Newsticker

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Human Rights Watch am Donnerstag

Wir haben jetzt herausgefunden:
In Syrjen wird das Volk geschunden.
Mehr als zwanzig Folterarten
kann der Häftling dort erwarten:
Haare ziepen, Füße brechen,
Hände fesseln, Augen stechen,
Peitschenhiebe, Kabelschläge,
Schlafentzug, E-Plus-Verträge,
Dunkelkammer, keine Kissen,
Nippel zwicken, Mutter dissen,
Schienbein treten, Nase reiben,
nach dem Sex nicht liegenbleiben,
Scheinhinrichtung, Arsch versohlen,
Kerner/Beckmann/Rados holen,
Menschen necken, Tiere quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen –

Was hat in diesen düst'ren Tagen
der Westen dem Assad zu sagen?

"Zwanzig Foltermethoden? Anfänger!"

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Tietze am Donnerstag

Gedicht, das unter die Vorhaut geht

In manchen Religionen wird
Der Knaben Glied beschnitten
"So nicht!" las ein Gericht in Köln
Den Schnibblern die Leviten:

"Die Schneiderei tut mächtig weh
Ist nicht des Kind's Entscheidung!"
Und außerdem verkleinert sie
Den Grund zur Penisneidung

Denn Jungens haben Penisse
Und Mädchen haben Scheiden
Ganz gleich, was welcher Herrgott sagt
Man soll da nichts beschneiden

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Gsellas EM-Studio

Ethisches zum Halbfinale

In dem Fall, daß wir gewönnen,
Sollten wir den Sieg geschwind
Jenen Spielern nicht nur gönnen,
die erschöpft UND traurig sind,
Weil sie nicht wie wir gewannen,
Sondern, wegen uns! verloren
Nach dem Abpfiff stumm von dannen
Ziehen mit verheulten "Ohren" –

Wahrlich nicht nur gönnen: schenken
Sollten wir den Sieg daher!
Diesen Mist. Ja was?! Zum Henken!
Bitte? – Henker. Danke sehr.
Fußball: Scheißdreck! Bah! Zum Kotzen!
Andrerseits: soo schön! Sooo schön!
Sieg verschenken?! Selber motzen?
Was ein Quatsch! Behalten den!
Italia, mußt heimwärts gehn,
Hahahaha, oléoléolololéloléoléo!!!!!

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Homann am Donnerstag

Die Gedanken des Generals nach Besuch von Präsident Gauck bei der Führungsakademie der Bundeswehr
Eine Kurzrevue

(Vorspiel)
"Präsident!" – "Mon general?"
"So, dann hören Sie jetzt mal:
Sie müssen etwas Nettes sagen,
wie sehr sich die Soldaten plagen!"
"Jawoll, Major, das will ich machen."
"Dann packen Sie jetzt Ihre Siebensachen!"

(Gauck ab, General schreitet umher, nachdenklich)

Mancher stirbt, noch nicht sehr alt
Grad wie ein Baum im Regenwald.
Manches wächst, rankt und gedeiht
Zum Beispiel Unzufriedenheit
Manchem tun wir noch mal begegnen:
Pastoren, die Kanonen segnen.

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Gsellas EM-Studio

Heute gegen Holland
oder
Traum eines deutschen Fußballidioten

Strafstoß. Arjen Robben schießt –
nein, er tritt haarscharf daneben.
Laut sein Fluch: "Verdammter Mist!"
Aber Gott, das soll es geben.
Wieder läuft er an, doch wieder
bleibt der Ball da, wo er ist.
Robben hockt sich langsam nieder
und flucht wieder: "So ein Mist."

Dritter Anlauf. Und vor Schreck
wird das Publikum ganz stumm:
Kurz vorm Schuß rutscht Robben weg
und fällt lauthals fluchend um.
Arjen Robben liebt den Fall nicht.
Wütend rennt er wieder los,
doch er trifft … er trifft den Ball nicht!
Imposant sein Fluchausstoß.

Aber Robben gibt nicht auf,
denn er will’s noch mal versuchen.
Fünfter Anlauf, und kurz drauf
hört man ihn sehr lauthals fluchen.
Später rennt er mit Gezeter
auf den Ball zu und verfehlt
ihn um achtzig Zentimeter.
Folgen Flüche ungezählt –

dann der Anlauf Nummer sieben:
Jener Ball ist, wo er war,
auch in diesem Fall geblieben.
Robben flucht mit Haut und Haar,
flucht mit Macht und nimmt, o Graus,
nun zum Schießen seinen Linken,
läuft mit rechts an und rutscht aus,
würde gern im Platz versinken,

aber läuft doch wieder an,
trifft den Ball und hat kein Glück:
Latte, Pfosten, Latte, dann
Pfosten, Latte und zurück
an den Pfosten, wonach Neuer
ihn entgegennimmt und lacht.
Robbens Schrei ist ungeheuer.
Davon bin ich aufgewacht.

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Gsellas EM-Studio

Rußland – Tschechien 4:1
oder
Des Oktober eingedenk

Wie leicht das war für diese starken freien
Proletes voller Kraft! Und voller Geist und Lust!
O Stalins Enkel! O welch ein Gedeihen!
Und endlich ward der rote Fußball sich bewußt

In einer Schlacht wie jener aller Schlachten
Blutstolze Mutter, die den Zweiten Krieg beschloß.
Erst Hitler, nun die Tschechen! Und wir lachten,
Als sie Genosse Pawljutschenko kniewärts schoß.

Man träumt' sich an die Stelle jenes Balles,
Den solch olympisch helles Freudenspiel bezwingt.
Allein im Kommunismus bist Du alles:
Im Kollektiv, das Dich zur höchsten Blüte bringt.

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Friedensbewegung an Fronleichnam

Exportweltmeister

Teens, die morgens wohlbehütet in Stuttgarter Schulen sitzen,
kleine Racker, die in Kongo lachend durch die Gegend flitzen,

alte Herren, die in Bagdad plauschend ihre Pfeife paffen,
dicke Muttis, die im Gazastreifen aus dem Fenster gaffen,

junge Liebe, die so zärtlich in Somalia sich findet,
beste Freunde, die in Tibet Spaß am Bergsteigen verbindet –

um nicht drumherum zu reden:
Deutsche Waffen kriegen jeden.

Fiese Säcke, die mit Knarren schamlos nach Profiten gieren,
KanzlerInnen, die nicht zögern, diesen Dreck zu exportieren,

richten leider, leider nicht
deutsche Waffen gegen sich.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Kann es sein, Tod,

dass Du, so wie alle anderen in der Handwerksbranche auch, mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hast? Und dass Du deshalb Auszubildende akzeptieren musst, die schon bei den Basiskompetenzen wie Lesen Defizite aufweisen?

Oder hast Du, der Seniorchef höchstpersönlich und wieder zu eitel, eine Brille aufzusetzen, am 11. August beim gerade mal 74 Jahre alten Kabarettisten Richard Rogler angeklopft? Nur, um dann einen Tag später, nachdem Dir der Fehler aufgefallen war, beim 91jährigen Bauunternehmer und Opernballbesucher Richard Lugner vorbeizuschauen?

Antwort bitte ausschließlich schriftlich oder fernmündlich an Titanic

 Eine Frage, »Welt«-Newsletter …

Du informiertest Deine Abonnent/innen mit folgenden Worten über die Situation nach dem Hoteleinsturz in Kröv: »Bisher wurden zwei Menschen tot geborgen, weitere konnten verletzt – aber lebend – gerettet werden.« Aber wie viele Menschen wurden denn bitte verletzt, aber leider tot gerettet?

Rätselt knobelnd Titanic

 Hello, tagesschau.de!

All Deinen Leser/innen, die von Tim Walz, der für die US-Demokraten als Vizekandidat in den Wahlkampf ziehen soll, bisher noch nicht allzu viel gehört hatten, wusstest Du doch immerhin zu berichten, er sei ein ehemaliger »Lehrer und gilt als einer, der die einfache Sprache der Menschen spricht«. Und nichts für ungut, tagesschau.de, aber dass ein Kandidat im US-Wahlkampf, ein einstiger Lehrer zudem, Englisch spricht, das haben selbst wir uns schon beinahe gedacht.

Deine einfachen Menschen von Titanic

 Kunststück, »Welt«!

Im Interview mit der Rheinischen Post beschwerte sich Sängerin Cyndi Lauper darüber, dass Frauen ständig auf ihr Alter reduziert würden. Aus diesem Statement hast Du, Welt, nicht nur geschafft, einen ganzen Artikel zu stricken, Du hast auch noch äußerst subtil Deinen eigenen Standpunkt zur Causa klargemacht und Laupers Aussage folgendermaßen zusammengefasst: »Popsängerin Cyndi Lauper hält es für sexistisch, Frauen nach ihrem Alter zu fragen: ›Alter ist eine Kategorie, die benutzt wird, um uns kleinzuhalten‹, sagte die 71jährige.«

Wie clever von Dir! Indem Du das Alter genüsslich anmerkst, hast Du es der meckernden alten Frau aber mal so richtig gezeigt! Andererseits: Es nötig zu haben, aus Interviews anderer Zeitungen Artikel zusammenzukloppen – lässt das nicht Dich und Deinen angeblichen journalistischen Anspruch auch ziemlich alt aussehen?

Fragt Dein greises Kollegium von Titanic

 Rechtzeitig zur Urlaubsartikelsaison, »Spiegel«,

lesen wir in Deinem Urlaubsartikel »Entzauberte Idylle« die Behauptung: »In den Ferien wollen wir doch alle nur eins: Aperol Spritz und endlich mal in Ruhe lesen.«

Das können wir natürlich sehr gut verstehen. Wir wollen in den Ferien auch nur eins: 1. eine eigene Softeismaschine auf dem Balkon, 2. einen Jacuzzi im Wohnzimmer, 3. eine Strandbar auf dem Balkon, 4. einen Balkon.

Deine Urlaubsmathematiker/innen von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 SB-Kassen

Zu den Seligen, die an Selbstbedienungskassen den Laden kaltblütig übervorteilen, gehöre ich nicht. Im Gegenteil, obwohl ich penibel alle Artikel scanne und bezahle, passiere ich die Diebstahlsicherungsanlage am Ausgang immer in der angespannten Erwartung, dass sie Alarm schlagen könnte. Neulich im Discounter kam beim Griff zu einer Eierschachtel eine neue Ungewissheit hinzu: Muss ich die Schachtel vor dem Scannen wie eine professionelle Kassierkraft öffnen, um zu kucken, ob beim Eierkauf alles mit rechten Dingen zugeht?

Andreas Maria Lugauer

 Verdrehte Welt

Vermehrt las ich in letzter Zeit, bei Männern werde die Kombination aus langen Haaren und Dreitagebart als besonders attraktiv wahrgenommen. Da bin ich kurz davor wohl doch wieder falsch abgebogen. Dafür bin ich jetzt stolzer Träger eines langen Bartes und Dreitagehaars.

Dennis Boysen

 Europa aphrodisiakt zurück

Wenn es hierzulande etwas im Überfluss gibt, dann verkalkte Senioren und hölzerne Greise. Warum also nicht etwas Sinnvolles mit ihnen anfangen, sie zu Pulver zerreiben und in China an Tiger gegen Schlaffheit der Genitalien verkaufen?

Theobald Fuchs

 Aus einer Todesanzeige

»Wer sie kannte, weiß was wir verloren haben.« Die Kommasetzung bei Relativsätzen.

Frank Jakubzik

 Schock total

Wenn im Freibad dieser eine sehr alte Rentner, der sich beim Schwimmen kaum fortzubewegen scheint, der bei seinen zeitlupenartigen Zügen lange untertaucht und von dem man dachte, dass er das Becken schon vor langer Zeit verlassen hat, plötzlich direkt vor einem auftaucht.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
Titanic unterwegs
19.09.2024 Berlin, Kulturstall auf dem Gutshof Britz Katharina Greve
19.09.2024 Hamburg, Centralkomitee Hauck & Bauer
24.09.2024 Oldenburg, Jasper-Haus Bernd Eilert
24.09.2024 Stade, Stadeum Hauck & Bauer und Thomas Gsella