Wir haben jetzt herausgefunden: In Syrjen wird das Volk geschunden. Mehr als zwanzig Folterarten kann der Häftling dort erwarten: Haare ziepen, Füße brechen, Hände fesseln, Augen stechen, Peitschenhiebe, Kabelschläge, Schlafentzug, E-Plus-Verträge, Dunkelkammer, keine Kissen, Nippel zwicken, Mutter dissen, Schienbein treten, Nase reiben, nach dem Sex nicht liegenbleiben, Scheinhinrichtung, Arsch versohlen, Kerner/Beckmann/Rados holen, Menschen necken, Tiere quälen, Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen –
Was hat in diesen düst'ren Tagen der Westen dem Assad zu sagen?
In dem Fall, daß wir gewönnen, Sollten wir den Sieg geschwind Jenen Spielern nicht nur gönnen, die erschöpft UND traurig sind, Weil sie nicht wie wir gewannen, Sondern, wegen uns! verloren Nach dem Abpfiff stumm von dannen Ziehen mit verheulten "Ohren" –
Wahrlich nicht nur gönnen: schenken Sollten wir den Sieg daher! Diesen Mist. Ja was?! Zum Henken! Bitte? – Henker. Danke sehr. Fußball: Scheißdreck! Bah! Zum Kotzen! Andrerseits: soo schön! Sooo schön! Sieg verschenken?! Selber motzen? Was ein Quatsch! Behalten den! Italia, mußt heimwärts gehn, Hahahaha, oléoléolololéloléoléo!!!!!
Die Gedanken des Generals nach Besuch von Präsident Gauck bei der Führungsakademie der Bundeswehr Eine Kurzrevue
(Vorspiel) "Präsident!" – "Mon general?" "So, dann hören Sie jetzt mal: Sie müssen etwas Nettes sagen, wie sehr sich die Soldaten plagen!" "Jawoll, Major, das will ich machen." "Dann packen Sie jetzt Ihre Siebensachen!"
(Gauck ab, General schreitet umher, nachdenklich)
Mancher stirbt, noch nicht sehr alt Grad wie ein Baum im Regenwald. Manches wächst, rankt und gedeiht Zum Beispiel Unzufriedenheit Manchem tun wir noch mal begegnen: Pastoren, die Kanonen segnen.
Heute gegen Holland oder Traum eines deutschen Fußballidioten
Strafstoß. Arjen Robben schießt – nein, er tritt haarscharf daneben. Laut sein Fluch: "Verdammter Mist!" Aber Gott, das soll es geben. Wieder läuft er an, doch wieder bleibt der Ball da, wo er ist. Robben hockt sich langsam nieder und flucht wieder: "So ein Mist."
Dritter Anlauf. Und vor Schreck wird das Publikum ganz stumm: Kurz vorm Schuß rutscht Robben weg und fällt lauthals fluchend um. Arjen Robben liebt den Fall nicht. Wütend rennt er wieder los, doch er trifft … er trifft den Ball nicht! Imposant sein Fluchausstoß.
Aber Robben gibt nicht auf, denn er will’s noch mal versuchen. Fünfter Anlauf, und kurz drauf hört man ihn sehr lauthals fluchen. Später rennt er mit Gezeter auf den Ball zu und verfehlt ihn um achtzig Zentimeter. Folgen Flüche ungezählt –
dann der Anlauf Nummer sieben: Jener Ball ist, wo er war, auch in diesem Fall geblieben. Robben flucht mit Haut und Haar, flucht mit Macht und nimmt, o Graus, nun zum Schießen seinen Linken, läuft mit rechts an und rutscht aus, würde gern im Platz versinken,
aber läuft doch wieder an, trifft den Ball und hat kein Glück: Latte, Pfosten, Latte, dann Pfosten, Latte und zurück an den Pfosten, wonach Neuer ihn entgegennimmt und lacht. Robbens Schrei ist ungeheuer. Davon bin ich aufgewacht.
Rußland – Tschechien 4:1 oder Des Oktober eingedenk
Wie leicht das war für diese starken freien Proletes voller Kraft! Und voller Geist und Lust! O Stalins Enkel! O welch ein Gedeihen! Und endlich ward der rote Fußball sich bewußt
In einer Schlacht wie jener aller Schlachten Blutstolze Mutter, die den Zweiten Krieg beschloß. Erst Hitler, nun die Tschechen! Und wir lachten, Als sie Genosse Pawljutschenko kniewärts schoß.
Man träumt' sich an die Stelle jenes Balles, Den solch olympisch helles Freudenspiel bezwingt. Allein im Kommunismus bist Du alles: Im Kollektiv, das Dich zur höchsten Blüte bringt.
so bescheuert verwendest, werden wir von Deiner Zeit als Fußball-Co-Kommentator bei RTL in unangenehmer Erinnerung behalten.
»Das muss anders gespielt werden! Du musst den Spieler in die Zone bringen.« – »Das zeichnet eine gute Mannschaft eben aus – dann lässt du dich besser fallen.« – »Gegen den Ball ist da kein Abnehmer, und das spürst du natürlich auch.« – »… und dann bist du in einer Situation, wo es gelb bis rot wird.« – »Dann hast du noch drei zentrale Mittelfeldspieler, das reicht dann mal nicht.« – »Du brauchst jetzt zwei Spieler, die noch frisch sind.« – »Es ist ein K.-o.-Spiel! Du hast nur noch 20 Minuten!« – »Einfach mal durchstecken! Jetzt kannst du eins gegen eins gehen!«
Eben nicht. Weil wenn’s ganz unerträglich wird, kannst Du natürlich den Ton abschalten.
Brauchst Du aber nicht mehr. Jetzt ist es ja vorbei. Und Du liest wieder Titanic
Heda, »FAZ«
»Schlechte Politik verhindert Fortschritt« – das stimmt. Aber ist das nicht haargenau die Politik, für die Du immer trommelst?
Fragt schlecht und recht Titanic
Rechtzeitig zur Urlaubsartikelsaison, »Spiegel«,
lesen wir in Deinem Urlaubsartikel »Entzauberte Idylle« die Behauptung: »In den Ferien wollen wir doch alle nur eins: Aperol Spritz und endlich mal in Ruhe lesen.«
Das können wir natürlich sehr gut verstehen. Wir wollen in den Ferien auch nur eins: 1. eine eigene Softeismaschine auf dem Balkon, 2. einen Jacuzzi im Wohnzimmer, 3. eine Strandbar auf dem Balkon, 4. einen Balkon.
Deine Urlaubsmathematiker/innen von Titanic
Mmmmmh, Iglo-Freibad-Pommes!
Ihr seid ein neues Tiefkühlprodukt, das in diesem Sommer vom grassierenden Retro- und Nostalgietrend profitieren möchte. Daher seid Ihr derzeit auf den großen Plakatwänden im Stadtbild vertreten, und zwar garniert mit dem knusprigen Claim: »Das schmeckt nach hitzefrei«.
Aber schmeckt Ihr, wenn wir uns recht erinnern, nicht ebenfalls nach einem kräftigen Hauch von Chlor, nach einem tüchtigen Spritzer Sonnenmilch und vor allem: nach den Gehwegplatten aus Beton und der vertrockneten Liegewiese, auf welchen Ihr regelmäßig zu Matsch getreten werdet?
In jedem Fall bleibt es Euch weiterhin verboten, vom Beckenrand zu springen, schimpft Eure Bademeisterin Titanic
Etwas unklar, mallorquinische Demonstrant/innen,
war uns, warum wir Euch bei den Demos gegen den Massentourismus immer wieder palästinensische Flaggen schwenken sehen. Wir haben lange darüber nachgedacht, welchen logischen Zusammenhang es zwischen dem Nahostkonflikt und Eurem Anliegen geben könnte, bis es uns einfiel: Na klar, Ihr macht Euch sicherlich stark für eine Zwei-Staaten-Lösung, bei der der S’Arenal-Streifen und das West-Malleland abgeteilt werden und der Rest der Insel Euch gehört.
Drücken die diplomatischen Daumen: Eure Friedenstauben von Titanic
Nach meinem Urlaub in Holstein möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für die oft zu Unrecht belächelte Ostsee brechen. Jene, so heißt es, sei eigentlich gar kein richtiges Meer und habe ihre unwürdige Existenz bloß einer brackigen XXL-Schmelzwasserpfütze zu verdanken. Wellen und Brandung seien lächerlich, die Strände mickrig und das Leben unter Wasser mit der Artenvielfalt in einem Löschtümpel vergleichbar. Außerdem habe ein Gewässer, in das man vierhundert Meter hineinschwimmen und danach selbst als Siebenjähriger noch bequem stehen könne, das Prädikat »maritim« schlicht nicht verdient. Vorurteile, die ich nur zu gerne mit fantastischen Bildern und spektakulären Videos widerlegen würde. Doch daraus wird dieses Mal nichts. Leider habe ich meine kompletten Küsten-Campingferien aus Versehen im »Freibad am Kleinen Dieksee« verbracht und den Unterschied erst zu spät bemerkt!
Patric Hemgesberg
Aus einer Todesanzeige
»Wer sie kannte, weiß was wir verloren haben.« Die Kommasetzung bei Relativsätzen.
Frank Jakubzik
Schierlingsbücher
Kaum jemand erinnert sich an das allererste selbstgelesene Buch. War es »Wo die wilden Kerle wohnen« oder doch Grimms Märchen? Schade, denke ich mir. Es könnte eine Wegmarke in die wunderbare Welt der Bibliophilie sein. In meiner Erinnerung wabert stattdessen leider nur ein unförmiger Brei aus Pixibüchern. Diesen Fehler möchte ich am Ende meines Leselebens nicht noch einmal machen. Und habe mir das Buch »Essbare Wildpflanzen« bestellt.
Teresa Habild
Unwirtliche Orte …
… sind die ohne Kneipe.
Günter Flott
Abschied
Juckeljuckeljuckel, Das Meer liegt hinterm Buckel, Dort vorne, da ist Dover, Da ist die Reise over.