Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Den gibt es hier:
https://www.kunstkomplex.net/store/c31/Weltneuheiten%21.html 


Rätselhafte Erbschaft

Ein alter Freund von mir war unter, wie es hieß, rätselhaften Umständen tot aufgefunden worden und hatte mir testamentarisch eine Fabrik vermacht. Zwecks Besichtigung derselben fuhr ich im PKW hin. Der Weg war weit, die Fabrik stand in einem ganz abgelegenen Landstrich, am Rand einer kleinen Stadt. Schon aus der Ferne machte das Gebäude einen maroden Eindruck, offenbar wurde seit langem nichts mehr darin produziert. Durch eine defekte Tür gelangte ich ins Innere, wo ich mit total verwüsteten Räumlichkeiten konfrontiert wurde. Alles war verschimmelt, der Boden übersät mit Glassplittern und Schrott, mitten in der Halle, zwischen eingestürzten Mauern, breitete sich ein See aus. Es stank nach Moder und Verwesung. Und dafür war ich nun stundenlang gefahren! Von der eben so langen Rückfahrt, die mir bevorstand, ganz zu schweigen. Dieses Erbe wollte ich selbstverständlich ausschlagen.
Ich war froh, wieder ins Sonnenlicht hinauszutreten. Da sprach mich jemand an, ein Mann in Zivilkleidung, der sich als Kriminalkommissar auswies. Er wußte erstaunlicherweise nicht nur meinen Namen und daß ich jetzt hier anzutreffen war, sondern auch, daß mein verstorbener Freund vor seinem Tod irgendwo im Ort eine Wohnung angemietet, dieselbe jedoch nicht bewohnt hatte, gleichwohl aber in eben dieser Wohnung tot aufgefunden worden war. Unter rätselhaften Umständen. Bevor ich mich erkundigen konnte, woher ihm all das bekannt war, teilte er mir mit: „Ich muß Ihnen etwas zeigen, das in direktem Zusammenhang steht mit dem Tod Ihres verstorbenen Freundes.“
Damit machte er mich ausgesprochen neugierig. Also willigte ich ein, ohne Fragen zu stellen. Der Kommissar fuhr in seinem Wagen voraus, ich in meinem hinterher. Vor einem langweiligen Haus in der kleinen Stadt hielten wir und stiegen aus. Als wir auf das Haus zugingen, geschah etwas Seltsames: Ein alter Mann, der anscheinend zufällig vorbeikam, blieb stehen und sagte zu uns: „Entschuldigung, ich habe früher mal in diesem Haus gewohnt. Jetzt sehe ich, daß da eine Wohnung leersteht. Wird das Haus abgerissen?“ Genau das waren seine Worte, ich wundere mich noch heute darüber. Der Kriminalkommissar antwortete nur ganz kühl, davon sei ihm nichts bekannt. Ich entsinne mich, daß er dann die Haustür aufschloß, und daß wir beide ein paar Treppen hinaufstiegen. Im zweiten oder dritten Stockwerk öffnete der Kommissar die Etagentür, dann betraten wir die Wohnung, diese ungeheuerliche, völlig abwegige Wohnung. Mir stand der Mund offen. Mein Begleiter sah auf seine Uhr. „Wir dürfen nicht zu lange bleiben“, erklärte er mir, „es ist noch immer wirksam.“ Er führte mich in das Zimmer, wo die Leiche in einem allen Naturgesetzen spottenden Zustand gefunden worden war. Ausgerechnet dazu fallen mir keine Details mehr ein.
Nachdem wir die Wohnung wieder verlassen hatten, gestand ich, absolut nichts begriffen zu haben. „Kein Mensch begreift hier etwas“, erwiderte der Kommissar kopfschüttelnd, „aber ich dachte, ich zeige es Ihnen einmal.“


 

Auch das gibt es hier:
https://www.kunstkomplex.net/store/c31/Weltneuheiten%21.html

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Aus dem Spätwerk


Überall in meiner Wohnung – an einem Wäscheständer, auf Bügeln am Kleiderschrank, über Stuhl- und Sessellehnen – hingen immer Wäsche- und Kleidungsstücke, um zu trocknen oder zu lüften. Diese Verfahrensweise ärgerte mich selbst, weil sie die Wohnung unbehaglich machte. Trotzdem schaffte ich es in meiner Hilflosigkeit gegenüber praktischen Problemen nicht, eine geschicktere Lösung zu finden.
Eines Abends machte ich in meinem Badezimmer eine stupende Entdeckung. Bei eingeschalteter Deckenleuchte warfen mehrere über der Armlehne eines Korbsessels hängende Kleidungsstücke am Boden einen Schatten, der tatsächlich aussah wie das Scherenschnittportrait eines weiblichen Kopfes. Ich staunte, wie aus den Falten einiger Hosen und Pullover anscheinend zufällig ein so wohlgeformtes Profil entstehen konnte. Kein Mensch würde es mir später glauben. Mein erster Gedanke war deshalb, diese besondere optische Erscheinung irgendwie zu dokumentieren. Auf direkte Weise, indem ich einen Papierbogen auf den Schatten legte und dessen Umrisse mit einem Bleistift nachzog, konnte ich es nicht tun, weil der perfekte Eindruck des Profils nur unter einem bestimmten Blickwinkel entstand. Ein Photo aus eben dieser Perspektive wäre das Mittel der Wahl gewesen, doch ich hatte keine Kamera zur Hand. Den Schatten aus besagtem Blickwinkel wirklich präzise abzuzeichnen, traute ich mir keinesfalls zu. Ich stand wie festgebannt da und wußte nicht, was ich tun sollte. Da erhob sich der Schatten, der jetzt aus einem ganzen Körper bestand, glitt über die Wand zum Waschbecken und verschwand in dem darüber angebrachten Spiegel. Die Kleidungsstücke hingen über der Sessellehne, als wäre nichts geschehen, und verursachten eine amorphe unbeleuchtete Fläche auf dem Fußboden. Als ich vorsichtig in den Spiegel sah, entstand vor meinen Augen in der Glasscheibe ein feines Netz aus Rissen.

 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Originaltext
Natürlich wurde ich, obwohl keine Rede davon gewesen war, vom Straßenbauamt doch in einer Gegend eingesetzt, durch die eine neue Hauptverkehrsstraße gebaut werden sollte. Seit fünf Wochen lief ich als Jungangestellter von Haus zu Haus, um die Besitzer zum Verkauf ihrer Grundstücke ans Straßenbauamt zu überreden, bis jetzt allerdings ohne Erfolg. Für diese Aufgabe war ich kaum der Richtige. Der rund zweihundertfünfzig Meter lange Bereich, der dem Straßenverkehr geopfert werden sollte, zeichnete sich durch große Schönheit aus. Zwischen großen alten Bäumen standen, umgeben von üppig grünenden, blühenden Gärten, einige Häuser aus dem neunzehnten Jahrhundert. Wenn ich mich in dem bedrohten Areal aufhielt, wirkte es wesentlich größer und weitläufiger als auf dem Plan. Als Außendienstmitarbeiter des Straßenbauamts war ich mit diesem Phänomen vertraut.

Künstliche Übersetzung 1
Obwohl es nicht erwähnt wurde, hatte mich das Straßenamt offensichtlich in das Gebiet gebracht, durch das die neue Hauptstraße gebaut werden sollte. In den letzten fünf Wochen bin ich als Jugendbetreuer von Haus zu Haus gegangen und habe versucht, Eigentümer davon zu überzeugen, ihr Eigentum an die Straßenbaubehörde zu verkaufen, aber bisher ohne Erfolg. Ich war wirklich nicht die richtige Person für den Job. Der für den Straßenverkehr reservierte Bereich mit einer Länge von etwa zweihundertfünfzig Metern zeichnet sich durch große Schönheit aus. Einige Häuser aus dem 19. Jahrhundert standen zwischen hohen, jahrhundertealten Bäumen, umgeben von üppigen Blumengärten. Als ich mich in der Gefahrenzone befand, kam es mir viel größer und weitläufiger vor als auf der Karte. Als Vertreter des Straßenbauamtes war mir dieses Phänomen bekannt.

Künstliche Übersetzung 2
Obwohl es nicht erwähnt wurde, führte mich das Gesetz anscheinend in das Gebiet, in dem die neue Autobahn gebaut wurde. In den letzten fünf Wochen habe ich als junge Aktivistin von Tür zu Tür versucht, Grundstücke zu bekommen, um mein Land an die Polizei zu verkaufen, aber bisher ohne Erfolg. Ich bin nicht wirklich die richtige Person für den Job. Das für den Straßenverkehr bereite Gebiet ist etwa 250 Meter lang und zeichnet sich durch seine große Schönheit aus. Einige Häuser aus dem 19. Jahrhundert sind von hohen, jahrhundertealten Bäumen umgeben und von Landschaften umgeben. Als ich in der Gefahrenzone war, schien sie größer und breiter als die Karte. Als Vertreter der Baubranche bin ich mir dieses Phänomens bewusst.

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Vielmehr soll an dieser Stelle abschließend auf den Prüfungsbericht vom (Datum unbekannt) eingegangen werden. Der erste Teil dieses Berichts, die Seiten 1 bis 27, gilt – im Unterschied zur Schriftprobe – als verschollen.
Überlebende Prüflinge, die Jahre später noch hatten ermittelt werden können, machten bei Befragungen stark von einander abweichende Aussagen. Von einer „angespannten Situation“, ja, von „Angst und Schrecken“ war die Rede, doch auch davon, daß jede beliebige Antwort akzeptiert worden sei. Einige Zeugen bezeichneten den seinerzeit amtierenden Prüfer, an dessen Namen sich bemerkenswerterweise niemand erinnern konnte oder wollte, als „Teufel in Menschengestalt“, andere als „wohlwollend“ und „eine wirklich gute Wahl“. Übereinstimmung herrschte lediglich in einem Punkt. Sämtliche Befragten erwähnten, daß sich in den vielen Falten der von dem Prüfer getragenen Oberbekleidung „vielleicht eine zweite Person verborgen“ hatte. Möglicherweise habe aber auch eine körperliche Anomalie bewirkt, daß ein dritter Arm aus seiner Brust herauszuhängen schien. Dieser Arm sei „voll entwickelt“ gewesen, doch „schlanker als die beiden übrigen“, und „auch die deutlich kleinere Hand könnte eher die einer Frau gewesen sein“. Alle Zeugen gaben an, sie hätten wahrgenommen, daß die zusätzliche Extremität nie aus eigener Kraft agiert habe, sondern mittels der rechten oder linken Hand bewegt worden sei. Unter den vorstehend genannten Umständen erscheint es sinnvoll, den überlieferten zweiten Teil des Berichts, die Seite 28, zu vernichten.
Eventuell noch bestehende Fragen werden unter der Telephonnummer 4 beantwortet.

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Erinnerungen an meine Zeit bei Klingenberger (3. Teil und Schluß)

Wie sich zeigte, sollte ich als Ablaßmusiker mit hoher Stirn im Konzertcafé Klingenberger auftreten. Die Bratkartoffeln waren dort am besten und die Erbschaftssteuer am niedrigsten. In dringenden Notfällen gab es auch an Mittwochabenden Vorstellungen. Allerdings galt Klingenberger selbst als furchtbar strenger Mann. Von mir verlangte er eine Lilliputanernummer. Das hieß: Eine Nummer, in der ich dreizehn Lilliputaner auf einmal sein sollte, ohne daß meine Strümpfe rutschten. Ich gab mir alle Mühe, konnte mich jedoch nicht richtig konzentrieren und versagte. Klingenberger drohte, mich hinauszuwerfen, gab mir großzügigerweise aber eine zweite Chance: Nachmittags beim Tanztee sollte ich Witze erzählen. Weil ich keinen einzigen kannte, improvisierte ich. Auch das mißlang, und ich mußte mich von Klingenberger belehren lassen: „Es spricht nicht für die Qualität der Komik, wenn der Vortragende mit den Worten schließt: ‚So, nun ist der Witz zuende.‘“

 


 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 


 

Erinnerungen an meine Zeit bei Klingenberger (2.Teil)
Eines Abends, als mein Telephon wieder einmal nicht funktionierte (so stark war die Ausstrahlung meiner Ratlosigkeit) kam die Inspizientin in meine Garderobe gelaufen und sagte: „Es ist angerufen worden. Sie müssen sofort da und da hinfahren, Sie sind engagiert.“ Der Zug stand schon am Hauptbahnhof bereit. Es ging so schnell, daß ich erst im Abteil dazu kam, meinen Koffer zu packen. Ich nahm reichlich Wintergarderobe mit und sparte auch nicht an Skimützen, denn seit dem kalten August anno 06 gab ich mich, was das Wetter betraf, keinen Illusionen mehr hin. Bei hochsommerlichen Temperaturen (etwa drei oder vier) kam ich in der letzten dreidimensionalen Stadt vor dem gemalten Hintergrund an.

(Wird fortgesetzt)

 


 

 

Nur diese Kategorie anzeigen:Aus Eugen Egners Püppchenstudio Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Aus Eugen Egners Püppchenstudio

Spätes Gemälde 


Erinnerungen an meine Zeit bei Klingenberger (1.Teil)

Nach meiner von Brahms erwirkten unehrenhaften Entlassung durchlebte ich eine Zeit der Ratlosigkeit. Weil ich nicht wußte, was ich tun sollte, tat ich nichts. Als Bündel in einem Zierbeet versäumte ich sogar die nächste Haupt- und Abgasuntersuchung, dergleichen wäre mir früher nie passiert. Mit dem Anstieg der Lebenshaltungskosten wuchs jedoch mein Vertrauen in die Zukunft, es ging langsam wieder aufwärts. Vorübergehend arbeitete ich in einer Radiofabrik, dann als Berater für Menschen, die keine Ahnung von der Kunst der Infektion hatten. Ich zeigte ihnen nicht bloß Schaubilder, sondern führte in zahllosen Selbstversuchen anschaulich vor, wie man Keime überträgt und einer Seuche erliegt. Doch längerfristig war das selbstverständlich keine Arbeit für mich, es zog mich zurück ins künstlerische Fach. Daher schloß ich mich einem Wanderzirkus an. Im Meldezelt führte ich täglich eine spektakuläre Nummer auf: Vier Stunden schlafen, erwachen, wieder einschlafen und danach stündlich erwachen. Ungefähr ein Jahr lang hatte ich damit Erfolg, bis mir ein Mädchen den Rang ablief, das auf Kommando durch den Verzehr eines Huhns eine naturgetreue Zwillingsschwester bekommen konnte (eine interessante Parallele zu dem Pfarrer, der täuschend echte junge Frauen aus Morsezeichen machte). Abermals durchlebte ich eine Zeit der Ratlosigkeit.

(Wird fortgesetzt) 

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gut möglich, lieber spiegel.de,

dass es an der drückenden Hitze liegt. Doch wenn wir in Deinem Ratgeber-Artikel »So schützen Sie Ihr Gehirn bei hohen Temperaturen« lesen, wie wir uns im Sommer »gehirngerecht« verhalten können, dann rauchen uns die Köpfe. Haben wir uns unseren Hirnen gegenüber schon häufiger unangemessen aufgeführt? Hätten die grauen Zellen nicht auch von selbst an unser Fehlverhalten denken können? Und vor allem: Ist es jetzt nicht am wichtigsten, unsere Gehirne vor weiterem Spiegel-Konsum zu schützen?

Schließt eiskalt den Browser: Titanic

 Puh, »Frankfurter Rundschau«!

»Während im Süden Europas weiter enorme Hitze herrscht, sorgt ein kurzweiliges Tief in Deutschland für eine Abkühlung.« Es bleibt aber dabei: Die Tiefs sorgen für Abkühlung, und für die Kurzweil sorgen Deine Sprachkapriolen. Nicht durcheinanderbringen!

Warm grüßt Titanic

 Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Gute Güte, sehr unverehrter Hassan Nasrallah!

Sie sind Chef der Hisbollah, und ein neues Propagandavideo Ihrer freundlichen Organisation war mit einem Satz unterlegt, den Sie bereits 2018 gesagt haben sollen: Die Hisbollah besitze »Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketen und Waffenfähigkeiten«, die Israel »mit einem Schicksal und einer Realität konfrontieren werden, die es sich nicht ausmalen kann«.

Das, Nasrallah, glauben wir, verkörpern Sie doch selbst eine Realität, die wir agnostischen Seelchen uns partout nicht ausmalen können: dass das Schicksal von Gott weiß wie vielen Menschen von einem Knall- und Sprengkopf wie Ihnen abhängt.

Ihre Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketenwerferin Titanic

 Huhu, »Tagespost«, Würzburg!

Du bist die einzige überregionale katholische Wochenzeitung in Deutschland und freust Dich in einem Kommentar, dass die Deutsche Bischofskonferenz die spektakuläre Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris verurteilt, weil auch sie in dem dort veranstalteten Bacchanal eine Abendmahlparodie gesehen haben will. Du hältst es jedoch für überflüssig, dass die Bischöfe dabei meinen, »zur Rechtfertigung ihrer Kritik auf die religiösen Gefühle anderer Religionen Bezug nehmen zu müssen. Warum nicht einfach die blasphemische Verhöhnung Christi und jenes Abends, in der das Sakrament der Eucharistie eingesetzt wurde, in aller Deutlichkeit und Direktheit verurteilen?« Exakt!

In welcher Form soll dies geschehen, was schlägst Du vor? »Gefragt wäre freilich keine künstliche Empörung, kein moralisches Aufplustern, sondern der authentische Ausdruck der Überzeugung, dass Gott seiner nicht spotten lässt, und die wohl schlimmste Sünde, die ein Mensch begehen kann, die Gotteslästerung ist.«

Waaas, Tagespost? Gotteslästerung schlimmer als Hostiendiebstahl, Kreditkartenbetrug und Völkermord? Und sogar schlimmer als Unzucht, Abtreibung und Selbstbefleckung?

Wenn Du das so siehst, dann kündigt wutschnaubend das Abo: Titanic

 Standhaft, brandenburgischer CDU-Landesvorsitzender Jan Redmann!

Sie wurden mit 1,3 Promille Atemalkohol auf einem E-Scooter erwischt und entsprechend zu einer Strafe verdonnert. Daraufhin gaben Sie zu Protokoll, zu »diesem Fehler zu stehen« und die »Konsequenzen, insbesondere die Strafe« zu tragen. Das ist ja geradezu heldenhaft. Wir waren davon ausgegangen, dass Sie den Inhalt des Polizeiberichts leugnen, den Staat um die Strafzahlung prellen und sich ins Ausland absetzen würden.

Hätte dann vielleicht sogar Sympathie für Sie entwickelt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Etwas Heißem auf der Spur

Jedes Mal, wenn ich mir im Hochsommer bei herabgelassenen Rollläden oder aufgespanntem Regenschirm vergegenwärtige, dass das Leben in unseren versiegelten Städten auf entsetzlich wechselhafte Weise öde und klimatisch vollkommen unerträglich geworden ist, frage ich mich unwillkürlich: TUI bono?

Mark-Stefan Tietze

 Meine Mitbewohnerin

legt Dinge, die nicht mehr so ganz intakt sind, in Essig ein. Dabei ist es egal, ob es sich um verkalkte, schmutzige oder verschimmelte Dinge handelt. Ich würde bei ihr den Verbrauch von Salzsäure in den kommenden Jahren intensiv beobachten – gerade falls ihr Partner unerwarteterweise verschwinden sollte.

Fia Meissner

 Treehuggers

Bei aller Liebe zum Veganismus: Plant Parenthood geht mir zu weit.

Sebastian Maschuw

 Hybris 101

Facebook und Instagram, die bekanntesten Ausgeburten des Konzerns Meta, speisen seit kurzem auch private Daten ihrer Nutzer in die Meta-eigene KI ein. Erst wollte ich in den Einstellungen widersprechen, aber dann dachte ich: Ein bisschen Ich täte der KI schon ganz gut.

Karl Franz

 SB-Kassen

Zu den Seligen, die an Selbstbedienungskassen den Laden kaltblütig übervorteilen, gehöre ich nicht. Im Gegenteil, obwohl ich penibel alle Artikel scanne und bezahle, passiere ich die Diebstahlsicherungsanlage am Ausgang immer in der angespannten Erwartung, dass sie Alarm schlagen könnte. Neulich im Discounter kam beim Griff zu einer Eierschachtel eine neue Ungewissheit hinzu: Muss ich die Schachtel vor dem Scannen wie eine professionelle Kassierkraft öffnen, um zu kucken, ob beim Eierkauf alles mit rechten Dingen zugeht?

Andreas Maria Lugauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer
24.09.2024 Oldenburg, Jasper-Haus Bernd Eilert
24.09.2024 Stade, Stadeum Hauck & Bauer und Thomas Gsella