Newsticker

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Gsellas EM-Studio

Ethisches zum Halbfinale

In dem Fall, daß wir gewönnen,
Sollten wir den Sieg geschwind
Jenen Spielern nicht nur gönnen,
die erschöpft UND traurig sind,
Weil sie nicht wie wir gewannen,
Sondern, wegen uns! verloren
Nach dem Abpfiff stumm von dannen
Ziehen mit verheulten "Ohren" –

Wahrlich nicht nur gönnen: schenken
Sollten wir den Sieg daher!
Diesen Mist. Ja was?! Zum Henken!
Bitte? – Henker. Danke sehr.
Fußball: Scheißdreck! Bah! Zum Kotzen!
Andrerseits: soo schön! Sooo schön!
Sieg verschenken?! Selber motzen?
Was ein Quatsch! Behalten den!
Italia, mußt heimwärts gehn,
Hahahaha, oléoléolololéloléoléo!!!!!

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Homann am Donnerstag

Die Gedanken des Generals nach Besuch von Präsident Gauck bei der Führungsakademie der Bundeswehr
Eine Kurzrevue

(Vorspiel)
"Präsident!" – "Mon general?"
"So, dann hören Sie jetzt mal:
Sie müssen etwas Nettes sagen,
wie sehr sich die Soldaten plagen!"
"Jawoll, Major, das will ich machen."
"Dann packen Sie jetzt Ihre Siebensachen!"

(Gauck ab, General schreitet umher, nachdenklich)

Mancher stirbt, noch nicht sehr alt
Grad wie ein Baum im Regenwald.
Manches wächst, rankt und gedeiht
Zum Beispiel Unzufriedenheit
Manchem tun wir noch mal begegnen:
Pastoren, die Kanonen segnen.

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Gsellas EM-Studio

Heute gegen Holland
oder
Traum eines deutschen Fußballidioten

Strafstoß. Arjen Robben schießt –
nein, er tritt haarscharf daneben.
Laut sein Fluch: "Verdammter Mist!"
Aber Gott, das soll es geben.
Wieder läuft er an, doch wieder
bleibt der Ball da, wo er ist.
Robben hockt sich langsam nieder
und flucht wieder: "So ein Mist."

Dritter Anlauf. Und vor Schreck
wird das Publikum ganz stumm:
Kurz vorm Schuß rutscht Robben weg
und fällt lauthals fluchend um.
Arjen Robben liebt den Fall nicht.
Wütend rennt er wieder los,
doch er trifft … er trifft den Ball nicht!
Imposant sein Fluchausstoß.

Aber Robben gibt nicht auf,
denn er will’s noch mal versuchen.
Fünfter Anlauf, und kurz drauf
hört man ihn sehr lauthals fluchen.
Später rennt er mit Gezeter
auf den Ball zu und verfehlt
ihn um achtzig Zentimeter.
Folgen Flüche ungezählt –

dann der Anlauf Nummer sieben:
Jener Ball ist, wo er war,
auch in diesem Fall geblieben.
Robben flucht mit Haut und Haar,
flucht mit Macht und nimmt, o Graus,
nun zum Schießen seinen Linken,
läuft mit rechts an und rutscht aus,
würde gern im Platz versinken,

aber läuft doch wieder an,
trifft den Ball und hat kein Glück:
Latte, Pfosten, Latte, dann
Pfosten, Latte und zurück
an den Pfosten, wonach Neuer
ihn entgegennimmt und lacht.
Robbens Schrei ist ungeheuer.
Davon bin ich aufgewacht.

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Gsellas EM-Studio

Rußland – Tschechien 4:1
oder
Des Oktober eingedenk

Wie leicht das war für diese starken freien
Proletes voller Kraft! Und voller Geist und Lust!
O Stalins Enkel! O welch ein Gedeihen!
Und endlich ward der rote Fußball sich bewußt

In einer Schlacht wie jener aller Schlachten
Blutstolze Mutter, die den Zweiten Krieg beschloß.
Erst Hitler, nun die Tschechen! Und wir lachten,
Als sie Genosse Pawljutschenko kniewärts schoß.

Man träumt' sich an die Stelle jenes Balles,
Den solch olympisch helles Freudenspiel bezwingt.
Allein im Kommunismus bist Du alles:
Im Kollektiv, das Dich zur höchsten Blüte bringt.

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Friedensbewegung an Fronleichnam

Exportweltmeister

Teens, die morgens wohlbehütet in Stuttgarter Schulen sitzen,
kleine Racker, die in Kongo lachend durch die Gegend flitzen,

alte Herren, die in Bagdad plauschend ihre Pfeife paffen,
dicke Muttis, die im Gazastreifen aus dem Fenster gaffen,

junge Liebe, die so zärtlich in Somalia sich findet,
beste Freunde, die in Tibet Spaß am Bergsteigen verbindet –

um nicht drumherum zu reden:
Deutsche Waffen kriegen jeden.

Fiese Säcke, die mit Knarren schamlos nach Profiten gieren,
KanzlerInnen, die nicht zögern, diesen Dreck zu exportieren,

richten leider, leider nicht
deutsche Waffen gegen sich.

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Ein Morgen mit Günter Grass

Frühstücks Schande
(Garantiert ohne Reim & Versmaß!)


Dem Chaos nah, weil dem Mund nicht gerecht,
bist fern Du dem Gericht, das Aroma dir lieh.

Was so hungrig gesucht, finde ich nicht,
der ganze Morgen ist Schrott und ruiniert.

Ungenutzt in den Kühlschrank gestellt, leidet ein Schmaus,
dessen Ursprung zu suchen uns Redensart war.

Göttlicher Gaumenkitzel, dessen Reste
stets wohlduftend meinen Schnauzbart schmücken: Wo ist er heute?

Rechtlose Speise, durch deren Entbehrung
mein Gürtel sich enger und enger schmiegt.

Sauf endlich, sauf! schreit mir mein Altenpfleger,
doch zornig gebe ich den O-Saft randvoll zurück.

Verflucht seien Toast, Marmelade und Götter-
speise, auch Schwarzbrot kann ich nicht leiden.

Geschmacklich verkümmern wirst du ohne das Ei,
dessen Geschmack dich, Frühstück, ausmachte.

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Steinbrück am Donnerstag

Grauer Star

Muß der gute Mann gleich nießen
Oder blendet ihn das Licht?
Kann er nur ein Auge schließen?
Lähmt ein Anfall sein Gesicht?

Ist der Kerl einfach besoffen?
Schielte er denn schon als Kind?
Bleibt sein linkes immer offen
Und sein rechtes ewig blind?

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gurr-gurr, Limburger/innen!

Im Rahmen eines Bürgerentscheides habt Ihr für das Töten von Tauben in Eurem Stadtgebiet gestimmt. Die Vögel sollen durch Genickbruch abgemurkst werden. Wir wüssten nun noch gerne, ob diese Hinrichtungen öffentlich abgehalten werden. Und können die Moribunden Kirchenasyl in Eurem Dom bekommen? Oder gibt das Bistum dieser Hexenjagd seinen Segen?

Fragt die Rattenfängerin der Lüfte Titanic

 Soso, Hendrik Wüst (CDU)!

Nachdem Kanzler Scholz angeregt hatte, Schwerverbrecher/innen auch nach Afghanistan abzuschieben, forderten Sie die Bundesregierung dazu auf, »in den sauren Apfel zu beißen« und baldigst mit den Taliban Kontakt aufzunehmen.

Smarter Move! Spitzen Sie also doch auf eine Kanzlerkandidatur? Stellen Sie sich vor, wie Scholz persönlich bei den Taliban vorspricht und wegen irgendeines kulturellen Fauxpas (Liedchen gepfiffen, Gattin nicht ausgepeitscht, Lyonerstückchen im Mundwinkel) ein Weilchen länger als geplant bei seinen Verhandlungspartnern bleiben darf? Und nur stückchenweise in seine Heimat entlassen wird? Wir möchten Ihnen aber natürlich keine gewissenlosen Gedanken unterstellen (außer jenen, Menschen einem islamistischen Folterregime überantworten zu wollen)!

Würde ungeachtet der Partei alle politischen Wüstlinge in die Wüste schicken: Titanic

 Easy, »Funk«!

In einem Instagram-Post zu den hohen Beliebtheitswerten der AfD unter Jugendlichen bringst Du es auf Deine gewohnt reflektierte Art auf den Punkt: »Manche jungen Leute haben sehr viel Angst vor Rechtsextremismus. Und gleichzeitig: Manche jungen Leute machen sich Sorgen vor einer ungebremsten Zuwanderung. Das heißt: Junge Menschen sind unterschiedlich. Manche sind eher links. Manche eher rechts. Surprised Pikachu Face.«

Und das muss man ja auch gar nicht immer gleich bewerten, sondern kann es erst mal einfach wertfrei wahrnehmen und anerkennen. Denn Menschen sind halt unterschiedlich und ihre Wahrnehmungen auch. Und es ist, nur so als Beispiel, genauso valide und gut, zu sagen, dass Funk eine wichtige Säule der demokratisch-freiheitlichen Meinungsbildung ist, wie die Aussage zu treffen, dass bei Dir ausschließlich jämmerlicher Arschkotzcontent produziert wird, den niemand braucht, weil die Leute, für die diese Posts gemacht sind, gar nicht existieren können, da sie einfach zu blöd zum Leben wären. Haben wir das richtig verstanden?

Fragendes Pikachu Face von Titanic

 Jawoll, Ijoma Mangold!

Jawoll, Ijoma Mangold!

Im Zeit-Feuilleton sinnieren Sie ausführlich über die Verbissenheit, mit der politische Debatten mittlerweile geführt werden, und darüber, wie Humor und Heiterkeit gegen diese helfen können.

Ihren Essay schließen Sie mit der Feststellung, »dass Demokratie nicht mehr als funktionales Rollenspiel begriffen wird, dessen primärer Zweck es ist, einen zivilen Machtwechsel herbeizuführen, sondern als Kampf um Leben und Tod. Vielleicht sollten wir uns öfter Perücken aufsetzen? Selbstironie ist nämlich die beste Form der Gewaltenteilung und könnte die Politik davor retten, sich im Stellungskrieg einzubunkern.«

Manch eine/r mag sich fragen, was zur Hölle Sie hier sagen wollen. Doch unsereins erkennt sogleich, was Sie beabsichtigen: Ihr Text soll nicht nur ein Appell gegen den heiligen Ernst und die Verbissenheit in der Politik sein, sondern diesen auch direkt etwas entgegensetzen, nämlich Nonsens! Als Fachleuten fällt uns das sofort auf.

Lupft die Perücke zum Gruß: Titanic

 Du, Mey & Edlich,

preist ein sommerlich überteuertes Leinenhemd mit den Worten an: »Stellt bei Hitze keine Fragen.« Und bei Kälte? Wispert es da herbstlich aus der Achsel: »Könnte mal bitte jemand das Fenster schließen?« oder »Warum macht die Knopfleiste nicht einfach ihren Job, die faule Sau?« Wäre für uns das ganze Jahr ein Kaufargument!

Deine Modeflüster/innen von der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Ungelogen

Allen, die nicht gut lügen können, aber mal einen freien Tag brauchen, sei folgendes Vorgehen empfohlen: Morgens beim Arbeitgeber anrufen und sich krankmelden mit der absolut wahrheitsgemäßen Begründung: »Ich habe Schwindelgefühle.«

Steffen Brück

 Beim Marktstand mit dem schlechten Verkäufer

»Entschuldigung, dürfte ich die zwei Gurken da hinten links haben und drei kleine Äpfel?«

»Nein!«

Laura Brinkmann

 Vorteil Mensch

In der Süddeutschen lese ich »Scholz will sich einschalten« und denke: Das kann die Künstliche Intelligenz noch nicht.

Jürgen Simon

 Aufschieberitis

Ich schiebe alles gern auf, inzwischen sogar Erkrankungen: Der Nephrologe zeigte sich höchst erstaunt, wie lange ich schon an einer behandlungsbedürftigen Nierenbeckenentzündung laboriert haben musste, bis diese sich schließlich schmerzhaft bemerkbar gemacht und mich zu ihm geführt hatte. Wahrscheinlich leide ich an Prokrastinieren.

Thorsten Mausehund

 Klare Empfehlung

Dank der Paarberatung gelang es uns, unsere Beziehung gemeinsam sanft und behutsam in die Tonne zu legen anstatt zu kloppen.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
02.07.2024 München, Astor Kino Filmpremiere »Hallo Spencer – der Film«
17.07.2024 Singen, Gems Thomas Gsella
19.07.2024 Hohwacht, Sirenen-Festival Ella Carina Werner
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler