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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Der Anfangsverdacht

 


Vom Urheber ganz neu eingerichtet:

Alarmierende Nachricht (Teil 1)

Ich wachte am Morgen auf, schien demnach also nicht im Schlaf gestorben zu sein. Ich fasse die bisherige Handlung einmal zusammen: Ich war am Morgen aufgewacht.

Allwöchentlich kam ein handgeschriebener Brief. Ich konnte nie auch nur ein einziges Wort entziffern. An dem Morgen, an dem ich aufgewacht war, kam der Postbote bereits vor Tagesanbruch und brachte mir einen Brief. "Das kann nichts Gescheites werden, wenn ich schon um diese Zeit Post zustelle", brummte er moros. Ich dankte ihm und trug den Brief zur Schmiede hinüber und weckte den Schmied.

Als der Schmied und ich den Umschlag endlich aufbekommen und das Briefpapier entfaltet hatten, las ich eine alarmierende Nachricht: "Lebende tierartige Frucht entdeckt. Bitte sofort kommen!"

(Fortsetzung folgt)

 


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Neu entdeckt: 

Der Nationaltanz

Man hat mich mit einer großen, in der Geschichte unseres Landes einmaligen Aufgabe betraut. Etwas Niedagewesenes soll ich ins Werk setzen: Ich bin auserwählt, den Nationaltanz zu entwickeln. Von Natur aus habe ich überhaupt nichts mit Tanz im Sinn, vermutlich ist deshalb die Wahl auf mich gefallen. Aus tiefstem Desinteresse heraus sind noch stets die größten kulturellen Lei­stungen unseres Volkes erbracht worden. Daß wir zum Beispiel auf so einer komischen, dreieckigen Insel leben, hat bloß den Grund, daß es immer allen egal war. Und denken Sie an die vorgelagerten schrundigen Steinkolosse auf der Vorderseite: kein Mensch hat sich je dafür interessiert. Aber genau das macht uns groß.

Ich persönlich bin entschieden fürs Sitzen. Fürs Sitzen und fürs Liegen. Also muß ich den Nationaltanz im Sitzen bzw. Liegen entwickeln. Selbst wenn ich wollte, ginge es nicht anders. Ich habe nämlich den lieben langen Tag Elektro­den mit Kabeln am Kopf, weil die Hündin meiner Lebensgefährtin an ihrem Computer eine neue Superrasse errechnet, die weit über Hund und Mensch hinausgehen soll, und dazu braucht sie meine brachliegenden Hirnareale als Speicher für ihre immensen Datenmengen. Mir macht das nichts aus.

Zweimal am Tag geht meine Lebensgefährtin mit ihrer Hündin spazieren, wobei beide gemeinsam zu singen pflegen. Da ich mit Gesang ebenfalls nichts im Sinn habe, bleibe ich immer zu Hause liegen. Ich kann auch nicht müßig in der Gegend herumlaufen, denn ich habe den Nationaltanz zu entwickeln. Vielleicht wird er, wenn er fertig ist, über unser derzeitiges Volk und dessen Möglichkeiten weit hinausgehen, und erst die von der Hündin meiner Lebens­gefährtin entwickelte neue Superrasse wird ihm gerecht werden? Es kümmert mich absolut nicht, und das läßt seine Größe ahnen.

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Das Wohnzimmer

 


 

Die Verwandten hatten ihren Besuch angekündigt. Wir sahen uns gezwungen, augenblicklich zu fliehen. Im ersten Gang (Wolle, vorwärts) fuhren wir nach Osten. Kurz vor Kilometer 419 havarierte das Fluchtfahrzeug auf dem Standstreifen. Leider brannte dabei mein Reisetagebuch völlig aus. Solange es brannte, war es hell, danach herrschte Dunkelheit. Es war so dunkel, dass uns die Verwandten nicht aufspüren konnten. Trotzdem tauchten sie am Horizont auf. Es muss eine un­dichte Stelle in der Dunkelheit gegeben haben.

Ein Tross marodierender Räuchermännlein brachte uns ins Erzgebirge. Kurz darauf fielen die Verwandten auch dort ein. Wir maskierten uns und flohen täglich mehr und mehr. Um die Verwandtschaft von unserer Spur abzulenken, veränderten wir unsere Schlafanzüge. So erreichten wir den Balkan, wo gerade Silvester war. Die Silvestergebräuche auf dem Balkan sind höchst staunenswert, Tisch­feuerwerk z.B. besteht im Verbrennen von Tischen; manche Leute platzen auch einfach, und die übriggebliebenen machen Gipsabdrücke von den Knallge­räu­schen. Die Allerärmsten ohrfeigen stundenlang ihre Kinder (wer nicht einmal Kinder hat, klatscht in die Hände). Das war kein Land für uns. Ziel unserer Flucht war die Innere Mongolei, in eine solche Gegend würden sich unsere Ver­wand­ten wohl nicht trauen. Als wir dort ankamen, fanden wir, dass es dort aussah wie in Herne. Doch die Schönheit der mongolischen Klopfzeichen verführte uns zum Bleiben.

 


 

Das berühmte rare Motorenheft

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Aus der Welt der Musik (1)

 


 

Zur Belohnung für alle, die eine Woche lang tapfer gewartet haben:

Die Entzündung (2.Teil)

An dem schändlichen Ergebnis irre ge­worden, wollte der Lektor mit aller Gewalt herausfinden, wer Egnarts war und weshalb der Unglücksmensch ein derart gemütszerrüttendes Machwerk abgeliefert hatte („O Egnarts, seltsame Frucht am Stammbaum des Übersetzergeschlechts!“). Diese fixe Idee kostete ihn seine Stellung, und er mußte sich verschulden, um Egnarts suchen zu können. Der jedoch schien sich geschickt zu verbergen, hinterließ keine Spuren, war überall unbekannt. Kein Wunder: Es gab ihn dank des von 341,2 angewandten, vermeintlichen „alten Hausmittels“ ja nicht mehr, da konnte der Lektor lange suchen. Und das tat er auch. Er war überzeugt, daß kein menschliches Wesen der Verursacher jener Nicht­überset­zung gewesen sein könne, sondern daß ein (defekter) Automat dafür verantwortlich sein müsse, womöglich das seinem Erfinder in unausgereiftem Zu­stand geraubte legendäre Glossynchronium des Professor Wassermann. Der Lektor fuhr, was 341,2 selbst nie vermocht hätte, nach Leipzig, um Professor Wassermann zu befragen. Dessen Labor sah aus, als hätte jemand von oben Werkzeugkästen in den Raum hinein entleert. An den Wänden hingen Kon­struk­tionszeichnungen, die Dr. Mabuse alle Ehre gemacht hätten. Auf dem Tisch stand ein klobiger Apparat. Professor Wassermann ließ den Lektor gar nicht zu Wort kommen, denn hellsichtig, wie er war, erkannte er ihn sofort als krankhaften Aus­wuchs von 341,2. „Was haben Sie denn bloß mit Ihrem Nichts­­­­­­können ge­macht?“ fragte er. „Das ist ja total entzündet!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er ihn durch den klobigen Apparat. Dadurch klang die Entzündung ab, und 341,2 war wieder ganz der alte. Für die Heimfahrt brauchte er ein halbes Jahr.

(Fertig)


 

Aus der Welt der Musik (2)

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Die Entzündung (1.Teil)

Infolge einer entzündlichen Verböserung seines totalen Nichtkönnens wurde 341,2 irgendwie zu einem Übersetzer namens Egnarts, der einige amerikanische Texte so miserabel ins Deutsche übertragen hatte, wie es bislang noch nie vorgekommen, ja nicht einmal vorstellbar gewesen war. Einige Beispiele mö­gen die Schwere der Erkrankung verdeutlichen. Stand im Original etwa "He stared, blinking", hatte Egnarts: "Er starrte, blinkte". An einer Stelle, wo "faulenzen" das richtige Wort gewesen wäre, fand sich stattdessen "herumtollen". "Käfer bedienen" sollte bedeuten: "Sich ums Ungeziefer kümmern".

Ab­gese­hen von solchen offenkundigen Fehlern, deren es unzählige gab, benutzte Egnarts prinzipiell lächerlich verschrobene Wendungen wie etwa "das Gehölz mit den hohen Bäumen" statt "Wald". Der sprachliche Ausdruck war durchgängig von einer vollkommen idiotischen Art: "Er flippte sich Eierreste in den Mund."; "Sie sang tonlose Klänge"; "Das Tier war niedrig und flach, mit einer einheitlich pelzigen Hül­le"; "Der Käfer klomm methodisch, das Gesicht leer vor Würde"; "Das eine Auge, das gute Auge, sah, das andere gaffte mit nutzloser Leere" usw. usw.

341,2 glaubte, dieses Leiden mit etwas, das er für ein "altes Hausmittel" hielt, selbst kurieren zu können, machte die Sache damit jedoch eher schlimmer. Zwar wurde er den schrecklichen Übersetzer los (nicht aber die Übersetzung!), doch nur, um stattdessen zu dem Lektor des Verlags zu werden, der die Übersetzung in Auftrag gegeben hatte.

(Wird fortgesetzt)

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Ich weiß noch, daß wir abends auf die verstorbenen Katzen in unserem Leben tranken und zwar so sehr, daß eine davon wiederkehrte. „Das ist keine richtige Katze“, sagten wir zwar, ich aber fragte mich, was es sonst sein sollte.


 
Mein Großvater, ein Mann der Bahn, hatte in seinem Zimmer Eisenbahnzeitschriften gehortet, die ich als Kind studierte, um in meinem späteren Leben auf alles vorbereitet zu sein. Inzwischen muß ich jedoch einsehen, daß es nichts genutzt hat.

 

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Das äußerste Sein

An der Bushaltestelle erscheint ein seltsam wirkender jüngerer Mensch männlichen Geschlechts, der durch die völlig unnatürliche, bis zum Blödsinn gezierte Art auffällt, wie er eine Zigarette raucht. Er scheint sich dabei an einer extrem exaltierten, geradezu empörend manierierten und wirklichkeitsfernen Vorstellung vom Zigarettenrauchen zu orientieren. Besonders in der Profilansicht kommt dies vollendet zur Geltung. Die Lippen närrisch gespitzt, hält der Raucherdarsteller die Zigarette mit Daumen und Zeigefinger am Filter, während er die übrigen Finger bis zum Anschlag abspreizt und den Arm entsprechend verkrampft hält (Bruchgefahr). Die Augen aller sind auf ihn gerichtet. 

"Ja", sagt er mit blecherner Stimme, "dies ist meine erste Zigarette." Er muss, warum auch immer, beschlossen haben, sie jetzt und hier in der Öffentlichkeit zu rauchen. Die Frage ist allerdings, ob er sie tatsächlich raucht, denn seine spitzen Lippen berühren kaum den Filter, auch traut man ihm nicht die Kraft zu, die nötig ist, daran zu ziehen. Niemand hat je etwas dermaßen Unsinniges gesehen, einige der auf den Bus Wartenden werfen überfordert ihre Monatskarten zu Boden, daß es klatscht. Doch kommt es zu keinerlei Gewalttätigkeit, was durchaus für die Friedfertigkeit der Bewohner dieses verrufenen Landstrichs spricht. Alle spüren, das etwas geschehen muss, ohne dass jemand sagen könnte, was. 

Die Zeit bis zum Eintreffen des Busses vergeht quälend langsam, das Sein wird aufs Äußerste gedehnt. Ein Ausleiern muß befürchtet werden. Da entwickelt der absurde Mensch mit der Zigarette vor unseren Augen ein Raucherbein. 'Das wäre doch nicht nötig gewesen', denken die meisten.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kinky, Senckenberg-Museum Frankfurt!

In Sachen Außenwerbung wolltest Du offenbar ganz am Puls der Zeit sein. Deshalb orientiertest Du Dich an Kampagnen wie der von diesem Start-up, das seine pfandfreien Mehrwegbehälter mit dem Slogan »Bowljob for free« anpreist – ein freches Wortspiel für Sex- und Porno-Fans!

Auf Deinem Plakat sehen wir das Bild eines Tintenfisches vor schwarzem Hintergrund, dazu den Text »Wilder Kalmar wartet im Darkroom«. Ha! Der augenzwinkernde Hinweis auf anonymen Gruppensex ist uns nicht entgangen, Senckenberg!

Aber warum da aufhören? Wann sehen wir Slogans wie »Doktorfisch will Dich untersuchen«, »Ausgestopfter Affe wartet auf der Sexschaukel« oder »Orchidee erblüht im Garten der Lüste«?

Schon ganz geil auf die Natur: Titanic

 Sie, Thomas Müller,

Sie, Thomas Müller,

haben während eines Länderspiels ein Paar Fußballschuhe getragen, dessen linkes Exemplar der mit Filzstift geschriebene Name Ihrer Frau Lisa zierte, was die Bild-Zeitung als geheime Liebesbotschaft wertete. Nun kennen wir uns in Ihrer Beziehung nicht so aus, aber da Sie in der Regel beidfüßig nach allem treten, was Ihnen in die Quere rollt, läuft oder stolpert, und dabei auch durchaus mal dreckig spielen, liegt es doch eigentlich viel näher, hinter der »Lisa«-Kritzelei etwas anderes zu vermuten: eine offensichtlich misogyne Hassbotschaft.

Wird auch oft missverstanden: Titanic

 Danke, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach,

für Deinen Gesetzesentwurf, der dem Apothekensterben mit »Apotheken light« begegnen will. Das Fehlen von Fachkräften durch Quereinsteiger/innen und ungelerntes Personal auszugleichen, ist eine klasse Idee. Das klappt bei unserem Schulsystem ja auch schon hervorragend!

Einschätzung Deiner Schmerzmittelexpert/innen von Titanic

 Griaß Godd, baden-württembergisches Verkehrsministerium!

Ja, die schwäbische Tradition der Kehrwoche ist uns durchaus bekannt. Trotzdem wäre es uns lieber gewesen, Du hättest in Deiner Antwort auf die Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer darauf verzichtet, eine »desolate Sauberkeit« der Toiletten der Deutschen Bahn zu bemängeln. Allein schon aus Gründen der Sprachhygiene.

Besticht durch desolate Genauigkeit: Titanic

 Chapeau, »Kicker«!

Die schwierige Trainersuche des FC Bayern sprachlich angemessen abzubilden, ist sicher auch keine leichte Aufgabe. Doch die von Dir entdeckte Lösung: »Jetzt, nachdem auch mit dem aktuellen Cheftrainer keine Einigung gefunden werden konnte, stehen Max Eberl und Christoph Freund nicht nur mit dem Rücken zur Wand. Es gibt eigentlich gar keine Wand mehr« überzeugt gerade im Kafka-Jahr.

Zumindest Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Ungelogen

Allen, die nicht gut lügen können, aber mal einen freien Tag brauchen, sei folgendes Vorgehen empfohlen: Morgens beim Arbeitgeber anrufen und sich krankmelden mit der absolut wahrheitsgemäßen Begründung: »Ich habe Schwindelgefühle.«

Steffen Brück

 Beim Marktstand mit dem schlechten Verkäufer

»Entschuldigung, dürfte ich die zwei Gurken da hinten links haben und drei kleine Äpfel?«

»Nein!«

Laura Brinkmann

 Unterirdischer Anlagetipp

Viele Vermögende kaufen Gold oder Kunstwerke, um ihren Reichtum gegen Inflation etc. abzusichern. Dabei gäbe es Investments, die wahrlich auf die Ewigkeit verweisen: Reliquien. Reliquien wären Finanzprodukte mit Hand und Fuß, die nicht nur die Überreste der Heiligen, sondern auch das eigene Kapital konservierten. Einen Namen gäbe es auch schon für diese geniale Anlageoption: »Krypta-Währung«.

Jürgen Miedl

 Bilden Sie mal einen Satz mit »Hinduismus«

Absprachen zur Kindbetreuung,
manchmal sind sie Schall und Rauch bloß.
Beide in der Hand die Klinke:
»Wo willst hin du? Is mus auch los!«

Wieland Schwanebeck

 Vorteil Mensch

In der Süddeutschen lese ich »Scholz will sich einschalten« und denke: Das kann die Künstliche Intelligenz noch nicht.

Jürgen Simon

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«