Psychologin notiert: "Kann die Wattzahl nicht angeben." Vielleicht notiert sie aber nichts, denn es ist ja ziemlich dunkel im Zimmer. "Wissen Sie wenigstens, wer in der Hecke wohnt?" höre ich sie dann fragen. "Vielleicht", überlege ich laut, "vielleicht diejenigen, die nachts immer auf dem Dach herumrennen?" – "Falsch." Falsch. Was auch sonst? Ich bin es leid. Ich will keine Fragen mehr beantworten. Den lieben langen Tag geht das schon so. Schluß damit! Ich nehme der Psychologin das Schreibzeug weg und laufe hinüber zu den Leuten in der Hecke.

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Original und Fälschung

 


In schwerer Zeit
(Neue Alternativfassung)

Während der letzten zwanzig Jahre suchte ich immer öfter die altbekannte Stelle im Garten auf, wo die Zwerge das Geld entstehen ließen. Ohne solch segensreiche Einrichtung der Natur wäre schlichtweg kein Überleben möglich gewesen. Vor ein paar Tagen aber wurde ich mit einer Veränderung konfrontiert: An besagter Stelle entsteht kein Geld mehr. Die Zwerge haben den Betrieb aufgegeben und sind nach Norden gezogen, jedenfalls steht das auf dem Zettel im Aushangkasten für finanzielle Gartenmitteilungen. Bei längerem ungläubigen Lesen der Mitteilung bildet sich der Zusatz: "In dringenden Fällen bitte an die Insekten wenden." Wenn der eingetretene Fall kein dringender ist, dann weiß ich nicht, was mit der Formulierung "dringender Fall" gemeint sein soll. Aber werden die Insekten uns helfen? Ich glaube mich nämlich zu erinnern, daß ich zu meiner Zeit (9 Uhr Celsius) eine Insektenverzichtserklärung unterzeichnet habe. Deshalb bin ich nicht sicher, ob es klug wäre, mich an die Insekten zu wenden. Hier ist guter Rat teuer.

Weitere sich aufdrängende Fragen sind: Weshalb haben die Zwerge sich so still und heimlich davongemacht? Konnten sie uns nicht rechtzeitig vorher über ihre Absicht in Kenntnis setzen, damit wir uns auf die einschneidende Veränderung einstellen konnten? Und konnten sie nicht die Größe besitzen, uns eine Ersatzstelle zu nennen, an der künftig Geld für uns entstehen würde? Das Verhalten der Zwerge hat etwas entschieden Brutales, anders kann ich es nicht ausdrücken. Eine wahrhaft schwere Zeit ist das.

Die altbekannte Stelle im Garten, an der die Zwerge nun plötzlich kein Geld mehr entstehen lassen, soll künftig anders genutzt werden. Wir müssen sie dazu umgraben, doch ist das nicht so einfach. Vorher muß gründlich geprüft werden, ob im Boden Versorgungsleitungen verlaufen. Mit diesem Thema ist nicht zu spaßen, denn, wie das Versorgungsamt nicht müde wird zu betonen, wenn Versorgungsleitungen beschädigt werden, kann Versorgung freigesetzt werden. Niemand will, daß so etwas geschieht, am wenigsten wir und schon gar nicht in einer so schweren Zeit.

Luftbild von der Stelle im Garten

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Sensation: "Bergmann-Bub"-Prototyp entdeckt!

Die erste verbürgte zeichnerische Darstellung eines Bergmann-Buben-Kopfes (mit Mütze) wurde kürzlich im Nachlaß des Künstlers gefunden. Auf einer kleinformatigen Zeichnung aus dem Jahr 1980 sind zwei gehende Figuren zu sehen, von denen eine die typischen, inzwischen weltberühmt gewordenen Merkmale aufweist. Der erste Bergmann-Comic entstand, wie Kunsthistoriker herausgefunden haben, erst 1989. Experten schätzen den Wert des sensationellen Fundes auf mehrere Millionen D-Mark.

Leuten, denen das gefällt, gefällt auch so etwas:

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Wie die Natur auf das Artensterben reagiert


Ab sofort gibt es zweiundachtzig (in Zahlen: 82) neue Arten. Nur einige wenige können hier exemplarisch aufgelistet werden:

1. Der Abstelladler, der sich nach Erreichen der Geschlechtsreife nur ein einziges Mal paart und danach sexuell vergreist ist;
2. Der flugunfähige Eßpapagei mit 13%-Sperrklausel;
3. Das Gnadenrind, ein außergewöhnlicher Naturflüchter, der in Röhren lebt und niemals Nahrung aufnimmt;
4. Die Insolvenzbracke, nur echt mit Gasdruck und Taumel;
5. Das Pompsondekaninchen, verdauungsstark, mit und ohne Gen;
6. Das rechtsbündige Parföck, unverzichtbar in der Schädlingsmast;
7. Der Sparelefant, ein ausgewogener Frühaufsteher, der schläft, wo die Brotschleifen schlafen;
8. Die Wohnschrank-Seekuh, die zu Weihnachten schlechte Kopien von sich selbst aus Holz baut;
9. Das Krisenhähnchen, eine beliebte Spezies, die, von innerem Toben erfüllt, im offenen Gelände, aber auch an kleineren, klebrigen Einstellplätzen vorkommt.

