Newsticker

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

XVII
von Moritz Hürtgen

17 Jahre muß ich schon
17 Jahre Leiden.
17 Jahre ­– jetzt der Lohn:
Doris läßt sich scheiden.

17 Jahre Agonie,
17 Jahre warten.
17 Jahre liebte sie
ihren Demokarten.

17 Jahre harr' ich ihr
18 will ich flehen:
19 Jahre soll sie mir
nun den Köpf verdrehen.

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Vier vromme VVünsche

von Moritz Hürtgen

Ich wünscht, es käm der Spanier
im Bund mit dem Franzos:
Die nähmen sich den Westen –
ei, fänd ich das famos.

Ich wünscht, auch aus Italien
käm mit den Griechen bald
ein Heer, das nähm den Süden
recht eilig in Gewalt.

Ich wünscht, es kämen nächtens
ein Pole und ein Tschech,
zu teilen sich den Osten –
es wär mehr Glück als Pech.

Ich wünscht zuletzt, die Dänen
kämen mit tausend Mann
aus Schweden in den Norden.
Tags drauf geschähe dann...

Eins: Schauprozeß für Merkel.
Zwei: Bankenturm im Brand.
Drei: Umbenennung Deutschlands –
Viereurozonenland.

Nur diese Kategorie anzeigen:LyrikNur diese Kategorie anzeigen:Das Gedicht zum Feiertag Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Gedicht zum Feiertag

Heute: Heilige Drei Könige
von Moritz Hürtgen

Die Heiligen Drei Könige –
was sie uns noch bedeuten,
da ist nichts zu beschönigen,
so denken Menschen heute:

„Ach Gott, das Weihnachtsfest ist um,
Herr Jesus längst geboren;
jetzt kritzeln die drei Caspar rum
an unsern Tür’n und Toren.

Ihr C plus M plus B, und dann
der Sterngesang am Morgen!
Herrje! Die täten gut daran,
den Christbaum zu entsorgen.“

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Wolf Biermann am Freitag

Ermutigung, Pt. II

Du, laß dich nicht erhärten
in dieser harten Zeit.
Die all zu links sind, jubeln,
schon zählen sie die Rubeln,
doch ich sag dir Bescheid:

Du, tu dich nicht erkälten
in dieser kalten Zeit.
Sie bieten rote Schäle,
doch was ich dir befähle:
Lehn ab, auch wenn es schneit.

Du, laß dich nicht verpesten
in dieser besten Zeit:
Ich habe eine Waffe,
mit der ich sie wegraffe,
so werden sie entzweit:

Ich schlitze damit Drachen
und zupfe dann die Sait’;
die all zu lang sind, brechen;
die all zu spitz sind, stechen –
o Fingernagel, schneid’!

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Das Lyrik-Eckchen

Beachten Sie am Schluß die letzte Zeile
von Gunnar Homann

Liebe Leser, liebe Welt
Diese Verse eines Meisters
Stünden hier nicht ohne Geld
Eines Finanzdienstleisters

Ihre Botschaft ist gar nichts
nur die eine ziemlich blasse
Eine Zeile dies Gedichts
Sponsert Ihre Ortssparkasse

Nur diese Kategorie anzeigen:Lyrik Eintrag teilenEintrag per Email versenden Mit Facebook-Freunden teilen Twittern mit Google+ teilen

Helmut Kohl am Montag


(FAS, 2.11.2014)

Wenn ich noch heute Kanzler wär'
dann wär der Russ' befriedet.
Zur Pflugschar schmölze sein Gewehr,
da es der Kohl gebietet.

Wär' ich noch Kanzler, das wär was!
Dann würdet ihr frohlocken!
Dann würden zwischen Memel, Maas,
nur Millionäre hocken.

Wär' ich noch Kanzler - ach, ein Traum! -,
wär' Schluß mit allen Krisen!
Dann würd' im Zehenzwischenraum
ein Rosengarten sprießen.

Könnt' ich noch heute Kanzler sein,
dann wär' der Wind ein and'rer!
Er wehte warm zu Euch vom Rhein,
denn aus mir selbst, da stammt' er!

Doch weil ich nicht mehr Kanzler bin
(ich werd's auch nicht mehr werden),
könnt ihr von mir aus fürderhin
in Todesqualen sterben…

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Chapeau, »Kicker«!

Die schwierige Trainersuche des FC Bayern sprachlich angemessen abzubilden, ist sicher auch keine leichte Aufgabe. Doch die von Dir entdeckte Lösung: »Jetzt, nachdem auch mit dem aktuellen Cheftrainer keine Einigung gefunden werden konnte, stehen Max Eberl und Christoph Freund nicht nur mit dem Rücken zur Wand. Es gibt eigentlich gar keine Wand mehr« überzeugt gerade im Kafka-Jahr.

Zumindest Titanic

 Die Frage, »Spiegel«,

»Wer ist Nemo?«, die Du im Anschluss an den Eurovision Song Contest auf einem Sharepic verbreitetest, können wir Dir beantworten: ein Niemand.

Also kümmere Dich nicht weiter drum, rät Dir

Deine Titanic

 Byung-Chul Han!

Gern lasen wir in den letzten Jahren Ihre kritisch-theoretischen Bändchen über die »Müdigkeitsgesellschaft« und die »Transparenzgesellschaft« und hielten jetzt die vierte (!), 2022 erschienene Auflage Ihrer »Palliativgesellschaft« in den Händen, allwo Sie, der Sie natürlich Adornos Wort kennen, dass auf dem Grunde der herrschenden Gesundheit der Tod liege, vor einer Hygienediktatur warnten: »Die Quarantäne ist eine virale Variante des Lagers, in dem das nackte Leben herrscht. Das neoliberale Arbeitslager in Zeiten der Pandemie heißt ›Home-Office‹. Nur die Ideologie der Gesundheit und die paradoxe Freiheit der Selbstausbeutung unterscheiden es vom Arbeitslager des despotischen Regimes«, außerdem der Kaffee-Vollautomat, schnelles Internet und ein weiches Bett, die Plattensammlung und der volle Kühl-, Kleider- und Schuhschrank sowie der Lesesessel, in dem sich dann erfahren lässt, dass es im Gulag wenigstens keine Ideologie der Gesundheit gibt.

Könnte Nawalny es bestätigen, er tät’s!

Darauf noch einen Macchiato: Titanic

 Gurr-gurr, Limburger/innen!

Im Rahmen eines Bürgerentscheides habt Ihr für das Töten von Tauben in Eurem Stadtgebiet gestimmt. Die Vögel sollen durch Genickbruch abgemurkst werden. Wir wüssten nun noch gerne, ob diese Hinrichtungen öffentlich abgehalten werden. Und können die Moribunden Kirchenasyl in Eurem Dom bekommen? Oder gibt das Bistum dieser Hexenjagd seinen Segen?

Fragt die Rattenfängerin der Lüfte Titanic

 Clever, Jürgen Kaube (»FAZ«)!

Kein Wunder, dass die Ampel bei der Europawahl so abgeschmiert ist, denn »in vielen Schulen und Innenstädten wird über die drastischen Missstände euphemistisch hinweggelogen«.

Und in anderen eben nicht. Das hat den Vorteil, dass sich der Satz, in vielen Schulen und Innenstädten werde über die drastischen Missstände (Ausländer/innen) euphemistisch hinweggelogen, schwer beweisen lässt. Und ist das dann nicht ebenfalls »eine Wirklichkeitsverweigerung« von der Sorte, die »nicht zu einer Abnahme des fatalen Gefallens an den Populisten geführt« hat? Weil den verlogenen Intellekt und die verjudete Innenstadt zu verachten halt seit je zu deren Repertoire gehört?

Fragt allgemein aus Frankfurt Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unterirdischer Anlagetipp

Viele Vermögende kaufen Gold oder Kunstwerke, um ihren Reichtum gegen Inflation etc. abzusichern. Dabei gäbe es Investments, die wahrlich auf die Ewigkeit verweisen: Reliquien. Reliquien wären Finanzprodukte mit Hand und Fuß, die nicht nur die Überreste der Heiligen, sondern auch das eigene Kapital konservierten. Einen Namen gäbe es auch schon für diese geniale Anlageoption: »Krypta-Währung«.

Jürgen Miedl

 Helmut Kohls Erbe

Endlich beginnen auch in unserem Viertel die Bauarbeiten für den Glasfaseranschluss. Bis es soweit ist, lässt die Leis ung des urzeitlich n Kupfe k bels a l rdi gs m hr de n je z wü sc n übr

Teresa Habild

 Beim Marktstand mit dem schlechten Verkäufer

»Entschuldigung, dürfte ich die zwei Gurken da hinten links haben und drei kleine Äpfel?«

»Nein!«

Laura Brinkmann

 Große Schmerzen

Nachdem ich in den letzten Wochen für eine Hausarbeit historische Handschriften aufarbeiten musste, kann ich kleine Schnörkelschriften echt nicht mehr sehen. Ich habe ganz offensichtlich einen Minuskelkater.

Karl Franz

 Im Rahmen

meiner Arbeit als Psychiater musste ich einmal eine Dame untersuchen, die leider dement, aber dennoch sehr feinsinnig und geistreich war. Ich überprüfte standardmäßig die örtliche Orientierung und fragte, in welchem Land wir seien. Sie spekulierte, es könne Island sein, musste aber einräumen, dass sie es nicht wisse. »Kennen Sie denn die Stadt?« versuchte ich es mit der nächstkleineren Kategorie.

Da schaute sie mich an und sagte: »Hören Sie mal, junger Mann, wenn ich noch nicht mal weiß, in welchem Land wir uns befinden, werde ich die Stadt ja wohl erst recht nicht wissen!«

Robert Friedrich von Cube

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
29.06.2024 Aschaffenburg, Kunstgarage Thomas Gsella
02.07.2024 München, Astor Kino Filmpremiere »Hallo Spencer – der Film«
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner