Newsticker

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Gsellas EM-Studio

Rußland – Tschechien 4:1
oder
Des Oktober eingedenk

Wie leicht das war für diese starken freien
Proletes voller Kraft! Und voller Geist und Lust!
O Stalins Enkel! O welch ein Gedeihen!
Und endlich ward der rote Fußball sich bewußt

In einer Schlacht wie jener aller Schlachten
Blutstolze Mutter, die den Zweiten Krieg beschloß.
Erst Hitler, nun die Tschechen! Und wir lachten,
Als sie Genosse Pawljutschenko kniewärts schoß.

Man träumt' sich an die Stelle jenes Balles,
Den solch olympisch helles Freudenspiel bezwingt.
Allein im Kommunismus bist Du alles:
Im Kollektiv, das Dich zur höchsten Blüte bringt.

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Friedensbewegung an Fronleichnam

Exportweltmeister

Teens, die morgens wohlbehütet in Stuttgarter Schulen sitzen,
kleine Racker, die in Kongo lachend durch die Gegend flitzen,

alte Herren, die in Bagdad plauschend ihre Pfeife paffen,
dicke Muttis, die im Gazastreifen aus dem Fenster gaffen,

junge Liebe, die so zärtlich in Somalia sich findet,
beste Freunde, die in Tibet Spaß am Bergsteigen verbindet –

um nicht drumherum zu reden:
Deutsche Waffen kriegen jeden.

Fiese Säcke, die mit Knarren schamlos nach Profiten gieren,
KanzlerInnen, die nicht zögern, diesen Dreck zu exportieren,

richten leider, leider nicht
deutsche Waffen gegen sich.

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Ein Morgen mit Günter Grass

Frühstücks Schande
(Garantiert ohne Reim & Versmaß!)


Dem Chaos nah, weil dem Mund nicht gerecht,
bist fern Du dem Gericht, das Aroma dir lieh.

Was so hungrig gesucht, finde ich nicht,
der ganze Morgen ist Schrott und ruiniert.

Ungenutzt in den Kühlschrank gestellt, leidet ein Schmaus,
dessen Ursprung zu suchen uns Redensart war.

Göttlicher Gaumenkitzel, dessen Reste
stets wohlduftend meinen Schnauzbart schmücken: Wo ist er heute?

Rechtlose Speise, durch deren Entbehrung
mein Gürtel sich enger und enger schmiegt.

Sauf endlich, sauf! schreit mir mein Altenpfleger,
doch zornig gebe ich den O-Saft randvoll zurück.

Verflucht seien Toast, Marmelade und Götter-
speise, auch Schwarzbrot kann ich nicht leiden.

Geschmacklich verkümmern wirst du ohne das Ei,
dessen Geschmack dich, Frühstück, ausmachte.

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Steinbrück am Donnerstag

Grauer Star

Muß der gute Mann gleich nießen
Oder blendet ihn das Licht?
Kann er nur ein Auge schließen?
Lähmt ein Anfall sein Gesicht?

Ist der Kerl einfach besoffen?
Schielte er denn schon als Kind?
Bleibt sein linkes immer offen
Und sein rechtes ewig blind?

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Merkoethe am Donnerstag

Vier Merksätze

Vor kurzem war in diesem Land
Nirgends ein Wort von Merkollande.

Damals galt jede Sympathie
Noch uneingeschränkt Merkozy.

Schon über unsrer Väter Wohl
Wachte einst jahrelang Merkohl.

Und wenn man eins zu fürchten hat,
Dann ist's Merkahmadinedschad.


Das sagt der Seehofer: "Den Röttgen habe ich mir ordentlich vorgenommen, was? Da mußte die Kanzlerin nur noch abräumen. Davor sollten Sie sich fürchten: vor Merkeehofer! Machen Sie eine Sondersendung, Herr Kleber. Oder  gleich 'nen eigenen Sender. Sie haben doch so komische Spartensender: ZDF Horst – da wär immer was geboten!"

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Chen Guangcheng am Donnerstag

Protest gegen China, USA und sowieso alle

Will ich zu Tibetern geh'n,
will den Buddha lesen
Sagt man mir: "Du kannst nicht seh'n!"
Haut mich mit dem Besen.

Will nur schnell ins Internet,
Will dort Pornos saugen:
Sagt der Polizeikadett:
"Dafür braucht man Augen."

Will zum Ami, bleich und fahl,
will ein Ami werden.
Sagt der Ami: "Schau mer mal!"
Will mich so gefährden.

Liebe Kinder, ach ich bitt',
betet für mein Visum* mit!

*visum, lat. "das Gesehene" 

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Die Tempelritter am Donnerstag

Unserem "Mitglied" Anders Breivik ins Stammbuch geschrieben


Wer sich aus P.I. informiert
und Thilo Sarrazin studiert
Wer Guttenberg-Diplome fälscht
und von Marxisten kauderwelscht
       ist nur ein ganz kleines Licht.
       Eingeweihter ist er nicht!


Wer ewig Manifeste schreibt
statt daß er Ackermann entleibt
Wer Zeit zum Warcraftspielen hat
und sich ergibt beim Attentat
       ist ein jämmerlicher Wicht.
       Unser Mitglied ist er nicht!


Wer feige nur auf Kinder schießt
statt daß er Merkelblut vergießt
Wer Volker Kauder leben läßt
und die Armee schwänzt per Attest,
        Dem sagen wir (aus unserer Sicht):
        Nein, ein Ritter ist er nicht! 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Tatütata, LKA Niedersachsen!

»Ganz viel Erfolg morgen bei der Prüfung, liebe Karin«, sagt angeblich das gesuchte ehemalige RAF-Mitglied Burkhard Garweg gut gelaunt in einem Video, das bei der Fahndung im Presseportal unter der Rubrik »Blaulicht« veröffentlicht wurde. Die Fahnder/innen erhofften sich dadurch, so heißt es, neue Hinweise, und richten sich deshalb mit den Fragen an die Bevölkerung: »Wer ist ›Karin‹ bzw. ›Carin‹?« und: »In welchem Zusammenhang steht sie zu Burkhard Garweg?«. Schön und gut, da möchten wir nach einem derartigen Cliffhanger nun aber auch die Frage hinzufügen: Wie ist Karins Prüfung denn nun eigentlich gelaufen?

Hinweise an Titanic

 Njamm, REWE!

Da lief uns ja das Wasser im Mund zusammen, als wir in einer Deiner Filialen mit dieser Werbung beschallt wurden: »Der Sommer schmeckt nach Heinz«. Mmmh! Nach welchem denn? Heinz Rühmann? Heinz Erhardt? Heinz Rudolf Kunze? Oder gar Karl-Heinz Rummenigge? Worauf wir danach aber komischerweise gar keinen Appetit mehr hatten, war Ketchup.

Im Anschluss an diesen Brief haben wir gleich noch ein paar weitere Erledigungen zu machen und freuen uns schon auf Durchsagen wie »Der Herbst schmeckt nach Stuhl« bei Ikea, »Der Herbst schmeckt nach Eicheln« im Gartencenter, »Der Herbst schmeckt nach getrockneten Ochsenschwänzen« im Tierfutterhandel oder »Der Herbst schmeckt nach Linoleum« im Baumarkt!

Deine Heinzelmäuse von Titanic

 Puh, Lars Klingbeil!

Gerade wollten wir den Arbeitstag für beendet erklären und auch die SPD mal in Ruhe vor sich hin sterben lassen, da quengeln Sie uns auf web.de entgegen, dass es »kein Recht auf Faulheit gibt«. Das sehen wir auch so, Klingbeil! Und halten deshalb jeden Tag, an dem wir uns nicht über Ihren Populismus lustig machen, für einen verschwendeten.

Die Mühe macht sich liebend gern: Titanic

 Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Mitten im Streit um das wohl von Ihnen manipulierte Wahlergebnis bei der Präsidentschaftswahl haben Sie wieder einmal tief in die politische Trickkiste gegriffen: »Es ist September, und es riecht schon nach Weihnachten«, frohlockten Sie in einer Fernsehansprache. »Als Dank an das kämpferische Volk werde ich daher Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen.«

Wir haben sogar eine noch bessere Idee, Maduro: Könnten Sie nicht per Dekret Weihnachten von Anfang Oktober bis Ende Dezember stattfinden lassen? Im Gegensatz zum Kanzler in seinem kapitalistischen Schweinesystem können Sie doch sicher bestimmen, dass die planwirtschaftliche Lebkuchen-Vanillekipferl-Produktion schon im Juni anläuft. So können Sie sich nicht nur ein paar Tage, sondern ganze drei Monate Ruhe zum Fest schenken!

Rät Titanic

 Really, Winona Ryder?

Really, Winona Ryder?

In einem Interview mit der Los Angeles Times monierten Sie, dass einige Ihrer jungen Schauspielerkolleg/innen sich zu wenig für Filme interessierten. Das Erste, was sie wissen wollten, sei, wie lange der Film dauere.

Wer hätte gedacht, Ryder, dass Sie als Kind aus der Glanzzeit des Fernsehkonsums einmal die Nase rümpfen würden, weil junge Menschen möglichst wenig vor der Glotze sitzen und sich stattdessen lieber bewegen wollen? Davon abgesehen: Sind Sie sicher, dass sich die Abneigung gegen Cineastisches und das Verlangen, bereits beim Vorspann die Flucht zu ergreifen, nicht nur auf Werke beziehen, in denen Sie mitspielen?

Fragt sich Ihre Filmconnaisseuse Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Mitläuferin? Ganz im Gegenteil!

Meine Oma fuhr im Widerstand Motorrad.

Andreas Maria Lugauer

 Obacht!

Die Ankündigung von Mautgebühren ist furchterregend, aber so richtig Gänsehaut bekomme ich immer erst, wenn bei Google Maps als »Warnhinweis« auftaucht: »Diese Route verläuft durch Österreich.«

Norbert Behr

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

 Zum Sterben hoffentlich zu dämlich

In der Wartezone der Arge in Fürth sitzen zwei Männer um die vierzig. Einer der beiden hält eine aufgeschlagene Tageszeitung so, dass der zweite mitlesen kann. Geduldig blättern sie gemeinsam bis zur Seite mit den Todesanzeigen. »Schau«, sagt der eine, »da ist einer zwei Mal gestorben.« – »Wie kommst du darauf?« – »Lies doch! Derselbe Name in zwei Anzeigen.« – »Tatsächlich! Zwei Mal gestorben. Wie er das wohl geschafft hat?« Eine längere Denkpause setzt ein. »Wahrscheinlich einer wie ich, der nichts auf Anhieb hinkriegt«, schlussfolgert der eine dann. »Ha, das kommt mir bekannt vor!« stimmt der zweite ein. »Meine erste Frau mit den Kindern abgehauen, Führerschein schon drei Mal gemacht. Also zwei Mal wegen Alkohol, und ich weiß gar nicht, wie oft ich schon hier nach einer neuen Arbeit angestanden bin.« – Seufzend: »Hoffentlich kriegen wir wenigstens das mit dem Sterben mal besser hin als der hier …«

Theobald Fuchs

Vermischtes

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Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
23.10.2024 Karlsruhe, Tollhaus Max Goldt
23.10.2024 Berlin, Walthers Buchladen Katharina Greve
24.10.2024 Stuttgart, Im Wizemann Max Goldt
25.10.2024 Potsdam, Waschhaus-Arena Thomas Gsella