Newsticker

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Aus der Welt der Musik (1)

 


 

Zur Belohnung für alle, die eine Woche lang tapfer gewartet haben:

Die Entzündung (2.Teil)

An dem schändlichen Ergebnis irre ge­worden, wollte der Lektor mit aller Gewalt herausfinden, wer Egnarts war und weshalb der Unglücksmensch ein derart gemütszerrüttendes Machwerk abgeliefert hatte („O Egnarts, seltsame Frucht am Stammbaum des Übersetzergeschlechts!“). Diese fixe Idee kostete ihn seine Stellung, und er mußte sich verschulden, um Egnarts suchen zu können. Der jedoch schien sich geschickt zu verbergen, hinterließ keine Spuren, war überall unbekannt. Kein Wunder: Es gab ihn dank des von 341,2 angewandten, vermeintlichen „alten Hausmittels“ ja nicht mehr, da konnte der Lektor lange suchen. Und das tat er auch. Er war überzeugt, daß kein menschliches Wesen der Verursacher jener Nicht­überset­zung gewesen sein könne, sondern daß ein (defekter) Automat dafür verantwortlich sein müsse, womöglich das seinem Erfinder in unausgereiftem Zu­stand geraubte legendäre Glossynchronium des Professor Wassermann. Der Lektor fuhr, was 341,2 selbst nie vermocht hätte, nach Leipzig, um Professor Wassermann zu befragen. Dessen Labor sah aus, als hätte jemand von oben Werkzeugkästen in den Raum hinein entleert. An den Wänden hingen Kon­struk­tionszeichnungen, die Dr. Mabuse alle Ehre gemacht hätten. Auf dem Tisch stand ein klobiger Apparat. Professor Wassermann ließ den Lektor gar nicht zu Wort kommen, denn hellsichtig, wie er war, erkannte er ihn sofort als krankhaften Aus­wuchs von 341,2. „Was haben Sie denn bloß mit Ihrem Nichts­­­­­­können ge­macht?“ fragte er. „Das ist ja total entzündet!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er ihn durch den klobigen Apparat. Dadurch klang die Entzündung ab, und 341,2 war wieder ganz der alte. Für die Heimfahrt brauchte er ein halbes Jahr.

(Fertig)


 

Aus der Welt der Musik (2)

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Die Entzündung (1.Teil)

Infolge einer entzündlichen Verböserung seines totalen Nichtkönnens wurde 341,2 irgendwie zu einem Übersetzer namens Egnarts, der einige amerikanische Texte so miserabel ins Deutsche übertragen hatte, wie es bislang noch nie vorgekommen, ja nicht einmal vorstellbar gewesen war. Einige Beispiele mö­gen die Schwere der Erkrankung verdeutlichen. Stand im Original etwa "He stared, blinking", hatte Egnarts: "Er starrte, blinkte". An einer Stelle, wo "faulenzen" das richtige Wort gewesen wäre, fand sich stattdessen "herumtollen". "Käfer bedienen" sollte bedeuten: "Sich ums Ungeziefer kümmern".

Ab­gese­hen von solchen offenkundigen Fehlern, deren es unzählige gab, benutzte Egnarts prinzipiell lächerlich verschrobene Wendungen wie etwa "das Gehölz mit den hohen Bäumen" statt "Wald". Der sprachliche Ausdruck war durchgängig von einer vollkommen idiotischen Art: "Er flippte sich Eierreste in den Mund."; "Sie sang tonlose Klänge"; "Das Tier war niedrig und flach, mit einer einheitlich pelzigen Hül­le"; "Der Käfer klomm methodisch, das Gesicht leer vor Würde"; "Das eine Auge, das gute Auge, sah, das andere gaffte mit nutzloser Leere" usw. usw.

341,2 glaubte, dieses Leiden mit etwas, das er für ein "altes Hausmittel" hielt, selbst kurieren zu können, machte die Sache damit jedoch eher schlimmer. Zwar wurde er den schrecklichen Übersetzer los (nicht aber die Übersetzung!), doch nur, um stattdessen zu dem Lektor des Verlags zu werden, der die Übersetzung in Auftrag gegeben hatte.

(Wird fortgesetzt)

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 
Ich weiß noch, daß wir abends auf die verstorbenen Katzen in unserem Leben tranken und zwar so sehr, daß eine davon wiederkehrte. „Das ist keine richtige Katze“, sagten wir zwar, ich aber fragte mich, was es sonst sein sollte.


 
Mein Großvater, ein Mann der Bahn, hatte in seinem Zimmer Eisenbahnzeitschriften gehortet, die ich als Kind studierte, um in meinem späteren Leben auf alles vorbereitet zu sein. Inzwischen muß ich jedoch einsehen, daß es nichts genutzt hat.

 

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Das äußerste Sein

An der Bushaltestelle erscheint ein seltsam wirkender jüngerer Mensch männlichen Geschlechts, der durch die völlig unnatürliche, bis zum Blödsinn gezierte Art auffällt, wie er eine Zigarette raucht. Er scheint sich dabei an einer extrem exaltierten, geradezu empörend manierierten und wirklichkeitsfernen Vorstellung vom Zigarettenrauchen zu orientieren. Besonders in der Profilansicht kommt dies vollendet zur Geltung. Die Lippen närrisch gespitzt, hält der Raucherdarsteller die Zigarette mit Daumen und Zeigefinger am Filter, während er die übrigen Finger bis zum Anschlag abspreizt und den Arm entsprechend verkrampft hält (Bruchgefahr). Die Augen aller sind auf ihn gerichtet. 

"Ja", sagt er mit blecherner Stimme, "dies ist meine erste Zigarette." Er muss, warum auch immer, beschlossen haben, sie jetzt und hier in der Öffentlichkeit zu rauchen. Die Frage ist allerdings, ob er sie tatsächlich raucht, denn seine spitzen Lippen berühren kaum den Filter, auch traut man ihm nicht die Kraft zu, die nötig ist, daran zu ziehen. Niemand hat je etwas dermaßen Unsinniges gesehen, einige der auf den Bus Wartenden werfen überfordert ihre Monatskarten zu Boden, daß es klatscht. Doch kommt es zu keinerlei Gewalttätigkeit, was durchaus für die Friedfertigkeit der Bewohner dieses verrufenen Landstrichs spricht. Alle spüren, das etwas geschehen muss, ohne dass jemand sagen könnte, was. 

Die Zeit bis zum Eintreffen des Busses vergeht quälend langsam, das Sein wird aufs Äußerste gedehnt. Ein Ausleiern muß befürchtet werden. Da entwickelt der absurde Mensch mit der Zigarette vor unseren Augen ein Raucherbein. 'Das wäre doch nicht nötig gewesen', denken die meisten.

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


Rauch fällt aus der Tür.

 


Rechtfertigen Sie die Dämmerung!

 


 

Achten Sie auf wichtige Wolken.

 


Vom Autor der "Kranzvorfall-Schadensplan-Trilogie":
Ein völlig unbekanntes Organ
(Stark verbesserte Fassung)

Ach nein, das hatten wir ja schon.

 

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 



In meiner Eigenschaft als Vertreter für Strick- und Häkelnadeln kam ich eines Tages zu einer Haustür, an der mein eigener Familienname stand (Wagner und Jäger). Bis zu diesem Augenblick hatte ich geglaubt, der einzige Mensch zu sein, der so hieß, denn meine Eltern und alle übrigen Verwandten waren gestorben. Was ich stärker empfand – Überraschung oder Enttäuschung – hätte ich nicht sagen können, jedenfalls verschlug es mir meine übliche Vorgehensweise, die darin bestand, zu klingeln und der öffnenden Person, egal ob weiblich oder männlich, die Frage zu stellen: „Wissen Sie denn auch, daß Frauen und Mädchen in aller Welt häkeln und stricken?“ Wegen der zwei „und“ in so kurzer Folge war ich nicht restlos zufrieden mit dem Wortlaut, wußte aber keinen besseren. Etwa zu fragen, ob wir gemeinsam auf dem Dachboden tanzen sollten, wäre nicht annähernd so zweckdienlich gewesen. Doch klingelte ich wie sonst auch, denn ich mußte wissen, wer da meinen raren Familiennamen (siehe oben) trug.

Eine Frau öffnete, und wahrhaftig sah sie meiner Mutter etwas ähnlich. Ich rief nun keineswegs: „Mutter!“, sondern informierte sie unter Vorlage meines Personalausweises über unsere Namensgleichheit. Sie schien nichts Bekanntes an mir zu entdecken. Ein nach Art eines Landgeistlichen gekleideter älterer Mann tauchte plötzlich neben meiner Namensvetterin auf. Ohne daß mich jemand über seine Identität aufklärte, belehrte er die Frau: „Aber nun ist dieses bedauernswerte Kind in einer schlechten Welt zum Manne herangewachsen und kommt Sie heute besuchen.“

Der Blick der Frau verriet Skepsis.

„Das ist der Beweis“, sagte ich, weil ich auch wieder etwas sagen wollte.



Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Rechtzeitig zur Urlaubsartikelsaison, »Spiegel«,

lesen wir in Deinem Urlaubsartikel »Entzauberte Idylle« die Behauptung: »In den Ferien wollen wir doch alle nur eins: Aperol Spritz und endlich mal in Ruhe lesen.«

Das können wir natürlich sehr gut verstehen. Wir wollen in den Ferien auch nur eins: 1. eine eigene Softeismaschine auf dem Balkon, 2. einen Jacuzzi im Wohnzimmer, 3. eine Strandbar auf dem Balkon, 4. einen Balkon.

Deine Urlaubsmathematiker/innen von Titanic

 Es tut uns aufrichtig leid, Alice und Ellen Kessler (die Kessler-Zwillinge),

Es tut uns aufrichtig leid, Alice und Ellen Kessler (die Kessler-Zwillinge),

dass Ihre Kindheit, wie Sie im Bunte-Interview erzählten, von der täglichen Gewalt eines trinkenden Vaters geprägt war. Ganz überraschend kommt Ihr Geständnis vom besoffenen Prügelpapa allerdings nicht. Man hätte sich schließlich denken können, dass dieser Arsch dauernd doppelt gesehen hat.

Verdient im Gegensatz zu Ihnen für diesen Gag auf jeden Fall Schläge: Titanic

 Eine Frage, »Welt«-Newsletter …

Du informiertest Deine Abonnent/innen mit folgenden Worten über die Situation nach dem Hoteleinsturz in Kröv: »Bisher wurden zwei Menschen tot geborgen, weitere konnten verletzt – aber lebend – gerettet werden.« Aber wie viele Menschen wurden denn bitte verletzt, aber leider tot gerettet?

Rätselt knobelnd Titanic

 Moin, »Spiegel«!

Bei dem Artikel »Wir gegen uns« wussten wir nach dem Artikelvorspann »Die linksextreme Szene in Deutschland hat einen neuen Gegner: sich selbst« schon, dass da nichts Kluges drinstehen kann. Die Linke sich selbst ein »neuer Gegner«? Da drehen sich aber so einige vor Lachen im Grabe um.

Nicht ganz so geschichtsvergessen: Titanic

 Pfui, Manuel Neuer!

Was lesen wir da auf der Titelseite der Bunten? »Manuel Neuer: Liebes-Urlaub mit Baby auf Mallorca« … Wollen Sie jetzt beziehungstechnisch Lothar Matthäus übertrumpfen?

Anzeige ist raus. Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Abwesenheit

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin vom 02.–05.09. abweisend. Ab 06.09. bin ich dann wieder freundlich.

Norbert Behr

 Wahre Männer

Auto verkauft, weil das gute Olivenöl zu teuer geworden ist.

Uwe Becker

 Bilden Sie mal einen Satz mit »AKW«

Der Bauer tat sich seinen Zeh
beim Pflügen auf dem AK W.

Jürgen Miedl

 Hybris 101

Facebook und Instagram, die bekanntesten Ausgeburten des Konzerns Meta, speisen seit kurzem auch private Daten ihrer Nutzer in die Meta-eigene KI ein. Erst wollte ich in den Einstellungen widersprechen, aber dann dachte ich: Ein bisschen Ich täte der KI schon ganz gut.

Karl Franz

 Unwirtliche Orte …

… sind die ohne Kneipe.

Günter Flott

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer
24.09.2024 Oldenburg, Jasper-Haus Bernd Eilert
24.09.2024 Stade, Stadeum Hauck & Bauer und Thomas Gsella