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Das Lyrik-Eckchen

Steinmeier Cha-Cha
von Stefan Gärtner

Nach der Melodie des "Konjunktur Cha-Cha", Hazy Osterwald Sextett, 1961

"Vernunft hat nicht gerade Konjunktur"
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit)
geh nicht mit auf diese Tour (geh nicht mit, geh nicht mit)
bleib ein Muster-
demokrat und pluster
dich nicht auf pegidamäßig
oder so

Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit)
sei doch bitte nicht so stur (nicht so stur, nicht so stur)
"Volksverräter" schrein
lass das doch bitte sein
und wähl vernünftig
sonst ist das fürs Klo

Du bist, was du bist, durch deinen bürgerlichen Wert
und Hitler mögen ist da allemal verkehrt
magst du ihn trotzdem, dann behalte es für dich
dein Präsi bittet lediglich:

Geh nicht mit der Konjunktur (geh nicht mit, geh nicht mit)
geh nicht mit auf diese Tour (geh nicht mit, geh nicht mit)
wähl halt Karrenbauer
das ist letztlich schlauer
und die Gute ist doch
auch okee

Wenn du Genderweiber hasst (-weiber hasst, -weiber hasst)
und dir Klimastreik nicht passt (-streik nicht passt, -streik nicht passt)
nimm die FAZ
und geh mit ihr ins Bett
dann braucht's doch wirklich
keine AfD

Bleib daheim und hol die Reichsfahne vom Haus
denn das Ausland macht sich da nicht sehr viel draus
Sozen musst du auch nicht wählen, bitte sehr
weil das unvernünftig wär …

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Das Lyrik-Eckchen

Ein Quietsche-Entchen für den Papst
von Patric Hemgesberg

Im Bild: Der Prinz samt Entourage
Der Fastelovends-Jecken
Eingeklemmt von der Bagage
Aus buntbestrapsten Recken

Harrt der Papst. Devot wie stets
Blickt leicht hinab (bescheiden)
Der Bauer poltert "Franz, wie jeht's?"
– er ist nicht zu beneiden!

Sein Antlitz müde und entseelt
Noch dafür: Komplimente
Doch als er sich zum Gehen stählt
Reicht wer ihm die scheiß Ente

Hohles Feixen. Kölsche Tön
Aus Kehlen windet Pernod
Er segnet deutsch, sagt dankeschön
Wünscht sich Dantes Inferno 

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Das Lyrik-Eckchen

Zugereister im Görlitzer Park, Berlin (2019)
von Simon Wagner

Ein Mann steht in der Parkanlage
umringt von Journalisten
und grämt sich ob der Drogenfrage.
Oh, wie wir ihn vermissten:
Fast einen Monat seit die letzten
News von Boris Palmer fetzten.

Ein Journalistenheer im Park,
das diesen Mann umzingelt.
Man hört schon fast den Klick-Ertrag,
der bald im Täschlein klingelt.
Für diesen Spaß sind sie gern early
und stehn schon vormittags im Görli.

Und da steht ER, nebst Einsatzwagen
und Dregger (CDU-Mann).
Und ach, wie teilt er dessen Klagen!
Und denkt sich: Hier musst du ran!
Denn heute, glückliches Berlin,
wird aufgeräumt, heut' hast du IHN!

Er kriegt – wie einst an PoCs
auf Rädern, an Studenten
er zu Genüge schon bewies –
noch jeden Delinquenten.
Er ist's, der Recht durchsetzen kann!
Am Neckar dealt kein Chaker-Clan!

Jedoch: Im Park ist weit und breit
kein "Ausländer" zu sichten...

Ähm...

Tja, seine große Fähigkeit
bringt Flüchtling gleich zum Flüchten!
Ob Koks-Baron, ob Drogen-Emir,
bei ihm denkt jeder sofort: Weh mir!

Dann gehn sie Heim, die Pressemassen,
und freun sich auf Debatten
und Boris Palmer geht gelassen
wen anderes beschatten
und ruft, so liebt's der Star-Ermittler,
zum Abschied nochmal laut: Sie wissen schon.

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Das Lyrik-Eckchen

Eulogie zu Ehren des Mars-Rovers "Opportunity" (2004 – 2019)
von Cornelius W. M. Oettle

Er starb für unsre Umweltsünden.
Planeten sollte er ergründen.
Nun hat er damit aufgehört.
Liegt leblos rum wie Helmut Kohl.

Er zeigte uns, was er gesehen:
Ja, Leben könnte dort entstehen!
Die Forscher waren schwer betört
und stießen an mit Alkohol.

Da dachte er: "Euch Menschenwesen
ist ein Planet zu klein gewesen!
Eh ihr auch noch den Mars zerstört,
zerstör‘ ich mich! Gehabt euch wohl."

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Das Lyrik-Eckchen

Der deutschen Handballnationalmannschaft (Herren)
von Moritz Hürtgen

Ihr Sport ist eine Form von Art,
um die sich Mythen ranken.
Sie tragen Bart
und werfen hart
(beim Passspiel manchmal durchaus zart)
aus ihren Monsterpranken.

Sie sind ganz anders eingestellt
als die, die Bälle treten.
Wenn einer fällt,
fällt er als Held
(weil ohnehin die Uhr anhält)
und wird nicht heul’n und beten.

Sie sind wie Götter im TV,
wenn sie alles riskieren:
die Flecken blau,
die Muskeln – wow!
(Sie lieben alle eine Frau.)
Schad’, dass sie stets verlieren.

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Das Lyrik-Eckchen

Der Meistgeklickte
von Moritz Hürtgen

Er weiß, dass links das Böse steckt
und rechts die Lust, das Leben:
"Doch ganz, ganz rechts sei wieder links!" –
Gott hat ihm recht gegeben

und schenkte ihm den Intellekt
plus einen Platz zum Schreiben.
Jetzt teilt der "Spiegel" seine Links,
denn so, wie’s ist, soll’s bleiben.

Bei ihm gibt’s jeden Mittag Sekt
mit Blick auf Top-Klick-Listen.
Man klickt ihn Mitte, rechts und links:
Jan F., den Hauptfaschisten Kolumnisten.

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Das Lyrik-Eckchen

Allmähliches Herausdeklinieren eines Standpunkts
von Frank Jakubzik

Der Facharzt geht mit seiner Frau
stets abends, 17 Uhr genau,
ein Stück spaziern. Der Facharzt.

Der Facharzt hat auch einen Sohn
und dieses Kind berechtigt schon
zu Hoffnungen. Den Facharzt.

Des Facharzts Blick ist kalt präzis
drum fühlt man sich meist ziemlich mies
im Wartesaal. Des Facharzts.

Dem Facharzt geb ich einen mit
mit starkem Bein und fiesem Tritt
in seinen Arsch. Dem Facharzt.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dass Du das »Du«, Steffen Freund,

so bescheuert verwendest, werden wir von Deiner Zeit als Fußball-Co-Kommentator bei RTL in unangenehmer Erinnerung behalten.

»Das muss anders gespielt werden! Du musst den Spieler in die Zone bringen.« – »Das zeichnet eine gute Mannschaft eben aus – dann lässt du dich besser fallen.« – »Gegen den Ball ist da kein Abnehmer, und das spürst du natürlich auch.« – »… und dann bist du in einer Situation, wo es gelb bis rot wird.« – »Dann hast du noch drei zentrale Mittelfeldspieler, das reicht dann mal nicht.« – »Du brauchst jetzt zwei Spieler, die noch frisch sind.« – »Es ist ein K.-o.-Spiel! Du hast nur noch 20 Minuten!« – »Einfach mal durchstecken! Jetzt kannst du eins gegen eins gehen!«

Eben nicht. Weil wenn’s ganz unerträglich wird, kannst Du natürlich den Ton abschalten.

Brauchst Du aber nicht mehr. Jetzt ist es ja vorbei. Und Du liest wieder Titanic

 LOL, Model Anna Ermakova!

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verrieten Sie Ihre sprachlichen Ambitionen: »Ich möchte unbedingt lernen, Witze auf Deutsch zu machen. Ich will die Leute zum Lachen bringen, ohne dass sie nur über mich lachen«. In Deutschland fühlten Sie inzwischen »eine solche Wärme«.

Der war schon mal gut!

Loben die Witzeprofis von Titanic

 Gut möglich, lieber spiegel.de,

dass es an der drückenden Hitze liegt. Doch wenn wir in Deinem Ratgeber-Artikel »So schützen Sie Ihr Gehirn bei hohen Temperaturen« lesen, wie wir uns im Sommer »gehirngerecht« verhalten können, dann rauchen uns die Köpfe. Haben wir uns unseren Hirnen gegenüber schon häufiger unangemessen aufgeführt? Hätten die grauen Zellen nicht auch von selbst an unser Fehlverhalten denken können? Und vor allem: Ist es jetzt nicht am wichtigsten, unsere Gehirne vor weiterem Spiegel-Konsum zu schützen?

Schließt eiskalt den Browser: Titanic

 Whaaaaaat, Michael Kretschmer?

Whaaaaaat, Michael Kretschmer?

»Tausende Bürgergeldempfänger könnten arbeiten, verweigern dies jedoch und bekommen so Geld vom Staat, für das die Steuerzahler hart arbeiten.«

Oha, Tausende Menschen? Das ist natürlich skandalös! Das sind ja Zahlen im vierstelligen Bereich. Wie soll sich ein Land wie Deutschland mit einer Einwohnerzahl im lediglich achtstelligen Bereich (das ist nur doppelt so viel!) das leisten können? Unter Umständen sind das ungefähr so viele Menschen, wie in Großröhrsdorf wohnen! Ein Glück, dass Sie, Kretschmer, Geld vom Staat bekommen, um solche Zahlen fachmännisch für uns einzuordnen!

Zählt zur Sicherheit noch mal an den eigenen Fingern nach:

Ihre Titanic

 U sure, Jürgen Klopp?

U sure, Jürgen Klopp?

Nachdem Sie Ihren Posten beim FC Liverpool niedergelegt haben, halten Sie sich in Sachen Zukunftspläne bedeckt. Nur so viel: »Ich werde irgendwas arbeiten. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen.«

Keine Ahnung, wie Sie sich den typischen Alltag im Ruhestand so vorstellen, Kloppo. Doch wenn Menschen fortgeschrittenen Alters Nachwuchs zeugen, heißt das Ergebnis – zumindest in den meisten Fällen – »Kinder« und nicht »Enkelkinder«.

Schwant Böses: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Schierlingsbücher

Kaum jemand erinnert sich an das allererste selbstgelesene Buch. War es »Wo die wilden Kerle wohnen« oder doch Grimms Märchen? Schade, denke ich mir. Es könnte eine Wegmarke in die wunderbare Welt der Bibliophilie sein. In meiner Erinnerung wabert stattdessen leider nur ein unförmiger Brei aus Pixibüchern. Diesen Fehler möchte ich am Ende meines Leselebens nicht noch einmal machen. Und habe mir das Buch »Essbare Wildpflanzen« bestellt.

Teresa Habild

 Etwas Heißem auf der Spur

Jedes Mal, wenn ich mir im Hochsommer bei herabgelassenen Rollläden oder aufgespanntem Regenschirm vergegenwärtige, dass das Leben in unseren versiegelten Städten auf entsetzlich wechselhafte Weise öde und klimatisch vollkommen unerträglich geworden ist, frage ich mich unwillkürlich: TUI bono?

Mark-Stefan Tietze

 Steinzeitmythen

Fred Feuerstein hat nie im Steinbruch gearbeitet, er war Rhetoriker! Er hat vor 10 000 Jahren zum Beispiel den Whataboutism erfunden und zu seiner Losung erhoben: »Ja, aber … aber du!«

Alexander Grupe

 Treehuggers

Bei aller Liebe zum Veganismus: Plant Parenthood geht mir zu weit.

Sebastian Maschuw

 Europa aphrodisiakt zurück

Wenn es hierzulande etwas im Überfluss gibt, dann verkalkte Senioren und hölzerne Greise. Warum also nicht etwas Sinnvolles mit ihnen anfangen, sie zu Pulver zerreiben und in China an Tiger gegen Schlaffheit der Genitalien verkaufen?

Theobald Fuchs

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

  • 13.04.:

    HR2 Kultur über eine TITANIC-Lesung mit Katinka Buddenkotte im Club Voltaire.

Titanic unterwegs
10.09.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Stargast Miriam Wurster
13.09.2024 Stade, Schwedenspeicher Ella Carina Werner
14.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Bernd Pfarr: »Knochenzart«
16.09.2024 Wiedensahl, Wilhelm-Busch-Geburtshaus Hilke Raddatz mit Tillmann Prüfer