Jüngst kam der Natur noch die Idee zum deutschen Norm- oder Einheitskäfer, und sie verhalf auch ihm zur Existenz.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Bombe, Marie-Agnes Strack-Zimmermann,

was Sie als unangefochtene FDP-Dauerrednerin in der Bunten über Ihre Familie sagten: »Ich habe wunderbare Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder und den großartigsten Mann der Welt.« Schön, schön. Aber warum? Sind die alle bewaffnet?

Fragt sich mit erhobenen Händen

Ihre Titanic

 Ähm, »Radio Wuppertal«?

Vielleicht solltest Du aus Gründen der Motivationsförderung dem Online-Redakteur, der die Meldungen für Deine Internetseite abtippt, wenigstens Mindestlohn zahlen oder ihm ab und an eine warme Mahlzeit hinstellen. Denn sonst wird eine Überschrift wie »Messerangriff oder so in Unterbarmen« nicht die letzte ihrer Art gewesen sein.

Gut gemeinter Ratschlag oder so von Titanic

 Recht hast Du, Influencerin Tina Ruthe!

»Das hat einfach niemand verdient.« Mit diesem Satz kommentiertest Du in Deiner Insta-Story ein Bild, das ein brennendes Geflüchtetenlager in Rafah zeigte, und setztest noch ein Herz-Emoji dazu. Da können wir Dir nur zustimmen: Es hat wirklich niemand verdient, der gerade in einem Kriegsgebiet um sein Leben fürchten muss, als Content einer Influencerin herzuhalten und damit die Reichweite der kurz darauf geposteten Rabattcodes für die Shoppingbag in Leo-Optik zu pushen.

Stellt fest:

Deine Menschenrechtskommission von Titanic

 Prost und zum Wohl, lieber Lidl!

Rückblickend möchten wir uns noch einmal für Dein schönes Angebot »Freude schenken zum Vatertag« bedanken, bei welchem Du auf acht Plastikflaschen Deines ohnehin schon extrem billigen Perlenbacher Pils aus lauter Herzensgüte einfach eine neunte gratis obendrauf gelegt hast!

Und warum, Lidl? Weil Du ihre Herzen (und Lebern) in- und auswendig kennst und daher weißt: Erst die neunte Flasche ist es, die Männern regelmäßig die unverfälschte, überschäumende Freude bringt!

Nach Diktat vom Bürostuhl gekippt und sogleich eingepennt:

Deine »Jungs« von Titanic

 Lass Dich nicht unter Druck setzen, »Stern«!

Du versuchst, dem Phänomen Taylor Swift auf den Grund zu gehen, und erklärst, was die Sängerin für Dich einzigartig macht: »Eine Sache, die es in der Musik so noch nicht gab: Nähe und Fühlbarkeit und den Wunsch, nicht mehr weghören zu wollen, wenn ein Lied von ihr im Radio läuft.«

Aber, Stern, Du musst Dich doch nicht verbiegen! Wenn Du nun mal weghören willst, wenn »Cruel Summer«, »I Knew You Were Trouble« oder »Anti-Hero« gespielt werden, darfst Du da auf Dich hören und diesem Bedürfnis Raum geben!

Versichert Dir und schickt obendrein noch ganz fühlbare Grüße:

Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Dritter Weltkrieg?

Warum eigentlich nicht? Aller guten Dinge sind drei.

Dorthe Landschulz

 Im Rahmen

meiner Arbeit als Psychiater musste ich einmal eine Dame untersuchen, die leider dement, aber dennoch sehr feinsinnig und geistreich war. Ich überprüfte standardmäßig die örtliche Orientierung und fragte, in welchem Land wir seien. Sie spekulierte, es könne Island sein, musste aber einräumen, dass sie es nicht wisse. »Kennen Sie denn die Stadt?« versuchte ich es mit der nächstkleineren Kategorie.

Da schaute sie mich an und sagte: »Hören Sie mal, junger Mann, wenn ich noch nicht mal weiß, in welchem Land wir uns befinden, werde ich die Stadt ja wohl erst recht nicht wissen!«

Robert Friedrich von Cube

 Körper-Wunder Mensch

Wussten Sie schon, dass Finger- und Zehennägel den Hauptteil ihres Wachstums ausgerechnet in der Zeit, während der man nicht hinsieht, absolvieren? Man lernt nie aus …

Theobald Fuchs

 »This could have been Emaille«

Wenn mein Freund wieder einmal sein viel zu teures Porzellan-Geschirr auftischt.

Ronnie Zumbühl

 Morning Routine

Obst zum Frühstück ermöglicht einen gesunden Start in den Tag, aber wer keine Lust hat, sich schon morgens in die Küche zu stellen und Früchte zu schnippeln, dem empfehle ich stattdessen Snoozies.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.06.2024 Aschaffenburg, Kunstgarage Thomas Gsella
02.07.2024 München, Astor Kino Filmpremiere »Hallo Spencer – der Film«
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner