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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Kolonie der Liebe

Das wäre ja auch mal eine gute Frage: „Wo bekommen Sie eigentlich immer diese ganzen Ideen her?“ Und ich könnte antworten: „Von den fünf Minuten beim Dönermann, wenn ich auf mein Falafel warte und im ausliegenden Lesezirkel-Stern blättere.“ Und dann z.B. auf eine Karikatur stoße, an der wahrscheinlich wieder niemand Anstoß nimmt im Vaterland, das ja bekanntlich bis an die Grenze des Aushaltbaren aufgeklärt, liberal und ressentimentfrei ist.

Ich will nicht ausschließen, daß ich hier irgendwas nicht mitbekommen habe, aber wenn ich, einfach so und ohne weiteres, beim Dönermann diese Karikatur im Stern 25/2015 sehe und interpretieren sollte, dann ginge diese Interpretation doch wohl so: Der im deutschen Elmau stattgehabte G7-Gipfel hat nur vordergründig im deutschen Elmau stattgehabt. Das deutsche Elmau war nur eine Kulisse für ein Publikum, das nicht merken sollte, daß der Gipfel nur vordergründig in Bayern, eigentlich aber auf der USS (= United States Ship) Elmau stattfand, unter, versteht sich, Obamas Regie und Wortführung. Und unter seinen Waffen auch.

Die alte BRD im Kalten Krieg war ja so ein US-amerikanischer Flugzeugträger, und das Schönste an der Wiedervereinigung war ja nicht die Welle aus Trabis und schlechtfrisierten Soli-Kunden, sondern die Rückkehr zur nationalen Souveränität; daß man nicht mehr besetzt war, auch im Westen nicht mehr besetzt war. Schön, der Ami hatte uns „befreit“ und uns Kaugummi und Rock’n’Roll mitgebracht, aber Freiheit ist in Deutschland ja in erster Linie eine nationale, und die fehlte halt einigermaßen, ja fehlt, ausweislich einer Karikatur in einer großen deutschen Publikumszeitschrift, bis heute. Denn was der Deutsche tut, hat der Ami geplant, und wenn es einen deutschen Geheimdienst gibt, dann nur, um die NSA zu füttern.

Daß Antiamerikanismus und Antisemitismus Holz vom selben Stamm sind, hat Adorno vermutet, und es ist immer der deutsche Wahn, von fremden Mächten gesteuert, ausgebeutet, vergewaltigt zu sein: „Das Ergebnis des jüdischen Dolchstoßes: Neger badeten im Rhein“, blickte der SS-Mann Hans Hinkel, als Sonderbeauftragter im Propagandaministerium zuständig für den als Reservat, Zwischenlager und Feigenblatt gedachten „Kulturbund Deutscher Juden“, 1938 auf Versailles ff. zurück. „Deutschland war kein Staat mehr, sondern eine vom internationalen Judentum und seinen Bettgenossen beherrschte Sklavenkolonie, in der die schlimmste Niederrassen-,Kultur’ ihre verderblichsten Früchte trieb!“ Lange her. Heute ist man Zahlmeister der EU und darf auf Weltniveau nur das treiben, was der Negerpräsident Obama erlaubt.

„Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer. Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln wie er will.“ Doderer, 1938

„Wie notdürftig die Barbarei im Zaum gehalten ist“, und zwar im vereinten Deutschland, sah schon 1992 der früh verstorbene, weithin vergessene Linkspublizist Eike Geisel; aus der verdienstvollen, freilich auch niederschmetternden Kompilation „Die Wiedergutwerdung der Deutschen“ (Edition Tiamat 2015) stammt auch das Zitat des Blutordensträgers Hinkel, das so vergangen nicht ist, wie uns Gauck und die Sachwalter des „Vierten Reichs der Moral“ (Geisel) immer weismachen wollen. „Israelkritik“, das scheint’s nicht ausgestorbene Gefühl, eine Kolonie der USA zu sein, die (auf der anderen Seite) asiatische Steppe, die sich schon wieder anschickt, das Abendland zu überrennen, dazu die griechischen „Ganoven“ (FAZ): die Reflexe aus Paranoia und Herrengemenschel sind noch ganz die alten, und es fällt schwer, das nicht unter Neurose zu buchen, der laut Freud ja stets eine narzißtische Kränkung zugrunde liegt, und sei’s die einer „verspäteten“ Nation aus ergebenen, stets nur zur Unmündigkeit erzogenen Untertanen.

Selbstbewußt ist an dieser Nation jedenfalls gar nichts. Fast möchte man’s bedauern.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Ein Hilferuf

Am Mittwoch bekam die Gesamtschule Wuppertal-Barmen den deutschen Schulpreis. „Die Kanzlerin“, berichtete die Morgenzeitung, „ehrt damit eine Schule, die für mehr Gerechtigkeit in der Bildung steht, für mehr Chancen auf dem Weg zum Abitur“. In Barmen lernen alle, needless to say, bis zur 9. Klasse gemeinsam. „Das ist die politische Botschaft dieses Preises, gegen eine frühe Auslese, so wie sie gerade in unionsgeführten Ländern noch immer praktiziert wird.“

Das, was die Morgenzeitung als politische Botschaft feiert, ist auch eine, allerdings fürs reine Gegenteil. Denn während die hohe Politik, und sei’s in Vertretung von Robert-Bosch- und Heidehof-Stiftung, Schulpreise recht regelmäßig an integrative Blümchenmodelle vergibt, kann sie sich darauf verlassen, daß der bildungspolitische Zug immer schneller in Richtung Auslese, Elite, Hochleistung fährt, wofür schon die traditionelle deutsche Bürgerangst sorgt, mit den kleineren Leuten in einen Topf geworfen zu werden.

So hatte dieselbe (süddeutsche) Morgenzeitung, die hier so integrativ tat, ihre Ausgabe klientelgerecht mit einem Teaser über einen sog. „Notenschwindel“ eröffnet und also darüber, daß ein Einser-Abi in Thüringen viel wertloser sei als, natürlich, eins in Bayern. „Das ist ungerecht, verzerrt den Wettbewerb um Studienplätze und beeinflußt Lebenswege. Warum tut keiner was dagegen?“ Ein regelrechter Hilferuf, denn ein durch die Ungnade des falschen Wohnorts verzerrter Lebensweg gehört nun mal ins Getto oder den Busch, aber doch nicht in die Münchner Volvo-Viertel, wo die Leute so stolz sind auf ihr Eliteabitur und sich dann aber beschweren, wenn es anderswo u.U. einfacher zu haben ist. Ein Widerspruch, mit dem freilich leben muß, wer einen „Wettbewerb um Studienplätze“ längst als Normalität akzeptiert hat und nicht sieht, daß Bildung, die eine sein wollte, an dieser Stelle schon keine mehr sein kann.

„Von Paul Nizan stammt der Satz: ,Ich war zwanzig Jahre alt und ich habe niemandem erlaubt zu sagen, dies sei die schönste Zeit meines Lebens.’ Wenn dieser Satz auch für die heutige heranwachsende Generation noch seine Richtigkeit hat, dann vor allem deshalb, weil es für niemanden zu ertragen ist, in diesem Alter der neuen Projekte und Ideen feststellen zu müssen, daß es keine solchen Projekte und keine Chancen gibt, durch Erfahrung den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn es keine solchen Projekte gibt, bleibt den Jugendlichen nur die blanke Konkurrenz gegeneinander, die erbitterter denn je geführt wird. Dann werden nur noch Mengen eines Wissensstoffs angehäuft, um die Auslese unter den Schülern noch effizienter zu gestalten, oder um sie noch besser zu drillen, nicht aber um das Wissen in einer gesellschaftlich nützlichen Weise oder für eine vernünftige Entwicklung der Persönlichkeit zu entfalten.“ Bourdieu, 1992  

Jedenfalls wollen, während sich in Wuppertal ein paar Hippies um die Loser kümmern, die Kultusminister laut geneigter FAZ „auch Leistungsstarke besser fördern“, nachdem sie sich „jahrelang ... auf leistungsschwache Schüler konzentriert“ haben. „Eine gute Schule“, läßt sich die sächsische Ministerin Kurth (CDU) via SZ vernehmen, „fördert sowohl die benachteiligten Kinder, läßt aber auch Talente nicht verkümmern. Auch das ist eine Frage von Bildungsgerechtigkeit.“ Weshalb jetzt gerechtigkeitsfördernd nachgerüstet wird, inkl. „Spezialklassen für Hochbegabte oder gar eigene Schulen“ (ebd).

Das hat, versteht sich, natürlich rein gar nichts damit zu tun, daß es in diesem Land einen Riesenpool von unterforderten Spitzentalenten gäbe und daß, wer bislang durch Begabung aufgefallen war (und also aus dem richtigen Stall kam), nicht ohne Elitenbrimborium an seinem Platz gelandet wäre. Aber wo die „Inflation von Spitzennoten“ (FAZ) samt passendem Bachelor den Markt mit Bildungszertifikaten überschwemmt, die, Angebot und Nachfrage, immer wertloser (und eben auch im betriebswirtschaftlich gewünschten Sinne: billiger) werden, benötigen Distinktionswahn und Wettbewerbsfetisch ein neues Ausleseprogramm, zum Heile von Status und Standort; gewisse Vulgaritäten werden dabei billigend in Kauf genommen: „Bayern baut … acht Gymnasien mit Hochbegabten-Klassen zu Kompetenzzentren aus“ (SZ). Das „Deppen-Divis“ (Jürgen Roth), das wir sonst stillschweigend korrigieren: hier hat es einmal seinen Platz / in diesem Schmutz von einem Satz.

„Kurth sagt, man habe sich hierzulande lange Zeit mit Eliten schwergetan“, weshalb das Geburts- und Besitzprivileg in jedem Fall schützende deutsche Schulsystem nachweislich das ungerechteste des Kontinents ist. Sie lügen, wenn sie den Mund aufmachen, und sich mit diesem Land und seinen zauberhaften Eliten schwerzutun muß darum, ich bitte, uns Minderbegabten überlassen bleiben.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Kein Pardon

Eine Zeit ohne Hauptthemen ist eine Zeit für die Nebenthemen. Ein schönes wäre, warum die AfD-internen Konkurrenten Lucke und Petry, diese protestantischen Leistungsmonster mit je vier prächtig gymnasialen Kindern, die alle schwierige Instrumente spielen (vermutlich), gleichermaßen so unsympathisch sind und ob das ein Hinweis darauf ist, daß es Luther gebraucht hat, um aus romanischem Faschismus deutschen Nationalsozialismus zu machen (Kirchentag, aufgepaßt bzw. andiskutieren!); oder warum Jürgen Kaube, der in der FAZ gerechte Klage über die „abstrakte Gottheit Bildung“, den Zertifikats- und Kompetenzwahn und die Ökonomisierung der Schulen führt, dann doch wieder bloß das gute alte Gymnasium für seinesgleichen zurückhaben will (Klassengesellschaft); oder warum lt. FAZ von gestern der „Panda-Rapper Cro manchmal den Karriereknick fürchtet“ (weil’s am Ende doch noch eine Gerechtigkeit gibt?).

Vor diese schönen Themen schiebt sich leider ein nicht so schönes: „Israel fürchtet neue Boykotte wegen seiner Palästinenserpolitik“, meldet die Morgenzeitung, was heißt, daß wir die alten Boykotte schon wieder verdrängt hatten. „Seit nunmehr zehn Jahren schon trommelt die von palästinensischen Gruppierungen ins Leben gerufene sogenannte BDS-Bewegung lautstark und weltweit dafür, mit ,Boykott, Desinvesitition und Sanktionen’ die israelische Besetzung des Westjordanlands zu bestrafen. Einige Erfolge“, das schreibt der SZ-Korrespondent Münch wirklich so hin: Erfolge, „wurden bereits erzielt. Supermarktketten in verschiedenen europäischen Ländern verbannten Produkte aus den israelischen Siedlungen aus den Regalen, niederländische und skandinavische Investmentfonds zogen sich aus Geschäften mit israelischen Banken zurück, der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters agitiert recht erfolgreich für den Kulturboykott, und auch Wissenschaftler wie der britische Astrophysiker Stephen Hawking machen explizit einen großen Bogen um Israel. In Großbritannien und den USA haben sich große Studentenverbände der BDS-Bewegung angeschlossen. Und bei der jüngsten Konferenz des Weltfußballverbandes Fifa in Zürich konnte ein Ausschluß-Antrag gegen Israel erst in letzter Minute von der Tagesordnung gefegt werden.“

„Die Verfolgung der Juden, wie Verfolgung überhaupt, ist von solcher Ordnung nicht zu trennen. Deren Wesen, wie sehr es sich zu Zeiten verstecke, ist die Gewalt“. Adorno/Horkheimer, 1944

Kauft nicht beim Juden; und dann sich aber wundern, wenn Israel stetig „weiter nach rechts rückt“ (SZ), weil zwar 99 Prozent des Unrechts auf der Welt geschluckt und hingenommen, wenn nicht freudig unterstützt werden (von niederländischen und skandinavischen Investmentfonds z.B.), es bei Israel aber kein Pardon und kein Verständnis gibt noch den geringsten Willen, die Schuldfrage anders zu beantworten, als es ins „israelkritische“, antisemitische Weltbild paßt. 70 Jahre ist Auschwitz her, und während Großdeutschland das beliebteste Land des Universums ist, wird Israel mit jedem Monat einsamer, rechter, bornierter. Die freie Welt des freien Individuums, sie ist eine bis auf den Grund unfreie, wo an Juda ein Mütchen zu kühlen ist, immer noch und immer wieder: „Die antisemitische Verhaltensweise wird in den Situationen ausgelöst, in denen verblendete, der Subjektivität beraubte Menschen als Subjekte losgelassen werden … Im läppischen Zeitvertreib des Totschlags wird das sture Leben bestätigt, in das man sich schickt“ (Dialektik der Aufklärung). Die einen wissen schon nicht mehr wohin mit ihren Tätowierungen, die anderen boykottieren Orangen aus Bethlehem: so strampeln sie, damit irgendein Ich sei, das mehr wäre als die Summe aus I-Phone, Flatscreen, Trend und Lifestyle.

Es hört und hört nicht auf, und damit es aufhöre, muß nicht Israel aufhören, sondern alles andere. (Das ist nicht mal Ideologie, das ist bloß Empirie.)

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Nichts als die Wahrheit

Nach der Lesung fragt mich ein Zuhörer, worin denn der Unterschied bestehe zwischen Pressekritik von links und solcher von rechts, und ob das nicht eine gefährliche Verwandtschaft sei, wenn in meinen Kolumnen von „Lügenpresse" zwar nicht die ausdrückliche, aber doch die implizite Rede ist. Antwort: Wer von rechts „Lügenpresse“ sagt, gerät schnell an den Punkt, wo er diese Behauptung nicht beweisen kann, oder bloß unter Rückgriff auf die „Protokolle der Weisen von Zion“; es ist eine verschwörungstheoretische Behauptung. Wenn ich es sage, kann ich es meist mit etwas seriöseren Dokumenten untermauern, dem Armutsbericht der Bundesregierung etwa, der "Deutschen Ideologie" oder der „Dialektik der Aufklärung“. Im November schrieb ich dies: „Wer die herrschende Ideologie unbedingt eine Verschwörung nennen will, kann das natürlich tun. Dann muß er aber übersehen, daß Verschwörung eine Absprache voraussetzt, Ideologie aber keine benötigt. Man könnte sagen, Ideologie ist eine Absprache, die nicht mehr gewußt wird.“

Im aktuellen Magazin der SZ findet sich ein Interview mit Heiner Geißler, in dem er von dem Versuch aus dem Jahr 1989 berichtet, Helmut Kohl vom Parteivorsitz der CDU zu entfernen: „Kandidieren gegen ihn wollte Lothar Späth. Der hat dann zurückgezogen in letzter Minute.“ – „Warum?“ – „Er ist zur Deutschen Bank, ich will nicht sagen: zitiert worden, aber jedenfalls war er dort. Die Banker haben ihm gesagt: Kohl soll bleiben.“ – „Die Deutsche Bank hat also dafür gesorgt, daß Kohl weiter an der Macht blieb?“ – „Das kann man so sagen.“ – „In einer Demokratie geht alle Macht vom Volke aus. Wieso dürfen Banken darüber bestimmen, wer Kanzler bleibt?“ – „Sie üben Einfluß aus wie andere auch. Machtausübung ist in einer Demokratie vielfältig … Durch Demonstrationen kann man gewaltige Macht ausüben: Wenn ein paar Mal Großdemonstrationen stattfinden, kippt die Politik um.“

„Dafür sind Zeitungen bestellt, daß sie aussprechen, worüber alle einverstanden sind.“ Görres, 1814

Und so findet sich der vermeintliche demokratische Skandal, daß 1989 die Deutsche Bank über den deutschen Kanzler entschieden hat, in durchaus beruhigender Weise eingefriedet: denn eigentlich geht ja alle Macht vom Volke aus, wenn auch alle ihren gerechten Einfluß nehmen, nicht wahr, und wenn die Attac-Demo das will, dann kippt die Politik. Überhaupt macht es den ganzen Unterschied, daß der kritische Journalist (wieso dürfen Banken darüber bestimmen, wer Kanzler bleibt?) in der freiheitlichen Ordnung die entscheidenden Fragen stellen kann, ganz unabhängig davon, ob er die falschen Antworten erhält. (Und sich damit zufrieden gibt.)

Daß die Deutsche Bank den Lothar Späth antanzen läßt und ihn anweist, Kohl da zu lassen, wo er ist, ist in dem Moment das Normalste von der Welt, wo die Wahrheit lautet, daß der Politiker Lothar Späth ein deutscher Bankangestellter war. Eine weitere Wahrheit ist, daß Geißlers demokratieerschütternde Enthüllung neben und über einer Anzeige für den „Hilton Summer Sale“ steht („Erster am Strand: Sparen Sie bis zu 30%“), in einem Heft, das zwischen Konsumempfehlung und Kritiksimulation die heile bürgerliche Welt Kohlsch-Späthscher Prägung mit hirnzerfetzender Hingabe ausmalt; eine dritte, daß es damals auch nichts geändert hätte, hätte man das mit Späths Einbestellung gleich gewußt (so wie es heute nichts ändert, daß man weiß, wessen Kreditgeld die Griechen mit aller Gewalt zurückzahlen müssen). Und das ist nun der Unterschied zwischen Preßkritik von links und solcher von rechts: Diese glaubt, in der Zeitung stünden Lügen. Ich glaube: In der Zeitung steht immer die Wahrheit.

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Gärtners kritisches Pfingstsonntagsfrühstück: Ein Fall für zwei

Es ist hier nicht der Ort zu erklären, warum ich den Abend mit drei uralten Krimifolgen „Fall für zwei“ verbracht habe; es wird wohl mit dem Schopenhauerschen Willen zum Nichts zu tun haben, evtl. aber auch mit der Freude am grauen Frankfurt der achtziger Jahre, den zelthaften Dreiteilern Günther Stracks, Matulas Giulia-Kfz und dem Umstand, daß der kregle Ermittler in der Folge „Schwind paßt auf“ das absolut gleiche Polo-Shirt trägt, das ich heute, dreißig Jahre später, auch trage. Ein Klassiker. Sogar die Farbe stimmt!

Und während ich mich also derart retrodoof an einer Zeit freue, die maximal von heute aus die gute alte war (Kohl!), denk’ ich natürlich immer mit, daß es damals neben Frankfurt (West) auch noch ein Ostzonenfrankfurt gab, ja überhaupt eine ganze DDR, und was für ein Glück es ist, daß dieser „Scheißstaat“ (Udo Tellkamp) schon so lange Geschichte ist. Ein Staat der Lüge, Abhängigkeit und totalen Überwachung, und wie schön, daß wir das alles so glücklich überwunden haben! Die Lüge z.B., ausgestorben: „Ein Denken in Einflußsphären nehmen wir im Europa des 21. Jahrhunderts nicht hin“, sprach die Kanzlerin, denn in Einflußsphären denken, das ist von gestern, was allein der Iwan noch nicht begriffen hat, weshalb er die Ukraine für seinen „Vorgarten und Hinterhof“ (FAZ) hält, während dieser Vorgarten dem Berthold Kohler und seinem freien Westen bekanntlich ganz egal ist, so egal, wie es einst der Balkan war, wo das „Selbstbestimmungsrecht“ (ders.) kroatischer Faschisten ja auch schon nichts mit deutscher (und Frankfurter!) Einflußsphärendenke zu tun hatte.

„Aber die Schwierigkeit besteht doch darin zu wissen, was die Wahrheit ist.“ Dr. Renz, 1986

Aber auch das mit der Überwachung hat sich gottlob erledigt, jedenfalls soweit es nicht die perfiden Methoden des Yankees betrifft: „Deutschlands größter Autoversicherer Huk-Coburg erprobt sogenannte Telematik-Tarife, die umsichtige Fahrer belohnen sollen. Das System sieht vor, daß Geräte die Geschwindigkeit und das Brems- und Beschleunigungsverhalten von Autofahrern erfassen und Routen aufzeichnen. Falls der Versicherer das Fahrverhalten positiv einschätzt, sollen die Beiträge sinken“ (Berliner Morgenpost). Daß systemtreues, transparentes Fahren auf dem rechten Weg belohnt werde, dafür ist die DDR (außer Titanic-Webmaster A. Golz, Magdeburg) 1989 auf der Straße gewesen! Wie auch dafür, daß sich Leistung endlich lohne: „Kommen Sie zur Zeit mit Ihrem Gehalt aus?“ wollte die SZ von der Vize-Leiterin einer Dachauer Kita wissen. „Na ja, ohne einen Nebenjob könnte ich mir keinen Urlaub leisten.“ – „Was für ein Nebenjob?“ – „Ich arbeite in der Gastronomie, so wie 80 Prozent meiner Kolleginnen.“ – „Die arbeiten alle nebenbei?“ – „Von den 1500 bis 1600 Euro, die ich rauskriege, muß ich 900 Euro Miete zahlen. Dachau hat fast Münchner Niveau.“

Broov. Bzw.: „Die Frage ist also nicht, welche Zukunft man hat oder erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinlebt und hinarbeitet“ (Pfr. Dr. Heribert Prantl, München). Und sei’s auch, nach einer strammen Arbeitswoche als Erzieherin mit Leitungsfunktion, mit einem Tablett Schweinsbraten in der Hand. Für die Zukunft unserer Kinder, genauer: jener Kinder, die das deutsche Schul- und Vorschulsystem nicht sowieso als Pöbel aussortiert.

Ein Fall für zwei also; und zwar für Marx und Lenin. (Oder Gremliza und Dath.)

Der Autor trägt am Donnerstag live aus seinen Frühstücken vor: Uni Passau, WiWi, HS 6, 20 Uhr.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Kinderuni

Schön, wenn man nicht allein ist, und schön, wenn man es gleich gewußt hat; wie schön erst, wenn sich beides verschränkt! „Langsam“, warnte jetzt der Vize-Chef der deutschen Hochschulrektorenkonferenz von der europäischen Bologna-Tagung in Eriwan aus, gelange man, was die Freiheit der Lehre betreffe, „an eine Grenze ... Die Hochschule muß sich kritische Distanz zu Begehrlichkeiten der Industrie bewahren. Es geht um akademische Bildung: Wir wollen keine Roboter produzieren.“ Um welche Begehrlichkeiten es da ging, wußte die SZ aus einem „Strategiepapier der Bundesverbände der Arbeitgeber und der Industrie. Die ,Hochschule der Zukunft’ sorgt demnach dafür, ,daß ihr Profil zu den Anforderungen der Stakeholder paßt’. Die Wirtschaft soll auch die Studieninhalte mit entwickeln – Hochschulen und Unternehmen ,verstehen sich als gemeinsame Produzenten wissenschaftlicher Bildung und beruflicher Kompetenzen’.“

In der Frankfurter Allgemeinen klagte dann der Bielefelder Soziologe Stefan Kühl, die Universitäten würden zu „Zertifikatagenturen für Studenten, die wieder zu Schülern werden“, und auch da ändert das Alter des Vorwurfs nichts an dessen Wahrheit. „Die Mittelvergabe [wird] nicht nur an Forschungsindikatoren wie die Einwerbung von Drittmitteln, die Publikation von wissenschaftlichen Fachartikeln oder Forschungspreise gebunden, sondern zunehmend auch an Lehrindikatoren wie die Anzahl der in einem Studiengang prozessierten Studenten und ihrer Abschlußquote. Die Effekte dieser Mittelvergabesysteme sind bereits zu beobachten“, z.B. daß der heilige Leistungsgedanke ausgerechnet da zuschanden wird, wo er nicht von vornherein vulgär ist: Viel Kleinvieh macht viel Mist. „Es entsteht ein Nichtangriffspakt zwischen Dozenten und Studenten. Motto: Belästige du mich nicht bei meiner exzellent geclusterten Forschung, dann bekommst du von mir ohne großen Aufwand exzellente Noten. Angesichts dessen ist es nicht überraschend, daß Hochschullehrer gegenüber ihren Studenten ein hohes Maß an Zynismus entwickeln. Auf der Vorderbühne von Bewerbungsverfahren und Studiengangsevaluationen wird Engagement für die Lehre geheuchelt, auf der Hinterbühne wird über die ,Bachelormonster’ geklagt, denen es ja nur darum gehe, am Ende irgendein Zertifikat zu erhalten. Die Rede ist von ,Duracell-Häschen’, die in Multiple-Choice-Klausuren auf Knopfdruck kurzfristig gespeichertes Wissen ausspucken. Das Studium sei zur ,Schnäppchenjagd’ nach möglichst ,billig’ zu habenden Punkten verkommen.“ Wie auf der Penne mithin, wo in Relli ja auch die wenigsten aus Glaubensgründen saßen. „Insofern ist die Forderung nach einer Verschulung der Studiengänge, wie sie neuerdings ganz offen vom wirtschaftsnahen Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in die Welt gesetzt wird, nur konsequent.“

„Though this be madness, yet there is method in 't.“ Shakespeare, 1603

Daß wir da ideell längst sind und aus der autonomen Hochschule für (potentiell) autonome Jungerwachsene das geworden ist, was Industrie und Stifterverbände wollen, nämlich das genaue Gegenteil, beweist uns dann die Zeit, die für ihren Studienführer neuerdings folgende Reklame macht: „Gemeinsam das passende Studium finden. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Wahl des richtigen Studiums.“ Und Papa, dessen (und sei’s freundlicher) Fuchtel zu entkommen immer ein schöner Hauptgrund fürs Studium war, sitzt aufmerksam neben seinem 16jährigen, damit der bloß nicht auf die Idee komme, den eigenen Entschluß zu fassen, für den er nach G8 und allem ja auch zu jung ist. Studium als Angelegenheit von (außerakademischen) Autoritäten, als eins, bei dem die, die sich bilden sollen, im Grunde nichts mehr zu melden/zu wollen/zu entscheiden haben: wenn das, bei allem Gegacker vom "freiesten Deutschland aller Zeiten", nicht ganz und gar autoritär ist, dann weiß ich auch nicht.

Heute nennt man's freilich marktkonform.

Veranstaltungshinweis: Der Autor liest am Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Hochschul- und Kreisbibliothek Rheinbach aus seinem Bildungsroman "Putins Weiber".

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Mein Streik

Daß es weitergeht, immer weitergeht, sollen wir’s beklagen? Oder, und sei’s bloß der geistigen Gesundheit wegen, einmal loben? Weil es sich mit der Kritik, sehen wir nur in die Zeitung, sowieso mehr oder minder erledigt hat? Weil sie vielleicht dem Denkenden, indem er das Unglück benennt, ein Glücksgefühl verschafft, aber so nutzlos ist wie ein Kasten Bier in der Wüste?

„Im rheinland-pfälzischen Limburgerhof hat am Mittwoch eine geplante Asylbewerberunterkunft gebrannt“, meldet uns die FAZ. „Das Motiv der Tat ist noch unklar … Ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe, sei noch offen, teilten das Polizeipräsidium Rheinpfalz und die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Mittwoch mit. Auch andere Motive würden geprüft.“ Es ist schon recht. Hab ich ein Loch im Zahn, das man aus dem Weltraum sieht, so möge der Zahnarzt prüfen, ob fürs Zahnweh evtl. ein verspannter Nacken sorgt. Immer schön in alle Richtungen ermitteln! Damit hinterher keiner sagen kann, man habe vorschnell geurteilt, sei am End’ sogar voreingenommen, schlimmstenfalls deutschen Bürgern gegenüber, die, überfordert wiederum von 16 (sechzehn, also zweimal acht) Asylbewerbern, ein kleines Zeichen gesetzt haben!  

Und aber apropos: „Ein Trommelwirbel, Soldaten der Bundeswehr salutieren“, für die drei Millionen in deutscher Gefangenschaft verreckten Sowjetsoldaten nämlich, für die sich 70 Jahre lang so gut wie keiner interessiert hat, auch der Pfarrer Gauck nicht, dessen Gefühl für Recht und Unrecht immer dem Moment verpflichtet war, in dem der Russe den Nazivater verhaftet hat, was den Russen (und dessen DDR) ins Unrecht setzte, nicht den Vater, der erst dafür gesorgt hatte, daß der Russe bei Gaucks in der Küche stand. „Dann legen die Trauergäste weiße Blumen nieder zwischen den Grabsteinen. Die letzte Blume bringt der Bundespräsident, stellvertretend für eine verspätete Nation.“ Man kann nicht sagen, die deutsche Journalistin (in diesem Fall Constanze v. Bullion, SZ) tue nicht stets das, was der Nation frommt, denn die Rede von der „verspäteten Nation“ meint ja ein Land, das umständehalber (u.a. geographische Mittellage, Reformation, Dreißigjähriger Krieg, cuius regio, eius religio) die Staatswerdung (wie die bürgerliche Emanzipation) jahrhundertelang verschlafen hat, so wie dieses Land sich umständehalber und schicksalhaft dann mit seinen zerbombten Städten beschäftigen mußte statt mit den drei Millionen Untermenschen, die die Wehrmacht Regenwürmer fressen ließ, ehe die Sowjetarmee diese Wehrmacht von der Nazidiktatur befreien durfte (Anführungszeichen bitte mitdenken).

„... and decide to dream no more.“ W.C. Williams, 1951

Aber Journalismus ist ja dazu da, Sprachregelungen zu verbreiten, und nicht, sie in Frage zu stellen: „Wenn die Bahn streikt und vermutlich auch noch die Kitas, ruiniert das den eng getakteten Alltag vieler Familien. Das hat auch für die Gewerkschaften Konsequenzen – denn sie machen sich den Bürger zum Gegner … Wie jedes Recht sollte man das [Streikrecht] nicht mißbrauchen. Für Machtkämpfe zum Beispiel … In jedem Kampf muß man sich seine Gegner gut aussuchen. Die Bürger sind die falschen.“ Und das könnte dem Kollegen Kreye, nachdem mindestens ich es schon hundertmal gesagt habe, ja auch einmal einfallen: daß ein Streik ohne Opfer und Einschränkungen, für die Bürger, die Wirtschaft, sonstwen, keiner ist. Streik muß nerven, und daß er’s tut, ist kein Argument gegen ihn, sondern das Gegenteil; und was ein guter oder nicht so guter Streikgrund ist, kann schlechterdings nicht von denen entschieden werden, die von einem Streik betroffen sind.

Weswegen ich, aus Gründen, jetzt auch mal streike. Wenigstens bis nächsten Sonntag.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Easy, »Funk«!

In einem Instagram-Post zu den hohen Beliebtheitswerten der AfD unter Jugendlichen bringst Du es auf Deine gewohnt reflektierte Art auf den Punkt: »Manche jungen Leute haben sehr viel Angst vor Rechtsextremismus. Und gleichzeitig: Manche jungen Leute machen sich Sorgen vor einer ungebremsten Zuwanderung. Das heißt: Junge Menschen sind unterschiedlich. Manche sind eher links. Manche eher rechts. Surprised Pikachu Face.«

Und das muss man ja auch gar nicht immer gleich bewerten, sondern kann es erst mal einfach wertfrei wahrnehmen und anerkennen. Denn Menschen sind halt unterschiedlich und ihre Wahrnehmungen auch. Und es ist, nur so als Beispiel, genauso valide und gut, zu sagen, dass Funk eine wichtige Säule der demokratisch-freiheitlichen Meinungsbildung ist, wie die Aussage zu treffen, dass bei Dir ausschließlich jämmerlicher Arschkotzcontent produziert wird, den niemand braucht, weil die Leute, für die diese Posts gemacht sind, gar nicht existieren können, da sie einfach zu blöd zum Leben wären. Haben wir das richtig verstanden?

Fragendes Pikachu Face von Titanic

 Gurr-gurr, Limburger/innen!

Im Rahmen eines Bürgerentscheides habt Ihr für das Töten von Tauben in Eurem Stadtgebiet gestimmt. Die Vögel sollen durch Genickbruch abgemurkst werden. Wir wüssten nun noch gerne, ob diese Hinrichtungen öffentlich abgehalten werden. Und können die Moribunden Kirchenasyl in Eurem Dom bekommen? Oder gibt das Bistum dieser Hexenjagd seinen Segen?

Fragt die Rattenfängerin der Lüfte Titanic

 Ey, Unbekannter!

Über Sie schreibt T-Online: »Mann masturbiert vor Frau im Zug«. Wie unhöflich! Noch nie was von »Ladies first« gehört?

Fragt gentlemanlike Ihre Titanic

 Vroom-vroom, Schauspieler Vu Dinh!

Die allerliebste Bunte fragte Sie nach Ihrem »schönsten Autoerlebnis«, und Sie hatten eins: »Auf dem Weg zum Snowboarden. Als ich über den Pass fuhr, erstreckte sich das Inntal wundervoll bestrahlt von der Sonne. Die Musik im Radio – perfekt. Ich dachte nur: Das Leben ist gut.«

Um nicht zu sagen: perfekt. Und was die ekelhafte Bunte für eine Idee vom guten Leben hat, hätten wir nicht greller ins Licht gekriegt.

Lieber zu Fuß im Regen auf dem Weg zur Trinkhalle: Titanic

 Bombe, Marie-Agnes Strack-Zimmermann,

was Sie als unangefochtene FDP-Dauerrednerin in der Bunten über Ihre Familie sagten: »Ich habe wunderbare Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder und den großartigsten Mann der Welt.« Schön, schön. Aber warum? Sind die alle bewaffnet?

Fragt sich mit erhobenen Händen

Ihre Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Im Rahmen

meiner Arbeit als Psychiater musste ich einmal eine Dame untersuchen, die leider dement, aber dennoch sehr feinsinnig und geistreich war. Ich überprüfte standardmäßig die örtliche Orientierung und fragte, in welchem Land wir seien. Sie spekulierte, es könne Island sein, musste aber einräumen, dass sie es nicht wisse. »Kennen Sie denn die Stadt?« versuchte ich es mit der nächstkleineren Kategorie.

Da schaute sie mich an und sagte: »Hören Sie mal, junger Mann, wenn ich noch nicht mal weiß, in welchem Land wir uns befinden, werde ich die Stadt ja wohl erst recht nicht wissen!«

Robert Friedrich von Cube

 Ungelogen

Allen, die nicht gut lügen können, aber mal einen freien Tag brauchen, sei folgendes Vorgehen empfohlen: Morgens beim Arbeitgeber anrufen und sich krankmelden mit der absolut wahrheitsgemäßen Begründung: »Ich habe Schwindelgefühle.«

Steffen Brück

 Bilden Sie mal einen Satz mit »Hinduismus«

Absprachen zur Kindbetreuung,
manchmal sind sie Schall und Rauch bloß.
Beide in der Hand die Klinke:
»Wo willst hin du? Is mus auch los!«

Wieland Schwanebeck

 Körper-Wunder Mensch

Wussten Sie schon, dass Finger- und Zehennägel den Hauptteil ihres Wachstums ausgerechnet in der Zeit, während der man nicht hinsieht, absolvieren? Man lernt nie aus …

Theobald Fuchs

 Morning Routine

Obst zum Frühstück ermöglicht einen gesunden Start in den Tag, aber wer keine Lust hat, sich schon morgens in die Küche zu stellen und Früchte zu schnippeln, dem empfehle ich stattdessen Snoozies.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«