Newsticker

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

In der Ausbildung (Neue Version von 2020)

3. Teil

Drohend erhob er sich über uns, mit den Schwingen seines Schwimm-Man­tels warf er einen furchtbaren Schatten, unter dem alles verging, unsere unklaren Krautschatten sowieso und auch das Bügelbrett. In große Aufregung geratend, rissen wir die Hand­sirenen aus ihren Etuis und bissen daran herum, da­mit ein Alarm sei. Aber es löste sich keiner. “Wehe!” riefen wir. “Wie verdrießt uns das Nichtalarmgebenkönnen!” Auch das Telephon konnte uns nicht helfen, lag es doch weit hinter uns und war inzwischen vielleicht sogar verwest. Die Sirenen wurden zu verbeulten Klumpen. “So wehrt mich doch endlich ab!” forderte der Kampfeinsatz um Kampf­ein­satz fliegende Ausbilder erschöpft. Also holten wir ihn mit einem Hagel aus verbeulten Klumpen vom Himmel. “Wetter und Tod!” schrie er und stürzte in die durchgefaulten Reste der Leibes­er­tüchtigung. Damit war unsere Ausbildung im wesentlichen abgeschlossen.

Nächsten Mittwoch:
Die Geschichte eines Mannes mit Säufernase, der wäh­rend einer Bahnfahrt einem kleinen Mädchen (5) die Idee zu einer Oper stiehlt und damit reich wird.


 

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Gültig ohne Bildunterschrift

 


 

In der Ausbildung (Neue Version von 2020)

2. Teil

"Halten zu Gnaden", säuselten wir, "aus dem Leibesertüchtigen wird nichts, denn zerturnt sind Grund und Boden." Zum Beweis zeigten wir ihm entsprechende Kupferstiche. Der Ausbilder rollte auf die Seite, fing sich jedoch bald wieder unter starkem Räuspern.

"Wenn das so ist", sprach er, "erlernen wir stattdessen das Telefonieren. Noch ist das Telefon nicht verfault!" Das klang schon besser, und wir wollten telefonieren, bis alles total durchgefault war. Doch so weit war es ja noch nicht. Zunächst mussten wir ans Telefon herangeführt werden. Um uns die Angst zu nehmen, erzählte der Ausbilder, wie er in seinen frühen Jahren aus saarländischem Resteholz ein frühes Fernsprech­gerät mit Fahrradklingel geschnitzt hatte. Kabel und Schnur waren aus Schur­wolle gewesen.

Mit diesem Modell hatte er keinen Erfolg ge­habt, denn der Ruf war über das Holz nicht hinausgedrungen. Wie wir uns sagen lassen mußten, hatte das dazu geführt, dass er nicht erfolgreich telefoniert hatte, jedenfalls aus heutiger Sicht. Würden wir mehr Erfolg haben? Um es herauszufinden, telefonierten wir, sobald wir uns nah genug ans Telefon herantrauten, auf unsere Art. Das schätzte der Ausbilder jedoch nicht und woll­te uns die Konsonanten zertrampeln, bevor sie im Rachen entstanden. 

"Oder bringt die der Storch?" fragte er sich, seiner Sache alles andere als sicher. Eine Phase unserer Ausbildung ging damit zuende. Schön war es beim Tele­fonieren gewesen, doch jetzt war es Zeit, die Fliegerabwehr zu erlernen. Der Ausbilder stellte den Flieger dar: "Nun wehrt mich ab."

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Zum Teufel mit der Seuche!
Führende Quacksalber empfehlen Virenabschreckung durch gezielt bedruckten Mund-Nase-Schutz

 


 

In der Ausbildung 
(Neue Version von 2020)

1. Teil

Hinter einem Bügelbrett verbargen wir uns, die Fäuste noch von der Grund­schule her geballt und so müde, daß es in der Zeitung stand. Der Ausbilder, Träger einer Fünfsternenase (ohne Schulterstütze), blies den Schwimm-Mantel auf, klappte mit den Kinnladen und bellte: “Raustreten!” Fast ohne Körperhaltung krochen wir ins Licht, unklare Krautschatten werfend. “Wer will die dumme Sau sein? Freiwillig?” Keiner von uns meldete sich. “Gut”, knurrte der Ausbilder, “dann machen wir etwas anderes: Turnen! Euch werde ich leibesertüchtigen!” Wie zerlebt fühlten wir uns nach dieser Ankündigung. Wir mußten ihn davon abbringen, um jeden Preis.

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Wir erinnern uns.

 


 

Die Königstochter des Lokführers
(Komplette Neuinszenierung der Oper von 1989)

Während der Ouvertüre kommt eine Lokomotive halbvermodert aus dem Hin­tergrund herangewuchtet und zieht eine Halbinsel hinter sich her. Auf dieser steht das Königsschloss des Lokführers. Drinnen sitzt die Königstochter des Lokführers und schlägt ihren kleinen, bartlosen Gong bis zur Verzückung.

Arie der Eltern: "Sie ist eine Frau mit Gong."
Die Tochter wird hinausgeworfen.
Terzett Eltern/Tochter: "Wir leiden's nicht länger."

Die Tochter fährt auf einem Fahrgestell ("Fahrer") in die Welt hinaus und gelangt in einen Wald. Müde schlägt sie ihren kleinen Gong. Sinfonische Reisebilder, Chor der Affen, Ballett der Waldläufer. Die Königstochter des Lokführers lässt sich von den Waldläufern zu deren Herrn führen. Dieser betreibt eine kleine, halb­staatliche Sendestation mitten im Wald. Dies ist nicht, was sie sucht.

Abschiedsduett: "Wir bedauern, unter diesen Umständen zu keiner für beide Parteien annehmbaren Lösung kommen zu können." Lange winken die Waldläufer der Frau mit Gong nach. Die Sendestation versinkt in Schande. Sinfonisches Zwischenspiel.

Ab hier kein Gesang mehr.

Es bleibt der Königstochter nichts anderes übrig als die Rückkehr zu ihren Eltern. Diese stellen die Bedingung, daß das Gongschlagen drastisch eingeschränkt wird. Jahre später sitzt die Königstochter des Lokführers eines Nachts in der elterlichen Küche, geläutert, gealtert. Sie borgt sich eine Lokomotive ihres Vaters aus und fährt in die Alpen. Im Gebirgsdorf einer Gletscherspalte eröffnet sie eine hochmoderne Bischofsbäckerei.

Der Lokführer stirbt an einer Haarschwäche oder tut wenigstens so, und seine Tochter hüpft bis zum Schluss vor dem Schaufenster herum. Den Gong schlägt sie nicht mehr, darüber ist sie hinaus.

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Was ist das jetzt wieder?


 

Aus der Pädagogik

Das Berufsleben des Hauptschullehrers Hans Grätz war davon geprägt gewesen, daß ihn die Schüler täglich aus dem Fenster geworfen hatten. Dement­spre­chend war er von der Schulleitung nur in ebenerdigen Klassenräumen eingesetzt worden.

 


 

Auszug aus einem anonymen Brief

"Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Geheimagent verkleidet versuchte, ge­gen Deinen Willen alle Möbel abzulecken, während sich Dein Vater im Nebenzimmer mit dem neuen Merkheft von Zwei­tau­send­­eins am Boden wälzte und nach Geld schrie."

Anonymes Portrait

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Wiederentdeckt: Die hohe Kunst des Stillebens

 

 


 

Programmänderung

Nach getaner Arbeit saß ich teetrinkend im Sessel und lauschte der Rundfunk-Übertragung eines Kammerkonzerts. Plötzlich brach die Musik ab, und drei irre Stimmen schrillten aus den Lautsprechern: "Programmänderung! Programmänderung!" Eine Feuerwehrglocke wurde frenetisch geläutet. "Damen und Herren", schrien die irren Stimmen weiter, "wir werden jetzt einen Fisch zubereiten. Obacht! Fischzubereitung! Zurücktreten! Brillenträger und Herzkranke in den Schutzraum! Diesen Fisch haben Eichhörnchen für uns aus dem Meer gezogen. Es waren gute Eichhörnchen. Und wir haben sie mit Eichhörnchen-Geld gut bezahlt. Nun wollen wir den Fisch aufschneiden."

Da eroberten die Truppen des Rundfunk-Intendanten den Sender zurück, und es wurde wieder Kammermusik gesendet.

 


 

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"Ein Buch sagt mehr als tausend Worte" (Alte Verlegerweisheit)



Alarmierende Nachricht (Teil 2)

Ich machte mich gleich auf den Weg. Ohne Sinn für Landschaft oder Bevölkerung schnitt ich mir meinen Weg durch den Raum der Weite. Der tief verschneite Weg war weit. Um die Reisekosten erschwingen zu können, verdingte ich mich im Laufe der Zeit bei einem Wander-Menagerie-Unternehmen, dessen Hauptattraktion „Der Affe, der das Nichts erfunden hat“ hieß. Zum Glück handelte es sich um ein Weibchen. Es muß eine recht angenehme Zeit gewesen sein, doch eines Tages mußte ich weiter. Im nächsten Moment war ich schon wieder auf der Straße unterwegs. Und es war schier unglaublich, /wie/ unterwegs ich war! Als ich mit ihr fertig war, sah die Straße aus wie nach starkem Frost. Wenigstens brachte mich das aber voran. Abgesehen von einem Jahr als Hoteldirektor reiste ich ohne anzuhalten. Als ich endlich am Ziel ankam, war die lebende tierartige Frucht bereits aufgegessen worden. Resigniert wusch ich mir die Hände. Das entsprach nicht nur der Vorschrift, sondern war überhaupt alles, was ich jetzt noch tun konnte. Entsprechend stark konzentrierte ich mich darauf. Das Wasser kam mit elektrischer Vibration aus dem Hahn.


 

Weihnachten naht! Schon jetzt ein schönes Buch schenken!

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Sauber, Annalena Baerbock!

Sauber, Annalena Baerbock!

»Wenn ich nicht wählen gehe, dann stinkt es. Dann wird es braun«, werden Sie von der Bild zitiert. Weiter: »Wer überlegt, welches Waschmittel er kauft, kommt auch nicht auf die Idee, die Wäsche gar nicht mehr zu waschen – weil wir verstanden haben, dann wird es dreckig, und dann stinkt’s. Und genauso ist es in der Demokratie.«

Ein Vergleich, der sich gewaschen hat – porentiefreine Poesie! Bei dem Talent sollten Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, es dem Kollegen Habeck gleichzutun und sich an Ihren ersten Roman zu setzen.

Meint und grüßt beeindruckt

Ihre Titanic

 Du, Mey & Edlich,

preist ein sommerlich überteuertes Leinenhemd mit den Worten an: »Stellt bei Hitze keine Fragen.« Und bei Kälte? Wispert es da herbstlich aus der Achsel: »Könnte mal bitte jemand das Fenster schließen?« oder »Warum macht die Knopfleiste nicht einfach ihren Job, die faule Sau?« Wäre für uns das ganze Jahr ein Kaufargument!

Deine Modeflüster/innen von der Titanic

 Du, »FAZ«,

betitelst in Deinem Wirtschaftsteil einen Artikel über bezahlbaren Wohnraum mit »Eine neue Waffe gegen Wohnungsnot«. Aber ist es volkswirtschaftlich überhaupt sinnvoll, überzählige Mieter/innen zu erschießen?

Ist da noch nicht ganz entsichert: Titanic

 Vroom-vroom, Schauspieler Vu Dinh!

Die allerliebste Bunte fragte Sie nach Ihrem »schönsten Autoerlebnis«, und Sie hatten eins: »Auf dem Weg zum Snowboarden. Als ich über den Pass fuhr, erstreckte sich das Inntal wundervoll bestrahlt von der Sonne. Die Musik im Radio – perfekt. Ich dachte nur: Das Leben ist gut.«

Um nicht zu sagen: perfekt. Und was die ekelhafte Bunte für eine Idee vom guten Leben hat, hätten wir nicht greller ins Licht gekriegt.

Lieber zu Fuß im Regen auf dem Weg zur Trinkhalle: Titanic

 Chapeau, »Kicker«!

Die schwierige Trainersuche des FC Bayern sprachlich angemessen abzubilden, ist sicher auch keine leichte Aufgabe. Doch die von Dir entdeckte Lösung: »Jetzt, nachdem auch mit dem aktuellen Cheftrainer keine Einigung gefunden werden konnte, stehen Max Eberl und Christoph Freund nicht nur mit dem Rücken zur Wand. Es gibt eigentlich gar keine Wand mehr« überzeugt gerade im Kafka-Jahr.

Zumindest Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 »This could have been Emaille«

Wenn mein Freund wieder einmal sein viel zu teures Porzellan-Geschirr auftischt.

Ronnie Zumbühl

 Klare Empfehlung

Dank der Paarberatung gelang es uns, unsere Beziehung gemeinsam sanft und behutsam in die Tonne zu legen anstatt zu kloppen.

Leo Riegel

 Vorteil Mensch

In der Süddeutschen lese ich »Scholz will sich einschalten« und denke: Das kann die Künstliche Intelligenz noch nicht.

Jürgen Simon

 Letzte Runde

Nach einer Woche Kneipentour hat mich die Katze zu Hause vor verendete Tatsachen gestellt.

Alexander Grupe

 Körper-Wunder Mensch

Wussten Sie schon, dass Finger- und Zehennägel den Hauptteil ihres Wachstums ausgerechnet in der Zeit, während der man nicht hinsieht, absolvieren? Man lernt nie aus …

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.07.2024 München, Astor Kino Filmpremiere »Hallo Spencer – der Film«
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler